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Neue Kaffeesorten der "Ersten Tegernseer Kaffeerösterei" im Geschmackstest

| Marc Heiland | Kaffeewelten

MilkmanV4Schlägt man im Lexikon den Begriff „Idol“ nach, so findet man als Definition unter anderem den Begriff des „Vorbild“. Und genau dieser Begriff passt wunderbar zu Mario Felix Liebold von der „Ersten Tegernseer Kaffeerösterei“. Denn der gebürtige Franke, der seit Jahren am schönen Tegernsee seine Heimat und sein Glück gefunden hat, ist für uns ein echtes Idol. Denn das, was der national und international von seinen zahlreichen Kolleginnen und Kollegen Geschätzte für den Spezialitätenkaffee, die Bauern in aller Herren Länder und den Gaumen seiner Kunden tut, ist absolut fantastisch und sucht in Deutschland seinesgleichen. Daher ist es uns auch immer eine ganz besondere Ehre, wenn uns Mario Felix einige seiner neuen Kaffee- und Espressosorten in unsere Redaktion schickt. Aktuell hat er uns mit vier neuen Sorten aus seinen Produktlinien „ETK“ und „MFL“ überrascht. Diese möchten wir euch im Folgenden vorstellen.

Es gibt viel Neues vom Tegernsee

Wer die Internetpräsenz von Mario Felix Liebold und seiner Ersten Tegernseer Kaffeerösterei in den vergangenen Monaten besuchte und seinen Facebook-Auftritt verfolgt, der hat mit Sicherheit bereits mitbekommen, dass Mario Felix einige neue Dinge in Angriff genommen hat. So erstrahlt seine Webseite in neuem Glanz, in Kooperation mit einem guten Freund wurde ein „Kaffee-Gin“ mit Bohnen der Finca „Nombre de Dios“ kreiert und auch sonst ist der Röstmeister fleißig gewesen. So legt er beispielsweise seinen Kunden nicht nur die wunderschönen Postkarten mit Impressionen vom Tegernsee bei, sondern bietet auch einen umfassenden „Brewing-Guide“, der Einsteigern in die Welt des Kaffees ein sehr gut gemachter Leitfaden ist und auch Fans des „guten Kaffees“ eine Hilfe sein kann. Der bebilderte Leitfaden ist absolut gelungen und überzeugt mit zahlreichen gut zu verstehenden Erläuterungen rund um das Thema „Kaffee (auf-)brühen.

Die neuen Sorten im Überblick

Die uns freundlicherweise für diesen Test zur Verfügung gestellten Sorten bestehen aus einem „alten Bekannten“, dem Espresso „Milkman“, der mittlerweile in der vierten Version vorliegt, einem Red Bourbon von der Finca „Limoncillo“ aus Nicaragua, einem Filterkaffee von der Washing Station „Kanzururu Rumangabo“ aus dem Kongo sowie einem Filterkaffee von der Finca „San Pablo“ aus Honduras.

Zubereitung

Für unseren Test haben wir den Kaffee mit unserer Comandante C40 MK3 Nitro Blade für den Hario V60 Handfilter und der Chemex sowie der Baratza Sette 270Wi für den Siebträger gemahlen. Darüber hinaus haben wir den Kaffee bzw. Espresso nach festen Standards zubereitet.

Die vier Sorten im Geschmackstest

Der „Nicaragua Finca Limoncillo natural“

Bei unserem ersten Test-Kaffee handelt es sich um einen Kaffee, den Mario Felix Liebold in seiner Premium-Linie „MFL“ aufgenommen hat. Kenner der Sorten von Mario Felix wissen natürlich, dass die Kaffees der legendären Finca „Limonchillo“ von Erwin Mierisch schon seit einigen Jahren im Programm sind. Doch dieser Kaffee ist wieder einmal etwas ganz Besonderes. Der Kaffee wurde mit einem Cupping score von 86 Punkten prämiert. Wie bereits erwähnt, stammt der Rohkaffee aus Nicaragua, genauer gesagt, aus der Region Matagalpa aus dem Ort Yasica Norte. Dort wird der Kaffee in einer Höhe von 850 – 1150m angebaut, natural aufbereitet und liegt in der Varietät „bourbon“ vor. Weiteres zum Kaffee und zur „Finca Limoncillo“ findet ihr hier.

Unser Eindruck: „Kandierter Apfel, rote Traube und Melasse“. Diese Schlagworte finden sich auf der Verpackung des sortenreinen Kaffees. Und genau das schmeckt man auch heraus. Der leicht fruchtig-frische Geschmack mit der feinen Süße und einem Anklang von Karamell und ein wenig Honig ist sensationell bei der Röstung herausgearbeitet worden. Ein eleganter Kaffee, den man gerne gemeinsam mit Freunden genießt.

Der Honduras Finca „San Pablo“, Lempira, dried natural

„Die Geschichte der Hacienda San Pablo beginnt bereits Anfang des 20. Jahrhunderts: Der libanesische Einwanderer Pablo Melghem kaufte Land des deutschen Einwanderers Rossner und erbaute 1915 die Hacienda San Pablo – benannt nach ihrem Besitzer.“ (Mario Felix Liebold)

Der zweite Kaffee, den wir zugeschickt bekommen haben, ist aus Honduras, aus der Region Marcala und dem Ort El Pastal. Der Kaffee ist ebenfalls in der „MFL“-Rubrik erschienen und hat einen Cupping Score von 88 Punkten. Der Rohkaffee wird in einer Höhe von 1400m angebaut, dried natural aufbereitet und liegt als Bourbon, Lempira vor.

Unser Eindruck: Honduras produziert äußerst vielfältige Geschmacksprofile von weich, säurearm, nussig und toffeeartig bis zu säurereichen Kaffees. Daher freuen wir uns stets, wenn wir Kaffee aus dem lateinamerikanischen Land erhalten. Der Rohkaffee, der für diesen Filterkaffee zum Einsatz kommt, stammt aus dem äußersten Westen an der Grenze zu Guatemala. Der Kaffee ist recht fruchtig und rund im Geschmack. Maracuja und Erdbeere sind deutlich wahrzunehmen und dominieren das Gesamtaroma. Die leichte Süße passt sehr gut. Für mich ein Kaffee, den man vor allem an sonnigen Tagen genießt.

EKKawaDer „Kongo Washing Station Kanzururu Rumangabo washed“

Der dritte Kaffee auf unserem Prüfstand ist ein Filterkaffee, dessen Rohkaffeebohnen aus dem Kongo (Region Nord Kivu) stammen. Der Kaffee wird in einer Höhe von 1.100 – 1.800 Metern angebaut. Er liegt als Blue Mountain, Rumangabo vor und wurde fully washed / sundried aufbereitet. Weitere Infos gibt es auf der Homepage der ETK.

Unser Eindruck: Wenn man sich mit Kaffees befasst, steht die Demokratische Republik Kongo nicht unbedingt auf dem Zettel für hervorragende Spezialitätenkaffees. Und in der Tat konnte sich der äußerst abwechslungsreiche Kaffee erst nach dem jahrelangen Bürgerkrieg auf dem Weltmarkt einen Namen machen. Der vorliegende Kaffee ist daher für uns ein echtes Novum. Er zeigt tolle Nuancen von Obst und Anklänge von Toffee. Während Birne deutlicher zu schmecken ist, tut man sich mit Hagebutte ein wenig schwerer. Auch ganz feine Noten von Grapefruit sind zu erkennen. Der Kaffee prickelt ein wenig auf der Zunge, ist angenehm im Mund und ein echter Gaumenschmeichler.

Der „Milkman V4“

Kommen wir abschließend zu einem „alten“ Bekannten und unserem persönlichen „Espresso Highlight“ der „Ersten Tegernseer Kaffeerösterei“ – dem „Milkman“. Für seinen Blend experimentiert Mario Felix immer mit verschiedenen Sorten und Ernten. Dieses Mal stammen die Sorten aus Brasilien, Nicaragua und Ruanda und liegen in den Varietäten Bourbon und Red Bourbon vor. Aufbereitet wurden die Varietäten pulped natural, natural und washed.

Unser Eindruck: Seit der Einführung der „Milchmänner“ haben wir die verschiedenen Versionen verkosten können. Das Spannende ist, dass die Espressi nicht nur immer komplexer und spannender wurden, sondern stets vollkommen neue Geschmackserlebnisse boten. Auch wenn natürlich das Thema „Milchgenuss“ hier klar im Vordergrund steht, kann man auch die vierte Version ganz klar pur genießen. Mit Milch kann er aber seinen vollen Geschmack entfalten. Bereits beim Öffnen der Verpackung strömt ein wunderbares Bouquet von Nougat und Milchschokolade in die Nase. Während des Brühvorgangs im Siebträger verstärkt sich das Bouquet und die genannten Anklänge von Butterkeks, aber auch ein wenig Kakao, sind sofort auffallend. Im Mund macht sich der Kaffee angenehm breit, durchstößt den Milchgeschmack jedoch zu keiner Zeit unangenehm und liegt sehr schön am Gaumen. Ein langer, feiner Abgang bleibt zurück. Für uns die beste der vier bislang herausgebrachten Versionen des „Milkman“!

Fazit: Die nationale und internationale Kaffeeszene kann sich glücklich schätzen, ein Talent wie Mario Felix Liebold in ihren Reihen zu haben. Das, was der 10ambitionierte Röstmeister immer wieder auf den Markt bringt, ist ganz großes Kino in Sachen Geschmack. Auch die Kaffeebauern freuen sich, wenn die „Erste Tegernseer Kaffeerösterei“ ihren Kaffee bezieht, zahlt Mario Felix nicht nur sehr gute Preise, sondern unterstützt auch (vor Ort) die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit. Daher können wir den vier Sorten natürlich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 10 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Mario Felix Liebold für die zur Verfügung gestellten Testmuster.

D. Stappen, M. Heiland

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