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Steter Tropfen hüllt den Kaffee - Cold Drip-Zubereiter "Dripster" im Test

| Marc Heiland | Kaffeewelten

DripsterKaffee ist so universell einsetzbar, wie wohl nur ganz wenige Lebens- und Genussmittel. Man kann ihn heiß servieren in allen möglichen Aufbereitungsarten, man kann ihn in Kuchenteig mischen, in Saucen und Gerichte geben, man kann ihn für die Körperpflege nutzen und man kann noch vieles mehr mit ihm machen. Und auch wenn manche Kaffeeliebhaber ein wenig die Stirn beim Gedanken hieran runzeln: Man kann Kaffee auch kalt genießen. Die dahinter stehenden Methoden nennt man „Cold Brew“ oder „Cold Drip“. Nachdem wir euch im Sommer bereits einiges zur „Cold Brew“-Methode erzählt haben und auch das entsprechende Equipment im Test vorgestellt hatten, soll heute „Cold Drip“ im Fokus stehen. Die entsprechende „Hardware“ in Form des „Dripster“ haben wir für unseren Test freundlicherweise von der Firma „Taverna“ zur Verfügung gestellt bekommen. Viel Spaß beim Lesen!

 

Drip, Drip Hooray!

Da steht er also: Der „Dripster“. Schlicht und dennoch in gewisser Weise elegant sieht er aus. Mit seinen Maßen von 11,2 x 10,5 x 29cm (B x T x H) ist er kleiner, als ich es im Vorfeld angenommen hatte. Praktisch: So passt er auch in aufgebautem Zustand locker in mein Regal. Wer will, kann ihn natürlich auch in seine einzelnen Bestandteile „zerlegen“. Dies sind der Kaffeebehälter aus PYREX-Glas, ein Dauerfilter, bestehend aus einem sehr feinmaschigen Edelstahlnetz, ein Wassertank aus Kunststoff (lebensmittelecht!) sowie das Ventil zur exakten Einstellung der Tropfgeschwindigkeit. Außerdem im Lieferumfang mit dabei sind eine Karte mit Bedienungsanleitung und eine Karte mit sechs Rezepten. Obwohl die Materialien spülmaschinenfest sind, würde ich persönlich alles lieber mit der Hand spülen. Der „Dripster“ fast 600ml Wasser und 45g Kaffeepulver. Das Zusammensetzen der Einzelteile ist kinderleicht.

So weit, so einfach. Nun folgt der erste Einsatz bzw. Praxistest. Für den ersten Test wird ein Arabica aus Äthiopien (natural) genommen. Mit der Baratza Sette ist ein gröberer Mahlgrad zu empfehlen. Das Einfüllen funktioniert ohne Probleme. Im nächsten Schritt wird das kalte Wasser (ggf. mit Eiswürfeln) hinzu gegeben und der Spaß kann beginnen. Man kann den Regler des Ventils nach Belieben verstellen. Ich habe mich für den Test dazu entschieden, alle zwei Sekunden einen Tropfen Wasser auf das Kaffeepulver tropfen zu lassen. Nach dem Einstellen heißt es warten. Denn im Gegensatz zum „Cold Brew“, wo das Wasser die ganze Zeit über Kontakt mit dem Kaffeepulver hat, wird hier das Extrakt erst nach und nach gebildet. Da kann man rund 4-5 Stunden einplanen.

Ist das komplette Eiswasser (oder kalte Wasser, da man auch im Anschluss Eiswürfel in das Glas mit dem fertigen Kaffeeextrakt geben kann) durchgelaufen, erhält man eine recht klare Essenz im Vergleich zum eher trüben Extrakt beim Cold Brew-Verfahren. Die floralen Noten des „Äthiopiers“ werden wunderbar betont. Im Mund macht sich ein tolles, prickelndes Gefühl breit – eine herrliche Vitalität. Im Abgang verflüchten sich die Aromen jedoch recht schnell. Eine Fülle und Schwere, die man mit unter im „Cold Brew“-Verfahren erhält, gibt es hier hingegen nicht. Dies ist jedoch auch ein Vorteil, da der Kaffee nicht unnötig bitter werden kann, weil es zu keiner zeitlichen Überextraktion kommt. Auch wenn man die Tropfgeschwindigkeit etwas verlangsamt, wird zwar der Körper noch ein wenig besser ausgebaut, einen Nachteil (oder Vorteil) hat man hierdurch jedoch nicht.

Fazit: Mit dem „Dripster“ erhaltet ihr eine tolle und vor allem wesentlich preiswertere Alternative zum über 200 Euro teuren „Cold Drip“-Produkt aus dem Hause Hario. Verarbeitung und Qualität befinden sich auf einem hohen Niveau, auch wenn hier viel Plastik zum Einsatz kommt und das Gerät (im 8Vergleich zu seinem 800ml fassenden japanischen Pendant) nur 600ml fasst. Aber irgendwie muss ja auch der Preis von knapp 45 Euro erklärbar sein. Die Qualität des fertigen „Eiskaffees“ ist (die entsprechende Bohne als Grundvoraussetzung) top und filigraner, als beim „Cold Brew“-Verfahren, sodass wir jedem den „Dripster“ absolut empfehlen können. Einziger Wermutstropfen: Die Aufbewahrung im Kühlschrank ist aufgrund des doch recht „bauchigen“ Kaffeebehälters ein wenig suboptimal.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedantk sich bei der Firma Taverna für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

 

D. Stappen

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