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inn-joy @ Menue-Karussell 2019 in der Vesttafel Recklinghausen

| Marc Heiland | Für Gourmets
Vesttafel1Seit mittlerweile 14 Jahren gibt es das bei unzähligen Gästen von nah und fern mittlerweile äußerst beliebte Menue Karussell. Und auch in 2019, genauer gesagt vom 1. Februar bis zum 31. März, dreht sich wieder das Menue Karussell im Ruhrgebiet. Knapp über 100 Restaurants aus drei Regionen nehmen in diesem Jahr am kulinarischen Karussell teil. Dabei bietet jedes teilnehmende Restaurant ein ausgewähltes Vier-Gänge-Menü und begleitende Weine an. Eine Location ist auch seit mehreren Jahren die Engelsburg Recklinghausen mit ihrem angeschlossenen Restaurant, der "Vesttafel". Auch in diesem Jahr durften wir für euch vor Ort sein und berichten im Folgenden, ob es Thomas Große und seinem Team gelungen ist, dass grandiose Menü des vergangenen Jahres noch einmal zu toppen.
 
Dieses mal etwas exotischer
Pünktlich um 18 Uhr betraten wir das Restaurant Vesttafel und wurden wieder einmal sehr freundlich begrüßt und zum Tisch geführt. Ein guter Service und eine stets aufmerksame und freundliche Bedienung gehören zu den Grundpfeilern des Restaurant. In diesem Jahr sollte es also ein wenig exotischer werden. Wir waren bereits beim Lesen der Menü-Karte gespannt. Hier eine Übersicht der einzelnen Gänge:
 
Als Vorspeise: Süßkartoffelsuppe | Ingwerschaum
Wasabi-Brot
Als Zwischengang: Tartar vom Heritage Angus Beef
Wachtelei | Gurke | Kresse
Als Hauptgang: Cobiafilet (Offiziersbarsch) | Kartoffel-Safranstock
Quellersalat | Cuvée Rosé-Espuma
oder
Kalbsfilet | Kürbiskern-Dinkel-Plätzchen
Chioggia-Beete | Knoblauchjus
Als Dessert: „Süßes Sushi"
 
Der Preis für das Menü beträgt in diesem Jahr 54,50 Euro inkl. der begleitenden Weine, Biere und Mineralwasser.
 
Unsere persönlichen Eindrücke:
Wenige Augenblicke nach unserer Menü-Bestellung (wir hatten uns für beiden Hauptgänge entschiedne, um euch ein ausführliches Bild zu machen) wurden uns die Getränke serviert. Vorab servierte man uns wieder einmal ein köstliches Brot mit zwei Aufstrichen. Beides mundete und machte Lust auf das, was da kommen würde.  Als „Gruß aus der Küche“ wurde ein Mais-Süppchen gereicht. Dieses war sehr fein-cremig und blieb lange im Nachgeschmack auf der Zunge. Wunderbar! Nach kurzer Zeit folgte die  Vorspeise, während das Restaurant sich weiter füllte. In den nächsten 30min. war der Raum bis auf den letzten Platz besetzt. Neben einer größeren Geburtstagsgesellschaft mit vorwiegend älteren Herrschaften, fiel auf, dass dieses Jahr auch jüngere Gäste die Vesttafel besuchten. Auch das Menue-Karussell wurde gut angekommen und häufiger gebucht. 
 
Vesttafel2Die Vorspeise, das Süßkartoffelsüppchen mit Ingwerschaum wurde mit selbstgebackenem Wasabibrot liebevoll garniert gereicht. Die Suppe hatte die wunderbar prägnante Süße der Süßkartoffel und der Ingwerschaum ergänzte ganz leicht das Gericht. Das Wasabibrot war eher mild, da es viele Gäste nicht scharf mögen. Wir hätten es gerne ein wenig schärfer gehabt. Schade fanden wir, dass das Brot, auch wenn es natürlich eher Dekoration als "Sattmacher" war, doch recht trocken und fest in der Konsistenz gewesen ist. Insgesamt eine durchaus schmackhafte Suppe, die meinem Empfinden nach ruhig ein wenig wärmer hätte sein dürfen.
 
Weiter ging es mit dem Tatar, welches ebenfalls sehr schön angerichtet wurde. Hier jedoch schieden sich die Geister. Uns persönlich war das Tatar zu grob und geschmacklich etwas zu fad. Die auf Joghurtbasis bereitete Sauce besaß ebenso etwas wenig Eigengeschmack. Insgesamt wurden die Aromen recht stark reduziert. Von einer Aromenexplosion am Gaumen konnte leider nicht die Rede sein. 
 
Rein optisch waren auch die beiden Hauptgerichte erstklassig angerichtet. Geschmacklich konnten sowohl der Fisch als auch das mit einer leichten Salzkruste versehene Fleisch uns überzeugen. Beides war absolut auf den Punkt zubereitet und sehr delikat. Auch der Kartoffel-Safranstock war fein abgeschmeckt, der Quellersalat mit leichtem Biss und das Espuma ergänzte den Gang. Ein wenig anders sah es dann beim Kalbsfilet aus. Hier konnte die Chioggia-Beete überzeugen und die Begleitung des Knoblauchjus war stimmig. Doch lagen die Kürbis-Dinkel-Plätzchen allem Anschein nach zu lange unter dem Salamander oder benötigten zu lange bis sie geschickt wurden. Denn die Plätzchen waren recht dunkel und hart und zudem ziemlich trocken. Schade.
 
Ganz besonders hatten wir uns an diesem Abend auf das "Süße Sushi" gefreut. Als dieses uns serviert wurde, waren wir jedoch recht enttäuscht und ernüchtert. Denn während der Milchreis kaum "Pepp" hatte, dominierte die ein Sushi umhüllende Schokolade den Geschmack des Milchreises derart, dass man ihn kaum noch herausschmecken konnte. Die leichten Obstaromen gingen beinahe vollkommen unter und auch das Sesam war eher zu erahnen, als herauszuschmecken. Insgesamt ein recht enttäsuchendes Dessert, vor allem im Vergleich zum Vorjahr. Ein Wort noch zu den begleitenden Weinen: Während der Weißwein durchaus überzeugen konnte, waren wir sowohl vom Rotwein, als auch vom gereichten Gewürztraminer enttäuscht. Der Gewürztraminer baute sich im Mund sehr schnell auf, war kurze Zeit präsent und hatte einen extrem kurzen, ja stumpfen Abgang. Der als "leicht süsslich" präsentierte afrikanische Rotwein schmeckte eher ledrig, was eigentlich beim anderen Rotwein der Fall hätte sein sollen. Auf unsere Nachfrage, ob sich der Service vielleicht mit den Flaschen vertan hätte, wurde dies verneint. Zwar bot man uns alternative Weinen außerhalb der begleitenden Weine an. Doch wir wollen ja genau diese ausgesuchten Weine vorstellen. 
 
8Fazit: Nach dem grandiosen Menue-Karussell der Vesttafel im Vorjahr waren wir von der "2019-Ausgabe" doch ein wenig enttäuscht. Natürlich sind die ausgewählten Produkte bzw. deren Zubereitung in diesem Fall schon "Grenzgänger". Dennoch blieben richtige "Wow"-Momente und Aromenexplosionen - wie im vergangenen Jahr - dieses Mal leider weitgehend aus. 
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Frau Susanna Goesmann und dem Team der „Vesttafel“ für die freundliche Unterstützung und den schönen Abend.
 
M. Heiland

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