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Vorstellung und ausgewählte Sorten im Test: Kaffeemanufaktur Progusto

| Marc Heiland | Kaffeewelten

ProgustoBild2Die Stadt Augsburg ist bekannt für seine lange, traditionsreiche und äußerst bewegte Geschichte. Als eine der ältesten Städte Deutschlands hat sie in den vergangenen Jahrhunderten viel gesehen, war oft Mittelpunkt der Geschichte, erlebte soziale und wirtschaftliche Auf- und Abstiege und war dennoch immer das „bayerische Herz der Gemütlichkeit“. Dort haben die Herren Günter Ressel und Bektas Koyun, eigentlich gelernter Elektromeister und Controller, ihren ganz persönlichen Traum einer eigenen Kaffeerösterei erfüllt. Vorher befassten sie sich über viele Jahre mit dem Import von italienischem Kaffee. Seit 2015 haben sie den Schritt zur eigenen „Kaffeemanufaktur“ mit dem klingenden Namen „Progusto“ gewagt. Wir stellen sie euch vor.

Espresso der Spitzenklasse zum vernünftigen Preis...

So lautet das Credo der beiden Männer. Viele Jahre haben sie sich mit dem Thema Rösten und der Suche nach dem „wahren Espresso, einer optimalen, haselnussbraunen Crema mit leichten, dunkelbraunen Streifen und reichem Aroma“ gemacht. Doch anstatt ihn zu suchen oder Geschmacksphantomen hinterher zu jagen, haben sie versucht, selbst den „echten Espresso“ zu kreieren. Dabei kommen den beiden Röstmeistern natürlich nur die besten Bohnen in den Röster bzw. dann in die Tüte, um einen einzigartigen Espresso zu garantieren. Dank verschiedener Blends (Mischungen) kann die Qualität bzw. kann das Geschmacksprofil konstant hoch gehalten werden.

Ein wenig schade ist, dass sich „Progusto“ auf seiner Internetseite komplett bezüglich Nachhaltigkeit, Fairness (Direktimport, Unterstützung von Sozialprojekte in den Herkunftsländern oder der Farmer) etc. ausschweigt. Wir erfahren weder, woher die Bohnen stammen, noch sonstiges. Sehr schade.

Für unseren Test hat uns die Kaffeemanufaktur „Progusto“ ihre Sorten Progusto „Nuovo Exquisite 50“, Progusto „Nuovo Barista 30“ und Progusto „Nuovo Forte 80“ zur Verfügung gestellt. Auf den Verpackungen befinden sich das Firmenlogo, ein Bild zweier älterer Herren (der Inhaber der Kaffeemanufaktur), eine kurze Beschreibung auf der Vorderseite, eine längere Beschreibung auf der Rückseite, Kontaktdaten, Zubereitungsempfehlungen, das Mischungsverhältnis aus Arabica- und Robustabohnen sowie das MHD. Aussagen zu den Bohnen als solche (Varietäten und Aufbereitung) fehlen hier ebenso, wie Angaben zur exakten Herkunft (Kaffeefarm) und Anbauhöhe. Auch das Röstdatum ist nicht aufgedruckt.

Beim Betrachten der Bohnen fällt auf, dass es doch einige Defekte gibt und das Röstbild auch nicht immer sehr homogen ausfällt. Ebenfalls auffällig: Bei diversen Bohnen trat bereits optisch erkennbar das Öl der Bohnen aus. Eigentlich zeugt das davon, dass die Bohnen bereits ein gewisses Alter besitzen oder aber die Bohnen wurden so dunkel geröstet, dass schon das Öl austritt, was bei einigen (vor allem niederländischen) Fans als besonderes Zeichen für hohe Qualität gilt, zumal die Bohnen dann einen gewissen Schein erhalten. Da kann man sich streiten. Mangels Röstdatum bleibt die Antwort schuldig. Die von uns mit der Baratza Sette gemahlenen Espressi haben wir im Siebträger und im Vollautomaten zubereitet. Geschmacklich sind alle drei Espressi ordentlich, würzig und kräftig – aufgrund des Robusta-Anteils auch mit der nötigen Crema - ohne jedoch irgendwie aus der Masse zu stechen und in Erinnerung zu bleiben. Für ein Unternehmen, das sich auf die Fahnen schreibt, den „echten Espresso“ zu erschaffen, hätte ich mir doch mehr erwartet.

Fazit: Geschmacklich ganz passabel, doch in Sachen Transparenz, Nachhaltigkeit und Fairness ohne greifbare Informationen für den Kunden. Das bietet euch (oder eben auch nicht) die Kaffeemanufaktur „Progusto“.

Die inn-joy Redaktion vergibt 6 von 10 Punkten.

Zusammensetzung der Gesamtbewertung:

Qualität: 6-7 von 10 Punkten

6Fairness und Nachhaltigkeit: keine genauen Angaben möglich

Geschmack: 6,5-7 von 10 Punkten

Transparenz: keine genauen Angaben möglich

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der Kaffeemanufaktur „Progusto“ für die zur Verfügung gestellten Testmuster.

L. Zimmermann

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