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Neue Kaffeesorten der Kaffeerösterei Dreiburgen im Geschmackstest

| Marc Heiland | Kaffeewelten

DreiburgenBild1Im März diesen Jahres haben wir euch die Kaffeerösterei „Dreiburgen“ von Andreas Allefeld vorgestellt. Der Diplom Kaffeesommelier konnte mit wunderbar facettenreichen Kaffeesorten und Espressi sowie jeder Menge Fachkompetenz unsere Tester überzeugen und erreichte die selten vergebene Spitzennote von 10 Punkten. Daher war es uns auch eine große Freude, dass sich Andreas Allefeld erneut dazu bereit erklärte, uns einige weitere Sorten aus seinem Portfolio für einen Geschmackstest zur Verfügung zu stellen. Dieses Mal sind es die Filterkaffee-Sorten „Finca El Flamingo“ aus Mexico, „Bugisu“ aus Uganda, „Yagikawa“ aus Burundi sowie „ein Mocca aus Sidamo in Äthiopien. Hier nun unser Bericht.

Die Weltreise geht weiter...

Nachdem die Kaffeerösterei Dreiburgen bereits im Frühjahr ein umfangreiches Sortiment vorweisen konnte, wurde das Repertoire in diesem Jahr erweitert. Aktuell (Stand: Oktober 2018) umfasst das Angebot 18 hochwertige Sorten. So kommen die Kaffees aus den besten Anbaugebieten rund um den Globus. Länderkaffees aus Indien, Äthiopien, Kenia, Brasilien, Guatemala, Papua New Guinea und Honduras sind mit dabei. Darüber hinaus seit einem Jahr der von uns hoch gelobte Festtagskaffee „Dia de los Muertos“ sowie seit Juni 2018 der Finca „El Flamingo“ aus Mexiko und seit August 2018 zwei Kaffeespezialitäten aus Uganda, der Uganda Bugisu sowie aus Burundi der Burundi Yagikawa.

Alle Rohkaffees, die Andreas Allefeld in seinem Produktsortiment führt, bezieht er ausschließlich von seinen Importeuren aus Bremen und Hamburg.

Zubereitung: Für unseren Test haben wir den Kaffee im Handfilter Hario V60 zubereitet. Gemahlen haben wir ihn in der Comandante C40 MK3 Nitro Blade bzw. der Baratza Sette 270W. Im Onlineshop von „Dreiburgen“ erhaltet ihr den Filterkaffee wahlweise in ganzer Bohne oder gemahlen für verschiedene Zubereitungsmethoden. Verkauft werden die Kaffeesorten in Einheiten zu je 250g, 500g und 1000g.

Der „Mexico Finca El Flamingo“ – Beschreibung und Geschmacktest

Der erste Testkandidat im Bunde ist der Kaffee von der Finca El Flamingo aus Mexico. Der Rohkaffee wächst im Süden des Landes an der Grenze zu Guatemala. Die Region El Chiapa steht für exzellenten Kaffee von hoher Qualität und ist bei Kaffeeliebhabern weltweit als Garant erstklassiger Kaffees beliebt. Die Farmen liegen hier zwischen den Vulkanen Tacana und El Triunfo. Der Rohkaffee wird in einer Höhe von etwa 1100m bis 1700m kontrolliert biologisch angebaut und von Kleinbauern in einer Kooperative geerntet und aufbereitet. Der Rohkaffee wird gewaschen aufbereitet und besitzt die Güteklassifizierung SHG (strictly high grown). Durch seine klimatisch erstklassigen Voraussetzungen (im tropischen Gürtel mit immergrünen Wäldern sowie äußerst fruchtbaren Böden und genügend Regen), kann der Rohkaffee optimal gedeihen. Er verfügt über wenig Säue, einen dezenten Körper Dreiburgen2sowie feine florale und nussig-würzige Aromen sowie Toffee im Abgang.

Unser Eindruck: Auf der Homepage der Kaffeerösterei Dreiburgen wird der Kaffee von Andreas Allefeld als „Schokowunder“ bezeichnet. Und in der Tat lässt sich davon schon eine Menge beim Öffnen der Verpackung wahrnehmen. Ein tolles Aroma, welches an dunkle Zartbitterschokolade erinnert, macht sich in der Nase breit. Florale Anklänge sind während des Verkostens sehr dezent wahrzunehmen. Die nussig-würzige Note hingegen schon. Und die von Allefeld genannte Mousse au Chocolat nebst Karamell macht sich deutlich im Mund breit. Der lange Nachhall ist wunderbar und der Kaffee insgesamt sehr schön komponiert.

Der „Afrika Uganda Bugisu“ – Beschreibung und Geschmackstest

Der Rohkaffee für den Bugisu-Arabica wird im Nordosten Ugandas im Gebiet des Mt.Elgon-Nationalparks auf einer Höhe zwischen 1300 und 2400m angebaut. Die mineralreichen Böden rund um den erloschenen Vulkan Mt. Elgon sind aufgrund regelmäßiger und häufiger Niederschläge sehr fruchtbar und stellen ein perfektes Anbaugebiet für Kaffee dar. Kaffee aus Bugisu gehört zu den besten Ugandas. Rund drei Millionen Familien leben vom Kaffeeanbau. Auf den kleinen, familiengeführten Plantagen des Stammes Bugisu erfolgt die Ernte und Verarbeitung ausschließlich in Handarbeit. Der Arabica wird gewaschen aufbereitet.

Unser Eindruck: Geschmacklich kann auch dieser Kaffee überzeugen. Der volle Körper, die feine Würze und die Schokoladennoten machen sich sehr angenehm im Mund. Die leichte Säue umspielt den Gaumen. Die beerigen Noten wissen zu gefallen und geben dem Kaffee eine leicht fruchtige, nie jedoch aufdringliche Note. In den Obertönen scheint ein wenig Tabak mitzuschwingen. Dies allerdings äußerst dezent. Im Abgang ist der Kaffee dann überraschend mild. Nicht ganz so ausdrucksstark wie der „El Flamingo“, aber dennoch absolut empfehlenswert.

Der „Afrika Burundi Yagikawa“ – Bescheibung und Geschmackstest

In Burundi wird Kaffee erst seit den 1930er-Jahren angebaut und es hat lange gedauert, bis Kenner ihn überhaupt zur Kenntnis genommen haben. Ein schwieriges Klima macht der Kaffeeindustrie ebenso zu schaffen, wie die politische Instabilität im Land und der nicht vorhandene Zugang zum Meer, der den Export erschwert. Da kein Geld für Dünger und Pestizide vorhanden ist, wird der Kaffee meist biologisch angebaut. Der Arabica wird nass aufbereitet. Es gibt etwa 600000 Kleinbauern mit je 200 bis 300 Bäumen, die meist auch noch andere Produkte anbauen oder Vieh halten. Sie beliefern lokale Washing-Stations. Diese organisieren Transport und Vertrieb. Der Rohkaffee wird in der Region Matongo, Kayanza im Westen von Burundi in einer Höhe von 1750 bis 1900m von der Kooperative Yagikawa angebaut und liegt in der Varietät Bourbon vor.

Vorschein, gefolgt von einer exotischen Explosion von Mango und Maracuja. Bei kälteren Temperaturen in der Tasse folgen Aromen von Zuckerrohr-Melasse und Butterpopcorn. Samtig und ausgeglichen von Tasse zu Tasse.

Unser Eindruck: Wie man es von einem afrikanischen Kaffee erwartet, bietet auch diese Sorte ein wahres Aromenfeuerwerk. Da wären zunächst die schokoladigen Hauptnoten, die leicht krautigen Beinoten und die feine Süße zu nennen. Parallel hierzu bietet der Kaffee jedoch einen wahren „Fruitpunch“ und hält somit eine wirkliche Überraschung parat, da man doch eher ein „entweder - oder“ anstelle eines „zusammen“ erwartet. Vielleicht nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Uns in der Redaktion hat dieser ungewöhnliche Kaffee jedoch beeindruckt.

Der „Äthiopien Mocca Sidamo“ – Beschreibung und Geschmackstest

Last but not least haben wir den Mocca aus der Region Sidamo im Test gehabt. Die Landschaft der üppig grünen Region Sidamo ist abwechslungsreich. Der Kaffee hat eine große Bandbreite an komplexen Noten von fruchtig und zitrusartig bis nussig und herbal. Die Bohnen dieser heirloom-Sorte sind klein und rund.

Unser Eindruck: Kaffee-Sorten aus Sidamo gehören zum Pflichtprogramm jeder guten Kaffeerösterei. Denn nur wenige Regionen können sich einer derart großen Aromenvielfalt erfreuen, wie diese. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der Mocca Sidamo auch uns überzeugen kann. Die starke Würze macht den typischen Mocca aus, gepaart mit einer ausgeprägten Zartbitterschokolade-Note und beerigen Beinoten. Der Kaffee bleibt lange im Mund stehen und weiß bis zum letzten Schluck zu begeistern. Kräftig, würzig – rundum gelungen!

9Fazit: Die Kaffeerösterei „Dreiburgen“ bietet uns Kaffee-Liebhabern auch mit diesen Kaffeesorten wieder wunderbare, geschmacklich einmalig komponierte und äußerst abwechslungsreiche Kaffees, die man getrunken haben sollte. Der Favorit in unserer Redaktion ist der „El Flamingo“.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Andreas Allefeld von der Kaffeerösterei „Dreiburgen“ für die zur Verfügung gestellten Testmuster.

D. Stappen

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