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Neue Sorten im Test - Kaffeerösterei Schamong

| Marc Heiland | Kaffeewelten
Schamong2020Jedes Jahr wird vom Fachmagazin „Crema“, einem der renommiertesten deutschsprachigen Magazine rund um das Thema Kaffee, Espresso und Co., der Röster des Jahres gekürt. Im vergangenen Jahr fiel die Wahl der Juroren auf die Kaffeerösterei „Schamong“ aus Köln-Ehrenfeld. Bereits 2018 konnten wir uns ein ausführliches Bild vom exzellenten Kaffee von Mirko Schamong machen und auch davon, wie viel Wert er auf Nachhaltigkeit, Fairness und Transparenz liegt. Umso mehr freut uns, dass die „Crema“ unser Urteil durch diese Auszeichnung bestätigt. Heute wollen wir euch zwei weitere Sorten aus dem Portfolio von „Schamong“ präsentieren.  
 
Viel Lob für Kölns älteste Kaffeerösterei
In vielen Branchen muss ja heute alles hip, angesagt, mit viel Chichi und irgendwie immer ein wenig drüber sein. Alles, was Tradition hat, wird da schon mal gerne müde belächelt und als „antik“, „steif“ oder „am Puls der Zeit vorbei“ bezeichnet. Dass Tradition und jahrelange Erfahrung jedoch auch hochaktuell sein können, absolut „up to date“ sind und die Erfahrung häufig erst Wege für Neues ebnet, zeigt die Kaffeerösterei „Schamong“ durch ihre jahrelange Arbeit in der Branche. So schreibt die „Crema“ bei der Wahl zum „Röster des Jahres“ : „Neben der Röstqualität sind Sortiment und Rohkaffeeauswahl sowie der Nachhaltigkeitsaspekt bei der Wahl entscheidend, ebenso fallen der Kundenservice bei der Bestellung über den Online Shop, Verpackung und Liefergeschwindigkeit ins Gewicht. Das Besondere an der Rösterei Schamong ist die Kombination aus Tradition und Moderne. Beim Betreten der Röststube in der Venloer Str. 535 fallen diese scheinbaren Gegensätze direkt ins Auge: Zwischen den antiken Kaufmannswaagen auf der Retro-Verkaufstheke steht das digitale Kassensystem, daneben prangt auf einer Kreidetafel der instagramfähige Slogan „DAMN GOOD COF2E2“. An der Rückwand die Kaffeeschütten von damals, im Regal daneben angesagte Filterkaffeezubereiter von Hario oder Aeropress. An den Wänden hängen Schwarz-Weiß-Bilder aus der Gründungsszeit und auf der Theke thront die brandaktuelle La Marzocco KB90. Wo neugegründete Cafés sich alte Kaffeeschütten oder solche, die alt aussehen, zusammenkaufen müssen, kann die Ehrenfelder Rösterei mit echtem Vintage-Interieur punkten. „Es gehört mit dazu, immer authentisch zu bleiben, denn das spüren die Kunden auch. Die alte Theke war schon im allerersten Laden, die ist schon drei Mal mit umgezogen“, erklärt Mirko Schamong. „Eine große Herausforderung ist der Spagat zwischen Tradition, die man eben nicht kaufen kann und gleichzeitig nach Außen hin nicht angestaubt zu wirken“, erzählt der 38-jährige. „Wenn man hört, dass Schamong Kölns älteste Kaffeerösterei ist, denken die Leute eben auch an traditionelles Rösten und traditionelle Kaffeebohnen. Daher ist es für uns immer schön, wenn wir von außen doch als moderne Spezialitätenrösterei wahrgenommen werden!“ Kein Wunder also, dass hier sowohl das Fachpublikum als auch die Kunden vor Ort seit über 50 Jahren begeistert sind.
 
Für unseren aktuellen Test hat uns Mirko Schamong zwei weitere interessante Sorten zugeschickt. Die beiden direct trade Kaffees sind zum einen ein kolumbianischer Espresso von der Farm „La Granja“; zum anderen ein kenianischer Filterkaffee von der Farm von Paul Lilan.
 
Zubereitung
Für unseren Test haben wir den Kaffee mit unserer Baratza Sette 270Wi für den Hario-Handfilter und die Chemex sowie den Siebträger gemahlen. Darüber hinaus haben wir den Kaffee bzw. Espresso nach festen Standards zubereitet.
 
Vorstellung und Geschmackstest
Der Espresso „La Granja“
Der erste Testkandidat ist der Espresso aus Kolumbien, genauer gesagt aus der Region Génova. Der gewaschene Rohkaffee wird auf der Farm „La Granja“ von Don Emilio Henao in einer Höhe von 1600 – 1900m angebaut und liegt in der Varietät Castillo vor. Wie alle kolumbianischen Kaffees, so profitiert auch dieser Kaffee von den Mikroklimata des Landes, die jede Ernte so etwas ganz Besonderem machen. 
 
Unser Eindruck: Der Espresso ist ein „typischer“ Kolumbianer mit vollem Körper, ausgeprägten Nussnoten, die ein wenig an gebrannte Mandeln erinnern und eine ordentliche Würze. Die Steinfrucht ergänzt das Bouquet auf interessante Weise. Der lange Abgang weiß zu gefallen. Geschmacklich wieder einmal auf höchstem Niveau. 
 
Der Filterkaffee „Kenia Ol’Ochoy“
Der zweite Kaffee, der uns zur Verfügung gestellt wurde, stammt aus Tinderet, Nani County von der Farm Paul Lilan. Dort wird der Rohkaffee in einer Höhe von 1650 – 1700m in der Varietät Batian angebaut und washed aufbereitet. Die Region Tinderet im Westen Kenias, in der Rift-Valley-Provinz,  ist den Meisten wohl eher bekannt für seinen Schwarztee. Doch auch Kaffee wird dort angebaut. Hier gibt es diverse Sozialprojekte, die seit Mitte der 2000er Jahre von verschiedenen Kaffeeröstern unterstützt werden. Die Kaffeemengen sind verhältnismäßig klein, weisen dafür aber eine hohe Qualität auf. 
 
Unser Eindruck: Der vollmundig-aromatische Filterkaffee überzeugt durch seine feinen Aromen, eine spritzig-lebhafte Säure und seine tolle saftig-volle Struktur. Die gewisse Nähe zum Schwarztee kann man ihm absolut nicht absprechen. Lange im Abgang und nur mit geringen Röstaromen überzeugt er auf ganzer Linie. 
 
10Fazit: Auch mit diesen beiden Sorten kann Mirko Schamong uns erneut vollkommen überzeugen. Da können wir nicht anders, als den Hut ziehen und das Lob der „Crema“ absolut und uneingeschränkt teilen. Eine klare Kaufempfehlung ohne „Wenn“ und „Aber“!
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 10 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Mirko Schamong für die zur Verfügung gestellten Testmuster.
 
D. Stappen
 

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