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inn-joy @ Menue-Karussell 2019 in den Ratsstuben Haltern am See

| Marc Heiland | Für Gourmets

MenuekarussellHaltern1Wie schnell doch ein Jahr vergeht. Gefühlt haben wir erst vor Kurzem für euch vom Menue-Karussell 2018 berichtet, da steht auch schon die 2019er-Ausgabe in den Startlöchern. Den Beginn unserer diesjährigen Berichterstattung macht erneut das Sterne-Restaurant „Ratsstuben“ im Ratshotel Haltern am See. Wir waren am gestrigen Donnerstag Gast des Hauses und berichten euch im Folgenden von unseren Eindrücken des diesjährigen Menue-Karussells.

Höchste Qualität im Herzen der Halterner Innenstadt

Denkt man an Sterne-Restaurants, dann kommen einem Großstädte wie München, Berlin, Paris, London, New York oder andere Metropolen in den Sinn. Doch auch in Nordrhein-Westfalen gibt es mittlerweile einige Sterne dekorierte Restaurants. Besonders hoch ist die Dichte dabei bei uns im Ruhrgebiet. Neben Essen mit der „Schote“, Dorsten mit dem „Rosin“ und dem „Goldenen Anker“ sowie dem „Palmgarden“ in Dortmund und „am Kamin“ in Mülheim an der Ruhr, gibt es seit Herbst 2017 die begehrte Auszeichnung des Michelin-Sterns auch für die „Ratsstuben“ im Ratshotel Haltern am See.

Das Ratshotel befindet sich nicht – wie man zunächst denken könnte – abgeschieden in ländlichem Idyll oder am Stausee, sondern mitten in der Altstadt Halterns. Mit im Haus befindet sich das Ratshotel. Hervorheben sollte man den von Beginn an wunderbaren, da freundlichen und zuvorkommenden Service, der uns auch bei unserem Besuch im vergangenen Jahr überzeugen konnte. Dieser wird jedem Kunden zu jeder Zeit geboten und nicht nur zu besonderen Angelegenheiten. Hiervon konnten wir uns auch „im Alltag“ mehrfach überzeugen.

Das Ambiente besticht durch eine fein ausgewählte Einrichtung. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Wie wir bereits im letzten Jahr schrieben, arbeitet hier ein recht junges Team, das sehr engagiert und motiviert, höflich, nett und zuvorkommend ist. Dies muss man lobend hervorheben, da es selbst bei Sterne-Restaurants nicht mehr selbstverständlich ist.

Das Menü, welches Küchenchef Daniel Georgiev für diese Jahr ausgewählt hat, besteht wieder einmal aus vier kulinarischen Highlights und diversen Überraschungen.

Es beginnt zunächst mit einem wunderbaren Vinschgauer Brot, welches mit Butter bestrichen warm serviert wird. Dazu werden zwei verschiedene Butterarten gereicht. Einmal mit Meersalz und einmal mit Ofengemüse. Diese kleine kulinarische Köstlichkeit erfreut und macht Lust auf das, was uns mit dem Menü erwarten wird.

Nach einem Amuse Bouche mit drei wunderbar angerichteten Hors d'œuvre, die wir allerdings nicht verraten wollen. Auch diese waren absolut fantastisch in Komposition, Aromen- und Texturenvielfalt sowie Aufbau auf dem Teller und kreativer Gestaltung einmalig zusammengestellt und einfach nur lecker.

MenueKarussellHalternBild2Die Vorspeise bestand aus mild gebeiztem Ora King Lachs. Angelegt war ein Arrangement aus Gurke, Dill, Liebstöckel und Kefir. Ich muss zugeben, dass ich im Vorfeld bei der Lektüre der einzelnen Komponenten des Menüs ein klein wenig Angst hatte, dass unter anderem der Liebstöckel ein wenig zu dominant sein könnte, da hier selbst eine Nuance zu viel den Geschmack der anderen Komponenten überlagern könnte. Doch meine Sorge war unbegründet. Solche Feinheiten zeichnen einen Sternekoch aus. Auch hier begeistern die unterschiedlichen Texturen, die facettenreichen Aromen und die Zusammenstellung zu einem tollen Gericht.

Dieser Eindruck setzte sich mit dem Sashimi-Thunfisch, Sesam, schwarzer Knoblauch, Beete und Sud fort. Die Variation des Thunfisch als Tatar war ein weiteres Highlight des Gangs. Fein abgestimmt aufeinander, die Beilagen mit Biss und alles sehr harmonisch.

Den Hauptgang bildete Brust vom Schwarzfederhuhn mit einem Schaum von Kokos, Curry-Crumble, Erdnüsse und Karotte. Das Sous Vide gegarte Fleisch war auf den Punkt, zerfiel quasi auf der Zunge, die asiatische Note durch Curry, Kokos und Erdnuss wusste zu gefallen und das Gemüse bildete einen guten Kontrapunkt.

Das große Finale teilten sich zwei Nachtische. Ein Teil mit einer Gewürzcreme und Schokoladenbaiser, der zweite „Dessert-Gang“ war eine Rahmcrème von Mascarpone mit Hagebutte, Birne, Walnuss und Rosmarineis. Auch hier ist die Überraschung groß, da Mascarpone – falsch ausbalanciert – recht dominant und schwer über anderen Aromen sich breit macht. Doch bei diesem Dessert war keine Spur von Aromendominanz. Eine sehr schöne Komposition. Der getrocknete Rosmarin hielt sich im Hintergrund und ergänzte die übrigen Zutaten.

10Fazit: Nach unserem Besuch im vergangenen Jahr hatten wir es kaum für möglich gehalten, dass es Daniel Georgiev und seinem Team möglich ist, das nahezu perfekte Menü noch zu toppen. Doch wir wurden eines besseren belehrt. Denn das Menue-Karussell 2019 übertrifft in allen Belangen noch einmal das grandiose 2018er-Menue. Die dazu begleitenden Weine wurden hervorragend auf die Speisen abgestimmt und wissen ebenfalls zu überzeugen. Junge Winzer, deren Weine wir ebenso absolut empfehlen können.

Die inn-joy Redaktion vergibt 10 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei dem gesamten Team – sowie natürlich Daniel Georgiev – für die Unterstützung und den wunderbaren Abend.

C. und M. Heiland

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