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Grillgewürze von "Der Kleine Bergmann" im Test

| Marc Heiland | Für Gourmets

DerKleineBergmannGrillgewürze und Gewürzmischungen gibt es wie Sand am Meer. Wenn dann ein neues Unternehmen im Markt mitmischen möchte, muss es sich schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Im Falle von „Der Kleine Bergmann“ fragt man sich als potentieller Kunde natürlich, was hier geboten wird, was andere Anbieter nicht schon längst haben. Wir durften uns ein Bild von den Gewürzmischungen machen und verraten euch, warum wir von den „Revier-Gewürzmischungen“ so begeistert sind.

Aus Liebe zur (Bergbau-)Tradition

Woran denkt ihr, wenn ihr den Begriff „Ruhrpott“ hört? Bestimmt zuallererst an den Bergbau, der hier über viele Jahrhunderte das Gesicht der Landschaften, der Menschen und Städte prägte. Und genau hier, bei der Tradition, setzt auch „Der Kleine Bergmann“ an. Auf der Internetseite erfahren wir über das Unternehmen aus Gladbeck:

„Der Kleine Bergmann steht sinnbildlich für die über 1000 Jahre währende Geschichte des Berg- und Tagebaus. Und zwar aus unserer Perspektive. Der Kleine Bergmann lauscht andächtig den Geschichten der Väter, Onkel, Großväter und Urgroßväter. Gespannt lässt er sich von Anekdoten und Maloche unter Tage erzählen. Diese Geschichten sind untrennbar mit dem Gefühl von Heimat verbunden, das uns stolz macht.

Gegründet im Jahr der letzten Zechenschließung wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, dass diese Geschichten weiter erzählt werden. Daher kommt mit jeder Gewürzmischung ein Begriff aus der bildhaften Sprache unserer Vorfahren in das Gewürzregal. Also schmeißt an den Grill und haut raus die Story. Genau wie eine gute Geschichte den Grillabend, machen unsere Würzmischung den Geschmack rund.

Wie viele vor uns, hat auch uns die Kohle zusammen geführt. In unserem Fall war es zwar eher die Grillkohle, doch ohne die Region des Bergbaus hätten wir uns wahrscheinlich gar nicht kennengelernt. Das Ruhrgebiet verbindet seit Ewigkeiten. So auch bei uns. Gemeinsam teilen wir die Leidenschaft für Grill, Gewürz und Genuss. Und da uns die Geschichte unserer Heimat, die Tradition und der Stolz verbindet, heißen wir Der Kleine Bergmann.“

Die Gewürzmischungen von „Der Kleine Bergmann“ – aktuell (Stand 04/19) gibt es vier verschiedene Sorten – kommen allesamt ohne jegliche chemisch-künstliche Zusätze aus. Hierauf legen die beiden Gründer des Unternehmens,

Marc Bergermann und Roland Kabitzke, viel Wert. Denn wer ein echter Grill-Profi ist, der achtet natürlich auf das, was auf das Fleisch kommt. Und dass die beiden Firmengründer Profis ihres Genres sind, kann man in den sozialen Netzwerken verfolgen. Einmal die Woche, manchmal sogar häufiger, wird gegrillt und ausprobiert. Bei diesen „Grillsessions“ haben sich nach und nach die Gewürzmischungen entwickelt. Zusammen mit ihrer Grillgruppe haben sie probiert, getüftelt und experimentiert. Herausgekommen sind die Basisgewürzmischung „St. Barbara“, benannt nach der Schutzheiligen der Bergleute, „Wetterwirtschaft“, eine Fisch-Gewürzmischung, „Lore“ (Chimichurri) und „Zeche“, das „Nachtischwunder“ für das ganz besondere Grillen des Desserts. Neu im Programm ist „Koks“. Alle Gewürzmischungen werden in einer praktischen Standbodenbeutel-Verpackung geliefert, sodass sie bequem hingestellt und mehrfach je nach Bedarf der Inhalt entnommen werden kann. Auf der Vorderseite befinden sich Angaben zu den Zutaten, Empfehlungen zu den jeweiligen Fleischsorten und kurze Infotexte. Die Gewürzmischungen gibt es bei diversen Supermärkten oder online zu je 100, 250 oder 750g.

DerKleineBergmannBild2Die Gewürzmischungen im Praxistest

St. Barbara – das Allround-Gewürz

Die erste von uns getestete Gewürzmischung ist der heiligen Barbara gewidmet. Die Inhaltsstoffe sind Meersalz, Rohrzucker, Knoblauch, Paprika, Kreuzkümmel, Zwiebel, Chili, Pfeffer und Senfkörner. Wir haben die Gewürzmischung auf zwei Weisen probiert. Einerseits als Kräuterbutter (mit selbstgebackenem Brot), wie wir sie bereits an einem Stand bei unserem lokalen EDEKA-Markt testen durften und andererseits auf einem Hähnchen. Die Mischung überzeugt mit einer leichten, aber nicht zu dominanten Schärfe, durch sehr komplexe Aromen und einen langen Abgang. Mit frischer Butter eignet sich die Mischung perfekt zu einem wunderschönen Grillabend. Auf dem Hähnchen – natürlich ebenfalls direkt vom Grill – könnt ihr die St. Barbara-Gewürzmischung auch sehr gut als Rub einsetzen. Auf der krossen Hähnchenhaut schmeckt die Mischung unglaublich lecker und verleiht dem Hähnchen richtig viel Pep. Tolle Rezeptanregungen gibt es auf der offiziellen Homepage. Hier könnten allerdings für Laien oder Neulinge noch etwas detailliertere Ausführungen vorgenommen werden. Wer einen schnellen Salat zum Grillabend machen möchte, kann die Gewürzmischung auch gut auf eine gebratene Hähnchenbrust geben. Schmeckt ebenfalls klasse, wie wir im dritten Test ausprobieren konnten.

Wetterwirtschaft – das Fischgewürz

Wer gerne Fisch isst und diesen auch mal grillen möchte, dem wird ebenfalls eine Gewürzmischung geboten – die „Wetterwirtschaft“. Diese besteht aus Meersalz, Rohrzucker, Dill, Zitronenschale, Ingwer, Rosmarin, Zwiebel, Pfeffer, Schnittlauch, Knoblauch und Salbei und enthält so beliebte Fischgewürze und vielleicht auch ein wenig Exotik durch den Ingwer. Doch nicht nur Fisch lässt sich mit dieser Mischung ausgezeichnet würzen, sondern auch Gemüse und sogar Ei in nahezu jeder Form. Die Empfehlung mit dem Flammlachs haben wir dankend angenommen. Und was sollen wir sagen? Schmeckt tatsächlich wie der mittlerweile auf jeder guten Kirmes und jedem Weihnachtsmarkt zu findende finnische Flammlachs. Aber auch mit Quark als Dip kann die Gewürzmischung voll und ganz überzeugen. Der Ingwer kommt Gott sei Dank nicht allzu dominant zum Tragen, da Ingwer nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Die leichte Salbei-Note ist sehr angenehm und der Pfeffer mit dem Lauch gibt dem Ganzen eine gute Würze.

Lore – das argentinische Gewürz

Natürlich darf auch für Rindfleisch DIE argentinische Sauce schlechthin, die Chimichurri, nicht fehlen. Diese hört bei „der Kleine Bergmann“ auf den Namen „Lore“. Inhaltsstoffe sind Petersilie, Meersalz, Knoblauch, Zwiebeln, Pfeffer grün, Zitronenschalen, Oregano, Koriander und Cayennepfeffer. Wer jedoch eher Lamm oder Schwein bevorzugt, kann ebenfalls mit der „Lore“ glücklich werden. Im Test hatten wir die Gewürzmischung jedoch ganz klassisch zum Steak probiert. Vom Geschmack her überzeugt die Mischung mit einer tollen Schärfe und einer schönen Frische. Durch Oregano kommt das südländische Flair zum Tragen und lässt vom letzten schönen Sommerurlaub im Süden träumen. Wunderbar!

Zeche – das Nachtischwunder

Desserts sind für Köche stets die Meisterklasse. Hier trennt sich eindeutig die Spreu vom Weizen. Dass Grill-Fans aber auch vor Desserts nicht zurückschrecken, zeigt die „Zeche“. Diese Gewürzmischung, bestehend aus Rohrzucker, Vanillezucker (Zucker, Vanille), Basilikum und Minze, ist nämlich extra für Nachtische entwickelt worden. Schaut man auf die Homepage von „der Kleine Bergmann“, staunt man als Laie nicht schlecht, wie viele verschiedene Möglichkeiten des Grillens mit „Süßspeisen“ so möglich sind. Da wird nicht nur eine gegrillte Wassermelone vorgeschlagen, sondern auch Quark und sogar ein Käsekuchen aus dem Dutch Oven. Highlight jedoch sollen Erdbeeren mit Marshmallows sein. Für Kindergeburtstage aber auch für Grillabende mit Freunden bestimmt ein absoluter Hit. Wir haben uns jedoch für den Käsekuchen entschieden. Mangels Durch Oven haben wir den Kuchen ganz klassisch im Ofen zubereitet. Dabei haben wir uns an das Rezept auf der Homepage gehalten. Die Zutatenliste ist recht übersichtlich und für einen klassischen Käsekuchen recht schlicht. Umso neugierig wird man dann auf das Endergebnis. Und was soll ich sagen: Der Käsekuchen mit der Gewürzmischung ist eine absolute Wucht, ja, ein echter „Gaumensex“, wie ein bekannter deutscher Fernsehkoch aus dem Ruhrpott immer wieder gerne bei besonders schmackhaften Gerichten zu sagen pflegt. Wem das alles zu kompliziert ist oder wer einfach mal das Gewürz quasi „pur“ probieren möchte, der kann auch einfach Erdbeeren mit „Zeche“ testen. Auch dieses Erlebnis ist sensationell, da die Erdbeeren mit „Pfiff“ richtig klasse schmecken. Die Minznote kommt bei Erdbeeren wunderbar zum Vorschein.

Koks – (nicht nur) für die perfekte Currywurst

Last but not least haben wir die neue Gewürzmischung „Koks“ getestet. Diese setzt sich zusammen aus Paprika scharf, Curry (Kurkuma, Koriander, Senfmehl, Kichererbsenmehl, schwarzer Pfeffer, Bockshornkleesamen, Knoblauch, Meersalz, Selleriewurzel, Selleriesaat, Zimt, Chilis, Kurmin), Chilis und Knoblauch. Getestet haben wir die Gewürzmischung einmal in der Currysauce „pikant“ und einmal in der Currysauce Mango. Bei beiden Saucen bestach die Gewürzmischung durch ihre angenehme Schärfe, die ihr durch die Menge an Gewürzmischung natürlich variieren könnt. Gerade die fruchtige Version mit der frischen Mango konnte uns so richtig überzeugen. Bei der Wurst könnt ihr natürlich selbst entscheiden, welche ihr nehmt und ob ihr sie grillt oder lieber in der Pfanne zubereitet. Wir haben uns bei unserem Test für eine Bratwurst eines bekannten Bochumer Familienunternehmens entschieden, weil wir sie qualitativ für eine der besten Würste halten. Was uns im Test besonders angenehm aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass hier einzelne Komponenten der Gewürzmischung nicht unangenehm in den Vordergrund treten, sondern alles sehr harmonisch und ausgewogen präsentiert wird. Vor allem die „fehlenden“ Geschmacksverstärker und andere Zusätze, mit denen manch anderes namhafte Unternehmen seine Mischungen „zuklatscht“, sind hier eine echte Bereicherung. Einfach lecker!

Flöz – das erste (Gruben-)Salz

Seit einigen Wochen haben die Mannen von „Der kleinen Bergmann“ nun auch das erste Salz im Angebot. Dieses wurde – ganz im Sinne des „Bergmann-Sprech“ auf den Namen „Flöz“ getauft. So wie im Gestein des Flözes die Kohle schlummert, so gibt es hier das „Ursteinsalz“. Hierbei handelt es sich um ein hochwertiges und unbehandeltes Steinsalz, stammt aus den Salzablagerungen der Urmeere und ist über 200 Millionen Jahre alt. Die Steinsalzstücke werden bergmännisch gewonnen, mechanisch zerkleinert, vermahlen und anschließend abgefüllt. Das Salz ist unjodiert, unraffiniert, ungebleicht und enthält keine Zusätze zur Erhaltung der Rieselfähigkeit. Ihr könnt es universell einsetzen – nicht nur zum Grillen. Bei der Dosierung empfehlen wir, ein wenig sparsamer vorzugehen, da das Salz geschmacklich doch etwas intensiver ist. Es fügt sich toll zu den Gewürzmischungen. Im Test haben wir verschiedene Marinaden mit dem Salz zubereitet. Da es recht grob ist, solltet ihr überlegen, wie ihr es einsetzt. Pur auf Brot mit ein wenig Butter ist hier beispielsweise eine Geschmacksfrage. Wir finden, dass das „Flöz“ die Angebotspalette von „Der kleine Bergmann“ hervorragend ergänzt.

Fazit: Die fünf von uns getesteten Gewürzmischungen von „Der Kleine Bergmann“ bestechen durch tolle Aromen, lassen sich vielfältig (nicht nur) zum Grillen einsetzen und überzeugen durch ihre Natürlichkeit. Wo andere Mitbewerber auf Geschmacksverstärker und Zusätze aus sind, um ihre Produkte lange haltbar und geschmacksintensiv zu machen und damit Schwächen in der Gewürzmischung zu überdecken, überzeugen die Gewürzmischungen hier genau durch das Fehlen von Zusätzen. Mit 6,90 Euro für 100g liegt man im guten Preissektor, bietet aber dafür eben auch Spitzenqualität und 9tollen Geschmack. Und das sollte es jedem Wert sein.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Marc Bergermann und Roland Kabitzke von „Der Kleine Bergmann“ für die zur Verfügung gestellten Testmuster.

M. Heiland

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