Skip to main content

Vorstellung und ausgewählte Sorten im Test: Blank Roast

| Marc Heiland | Kaffeewelten

BlankRoastLogoIn den vergangenen Monaten haben wir euch an dieser Stelle ja schon diverse Röstereien vorgestellt. Heute widmen wir uns einer in mehrfacher Hinsicht ganz besonderen Rösterei. Die Rede ist von „Blank Roast“. Die im Herzen von Neustadt an der Weinstraße gelegene Rösterei von Holger K. Blank wartet mit einigen Dingen auf, die ihn von den Mitbewerbern abheben. Für unser Testspecial hat uns das Unternehmen drei Kaffees zur Verfügung gestellt.

Die gläserne Kaffeemanufaktur

Neustadt an der Weinstraße ist ein Ort, der Geschichte atmet. Denn im Ortsteil Hambach steht das berühmte „Hambacher Schloss“, auf dem 1832 rund 30000 Menschen beim „Hambacher Fest“ gegen den deutschen Adel und für radikale, demokratische Veränderungen demonstrierten. Und auch die Weinberge sind nicht minder legendär, haben die umliegenden Winzer doch viele prämierte Weine hier produziert.

In dieser Umgebung hat sich Holger K. Blank mit Leib und Seele dem Kaffee verschrieben. Dabei steht er in bester Familientradition. Denn bereits sein Großvater hat sich schon mit dem Thema befasst. Für Holger K. Blank begann der Traum der eigenen Kaffeerösterei dann im Jahr 2007. Was Blank von vielen seiner Mitbewerbern abhebt, ist nicht nur das hohe Maß an Transparenz, welches er in jedem Bereich seines Geschäftes pflegt (nicht umsonst nennt er seine Rösterei „die gläserne Rösterei“, sondern auch die Tatsache, dass er „mit Pfälzer Note“ röstet. Was bedeutet das? Holger K. Blank ist weltweit der Einzige, der das Rebenholz-Röstverfahren mit Rebenholz aus der Region nutzt. Die Feuchtigkeit des Rebenholzes der Weinstraße wird während des Röstprozesses an die Bohnen abgegeben. Hierdurch werden die Aromen des Kaffees unterstrichen und hervorgehoben.

Für unseren Test hat uns „Blank Roast“ drei Kaffees zur Verfügung gestellt, welche wir euch im Folgenden genauer vorstellen. Diese sind die Sonderedition „Whiskey“, die Manufakturkaffeesorte „Kreme“ sowie die Bio-Kaffee Sorte „Gooddaybio Mexico “. Getestet haben wir die drei Kaffees sowohl im Vollautomaten, als auch mit dem Handfilter bzw. der Herdkanne.

Die Sonderedition „Whiskey“

Neben sortenreinen Kaffees vertreibt Holger K. Blank immer wieder mal Sondereditionen. Diese Edition ist unter Zugabe von Jack Daniel's Tennesse Whiskey® in einem Bourbon-Eichenfass gereift. Der Kaffee stammt aus Brasilien. Detaillierte Informationen gibt es nicht. Denn die Aussage „100 % Arabica“ ist in etwa so aussagekräftig wie bei Äpfeln „besteht aus 100% Apfel“.

Geschmacklich überzeugt der Kaffee durch seine „wilde“ Komposition. Die angenehme Würze des Kaffees, die geringe Säure und das samtige Mundgefühl werden durch den dominanten, aber keinesfalls unangenehmen Geschmack des Whiskeys unterstützt. Kein Kaffee, dann man unbedingt zum Frühstück trinkt. Aber wenn man ihn genießt, dann erlebt man eine geschmackliche Offenbarung. Für Fans exotischer Kombinationen ebenso empfehlenswert wie für Kaffeeliebhaber, die gerne etwas Neues ausprobieren wollen.

BlankRoastKremeDer Manufakturkaffee „Kreme“

Bei diesem Kaffee erfahren wir als Kunden zwar, aus welchen Ländern die Kaffeebohnen stammen, können allerdings nicht nachvollziehen, von welchen Plantagen sie genau stammen. Hier ist vollständige Transparenz leider nicht gegeben. Auch wird nicht klar, in welcher Varietät der Kaffee vorliegt. Ebenfalls unklar: Handelt es sich um Kaffee, der über Zwischenhändler gehandelt wurde oder wurde er direkt bezogen? Diese Informationen bleibt uns die Rösterei schuldig. Zwar mögen die Röstprozesse transparent sein. Doch beim Weg vom Strauch nach Neustadt bleiben für den Verbraucher Fragezeichen. Natürlich stehen das „Bio“-Siegel und auch „Fairtrade“ für gewisse Standards. Dennoch wäre hier mehr Transparenz wünschenswert. Hier ist davon auszugehen, dass der brasilianische Kaffee (wie die meisten Kaffees aus dem südamerikanischen Land) maschinell gepflückt wurden, während die kolumbianischen Bohnen wohl per Hand gepflückt wurden.

Optisch macht der Kaffee seinem Namen alle Ehre und bildet im Vollautomaten eine wunderbare feinporige Crema. Geschmacklich besticht dieser Kaffee durch eine wunderbare Aromenvielfalt. Der volle Geschmack entfaltet einen nussigen Geschmack mit Anklängen von dunkler Schokolade. Säure ist nur ganz minimal auszumachen. Der lange Abgang überrascht, ist aber ebenso äußerst angenehm.

Der „Gooddaybio Mexico“

Auch bei diesem Produkt steht nur ein Teil der Transparenz sichtbar im Fokus. Denn hier erfahren wir einiges über die „soziale Komponente“, doch nur wenig über die Farm, den Anbau, die Varietät und den Handel. Über Die sozialen Aktionen erfährt man auf der Homepage:

„Die Rancho Catarina arbeitet mit CONANP ( Comisión Nacional de Areas Naturales Protegidas ) zusammen, eine Organisation , die wichtige Maßnahmen zum Erhalt des Regenwaldes durchführt. Ökologische Projekte sind : Wiederaufforstung , eine Pflanzschule für Schattenbäume und Artenvielfalt , die Aufbereitung von Komposterde zur Düngung , das Anlegen und der Erhalt einer Mischkultur der Bäume , um für viele Vögel ein optimales Areal zu bieten , sowie die biologische Wasseraufbereitung.

Faire und soziale Zusammenarbeit :

Zur Förderung der Bildung werden eine Kindergrippe und eine Schule unterhalten in Zusammenarbeit mit der SEP ( Secretatiá de Educación Pública ), die Lehrer und Lehrematerial zur Verfügung stellt.“

Im Geschmack entpuppt sich der Kaffee als sehr angenehm und leicht mit erdigen Aromen und einem feinen Bouquet. Sehr gut für Einsteiger und Kaffeegenießer gleichermaßen.

Fazit: Geschmacklich sind die drei Sorten absolute Kracher und wissen auf ganzer Linie zu überzeugen. Auch die Qualität der Boden ist erstklassig. Das Bohnenbild ist sehr homogen, fehlerhafte Bohnen sind so gut wie keine auszumachen. Was ich persönlich kritisieren muss, ist die nicht immer ganz stringent eingehaltene Transparenz, für die sich die Rösterei als „gläserne“ Rösterei lobt. Abgesehen davon gibt es natürlich ganz klar eine uneingeschränkte Kaufempfehlung unsererseits.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Zusammensetzung der Gesamtbewertung:

Qualität: 10 von 10 Punkten

9Fairness und Nachhaltigkeit: 9 von 10 Punkten

Geschmack: 10 von 10 Punkten

Transparenz: 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Holger K. Blank von der Rösterei „Blank Roast“ für die zur Verfügung gestellten Testexemplare.

U. Sperling

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.