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Kaffeevollautomat von Tchibo im Test

| Marc Heiland | Kaffeewelten

TchiboVollautomatNachdem Tchibo über etliche Jahre Kaffeevollautomaten diverser anderer Konzerne online im Angebot hatte, bringt das Unternehmen nun selbst einen Vollautomaten im Einsteigersegment auf den Markt. Wir durften vorab ein Testgerät auf Herz und Nieren prüfen und verraten euch im Test, ob sich der Kauf des knapp 250 Euro teuren Gerätes auch lohnt.

Einsteigermodell mit gewissen Extras

Dass Tchibo nach jahrelangen Erfahrungen im Kapselkaffee-Segment nun einen eigenen Kaffeevollautomaten auf den Markt bringt, war eigentlich eine logische Schlussfolgerung, aber nicht unbedingt zu erwarten. Umso überraschter waren wir dann auch, als uns die Pressemitteilung in die Redaktion flatterte, dass der Hamburger Konzern Anfang November das Gerät in den Handel bringen wird. Klar, dass wir neugierig wurden und unser Testgerät mit einer gewissen Vorfreude in Empfang nahmen.

Der Kaffeevollautomat kommt – wie bei Tchibo üblich – stabil unterverpackt in einem großen Karton, auf dem das Tchibo-Logo prangt und der Kaffeevollautomat abgebildet ist, daher. Im Karton befinden sich der Vollautomat sowie mehrsprachige Handbücher. Zum Start werden die beiden Haussorten „Barista Caffé Crema“ und „Barista Espresso“ angeboten. 

Der Kaffeevollautomat passt in die kleinste Küche, da er mit den Maßen von 18 x 31,5 x 40cm (B/H/T) recht kompakt ist. Der Wassertank fasst 1,1l und ist bequem nach oben hin zu entnehmen. Hier haben die Designer gute Arbeit geleistet. Der Kaffeebohnenbehälter fasst 160g Kaffee und ist über einen Einschub auf 300g erweiterbar. So kann er sowohl von Singles als auch größeren Familien gleichermaßen genutzt werden. Allerdings solltet ihr die Kaffeebohnen täglich nachfüllen, da der Kaffee ansonsten ranzig wird bzw. die Kaffeeöle sich zu sehr entfalten, wodurch der Geschmack verloren geht. Immerhin: Der Kaffeebohnenbehälter kann dicht verschlossen werden. Der Auffangbehälter für die Kaffeepucks ist aufgrund der kompakten Bausweise recht klein geraten, wodurch er häufiger geleert werden muss. Allerdings ist das auch ein Vorteil, da man so gar nicht erst in die Versuchung gelangt, den Behälter seltener auszuleeren und dann möglicherweise Schimmel im Behälter zu riskieren. 

Der Korpus des Kaffeevollautomaten besteht überwiegend aus Kunststoff, auf dem man auch sehr schnell Fingerabdrücke sehen kann. Hier merkt man eindeutig, dass man sich im Einsteigersegment bewegt. Allerdings verfügt das Modell über ein Edelstahl-Kegelmahlwerk, dass langlebiger ist, als ein Keramikmahlwerk. Allerdings scheiden sich hier die Geister, ob man lieber ein Keramik- oder ein Edelstahlmahlwerk bevorzugt. Beide haben ihre Vorzüge und Nachteile. Immerhin ist es kein Scheibenmahlwerk, das verbaut wurde! Ein weiterer Aspekt, der normalerweise nicht bei Einsteiger-Vollautomaten zu finden ist, ist der höhenverstellbare Kaffeeauslauf mit Tassenbeleuchtung. Die Brühgruppe ist seitlich herausnehmbar, was ebenfalls positiv ist, da man sie so leicht reinigen kann. Bedient wird der Kaffeevollautomat über einen einfachen Touchscreen, der ohne Verzögerungen auf Eingaben reagiert. Da es sich hier um ein Einsteigermodell handelt, könnt ihr auch lediglich einen Espresso, einen Caffé Crema oder einen Americano („Verlängerter“) beziehen. Milch muss extra aufgeschäumt werden, da ein interner Aufschäumer fehlt. Wem der ausgegebene Kaffee zu schwach ist, kann entweder bei laufender Maschine das Rad des Mahlwerks verstellen, um den Kaffee stärker zu machen (umgekehrt geht es natürlich auch) oder über die Intense+-Taste mehr Kaffee mahlen lassen. Die Maschine – so verspricht es Tchibo in seiner Werbung, arbeitet recht leise. Ob dies so ist, wird der Praxistest beweisen müssen. Last but not least besitzt der Tchibo-Kaffeevollautomat einen Ein-/Ausschalter. Auch das ist selbst bei Premiummaschinen nicht selbstverständlich und sollte daher ebenfalls lobend erwähnt werden. 

Der Kaffeevollautomat von Tchibo im Praxistest

Für unsere „Testläufe“ haben wir diverse Kaffee- und Espressisorten unserer Partner genutzt. Die voreingestellten Mengen von 40ml für einen Espresso und 125ml für einen Crema haben wir zunächst so gelassen. Vor dem ersten Einsatz haben wir das Spülprogramm des Vollautomaten mehrfach genutzt. Dann ging es los. Die Bedienung ist so simpel, wie bei den Cafissimo-Maschinen. Der Mahlvorgang ist tatsächlich relativ leise und weckt – im Vergleich mit manch anderem Vollautomaten im „Profisegment“ – nicht die Familie am frühen Morgen. Hier kann der Kaffeevollautomat punkten. Auch die Ausgabe erfolgt erfreulich zügig. Eine kurze Preinfusion (leichtes Befeuchten des Kaffeepulvers, das ein Aufquellen ermöglicht) und schon geht es los. Die Wassermenge ist dabei Standard. Lediglich die durchgesetzte Menge an Kaffeemehl ist uns doch etwas zu wenig. Besser schmeckt der Kaffee in der Regel, wenn man die Intense+-Taste vor dem Bezug des Kaffees drückt. Beim Espresso stellt sich natürlich die Frage, mit wie viel bar hier das Wasser durch die Maschine gepumpt wird. Dies können wir leider mangels Infos nicht genauer sagen. Da viele Vollautomaten nicht den nötigen Druck für einen echten Espresso aufbringen, ist davon auszugehen, dass es auch bei diesem Modell nicht der Fall sein wird. Immerhin schmeckt – gute Bohnen vorausgesetzt – der Espresso gut und kann eine feine Crema bilden. Wer mag, kann auch die Wassermenge durch einfaches Umprogrammieren selbst verändern. 

8Fazit: Die abschließende und wichtigste Frage ist natürlich: Lohnt sich die Anschaffung des Kaffeevollautomaten aus dem Hause Tchibo? Wir können diese Frage eindeutig beantworten: Wollt ihr einen kompakten Vollautomaten haben, benötigt ihr nicht unbedingt 20 verschiedene Zubereitungsarten und wollt ihr euch nicht finanziell in den Ruin für einen Kaffeevollautomaten treiben? Dann können wir euch den Kaffeevollautomaten empfehlen. Denn mit einem Edelstahl-Kegelmahlwerk und einer Brühgruppe, die ihr entnehmen könnt, bietet euch das Gerät zwei wichtige Dinge, um lange Freude am Kaffeevollautomaten zu haben. Entscheidend ist natürlich auch die Wahl der richtigen Bohnen. Hierzu stellen wir euch in unserer Rubrik „Kaffeewelten“ ja regelmäßig Filterkaffees und Espressi vor.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Tchibo für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

D. Stappen

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