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Neue Espressi und ein Omniroast von "Die Kaffee" im Test

| Marc Heiland | Kaffeewelten
DieKaffeeMexicoMit Kaffee kann man fast schon eine Weltreise unternehmen. In der Nähe des Äquators, wo der so genannte „Kaffeegürtel“ zu finden ist, wächst das Lieblingsgetränk der Deutschen in zahlreichen Ländern, unzähligen Regionen und den verschiedensten klimatischen Bedingungen. In jedem dieser Länger gibt es mannigfaltige Geschmacksrichtungen, je nach Art, Anbau, Aufbereitung und Verarbeitung. Da jede Plantage in jedem Jahr – ähnlich wie bei Wein – andere Ernten hat, schmeckt die 2019er-Ernte anders als die 2020er-Ernte. Und so ist es alljährlich immer wieder spannend, neue Ernten zu testen und neue Plantagen und Farmer kennenzulernen, die sich mit ihren Teams mit viel Herzblut und Leidenschaft um die Kaffeepflanzen und den Rohkaffee kümmern, bis sie dann bei den Experten ankommen, die mit ihrem Wissen und Knowhow das letzte bisschen aus der Bohne holen, um uns unvergleichliche Genussmomente zu bereiten.
 
Daher ist es uns eine große Freude, seit mittlerweile fast vier Jahren Kaffeeröstereien und ihre Kaffees vorzustellen. An dieser Stelle berichten wir über die gerade getesteten Espressi der Düsseldorfer Kaffeerösterei „Die Kaffee“ um Inhaberin Olga Sabristova. 
 
Die Espressomischung „Fabiola“
Die erste, uns zur Verfügung gestellte Espressomischung „Fabiola“ stammt sowohl aus Costa Rica als auch aus Nicaragua. Der Espresso wurde zu gleichen Teilen von beiden Sorten gemischt. Der Costa Rica Tarrazu Kaffee bekommt an seinem Ursprung in Mittelamerika ideale Wachstumsbedingungen geboten. Höhenlagen über 1.600m ü.NN., vulkanische und damit mineralstoffreiche Böden sowie ein Klima unter dem Einfluss der Karibik auf der einen sowie des Pazifiks auf der anderen Seite machen den Reiz dieses kleinen Landes und speziell des Tarrazu Hochlandes aus. Neben seinem unvergesslichen Geschmack besticht der Tarrazu durch seine vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten.
Geschmacklich ist die Mischung geprägt durch ein Aroma von Zartbitterkakao mit nur sehr wenig Fruchtsäure (Zitrone, grüner Apfel) - Ein Gefühl von geschmolzener Schokolade auf der Zunge.
 
In Nicaragua wird überwiegend Arabica Kaffee angebaut. Er ist neben Bananen, Baumwolle, Gold, Meeresfrüchten, Rindfleisch, Rum, Tabak, Zigarren und Zucker eines der wichtigsten Handelsgüter Nicaraguas. Dieser kam 1780 durch katholische Missionare ins Land und wurde 1870 zum wichtigsten landwirtschaftlichen Exportprodukt. Aufgrund des Bürgerkriegs in den 1980er Jahren, kam der Kaffeeanbau des Landes zum Erliegen. Wie auch El Salvador und Honduras, leidet Nicaragua an den Folgen jener schwierigen Zeit. Nicht nur deswegen bemüht sich Kaffee-Plantage um einen fairen Handel mit Nicaraguas Kaffeebauern um die Lebensgrundlage der Bauern zu sichern.
Im „Land der 1000 Vulkane“ gedeiht der Kaffee auf einer Anbauhöhe von 1450 Metern, von Hand geerntet und von der Karibik-Sonne beschienen entwickelt er außergewöhnliche Geschmacksnoten, die von dunkler Milch-Schokolade, Cranberry, Karamell, Mandel, Cashewkerne, Pinienkerne, Heidelbeere, Zuckerrohr-Rum bis hin zu Rohrzucker ein buntes Geschmackserlebnis garantieren.
 
Unser Eindruck: Wir haben den Espresso sowohl im Kaffeevollautomaten als auch im Siebträger getestet – sowohl mit als auch ohne Milch. Schon beim Brühvorgang nimmt man den fruchtig, nussigen Körper, der aus dem Anteil an Nicaragua-Bohnen entspringt, wahr. Während der Verkostung macht sich der Espresso angenehm im Mund breit. Zu der nussigen Basis kommen fruchtige Anklänge von Zitrus, Beeren sowie Karamell und eine deutliche, aber nie überlagernde Note von Zartbitterschokolade, der aus dem Anteil an Costa Rica-Bohnen stammt. Der lange, seidige Abgang rundet den tollen Geschmack ab. 
 
Der Espresso Blend „Felino“ 
Dieser Espresso besteht aus 90% brasilianischem Yellow Bourbon Arabica sowie zu 10% aus gewaschenem Canephora aus Indien. Über die Herkunft des brasilianischen Rohkaffees erfahren wir leider nichts. Der indische Rohkaffee stammt von der Familienplantage „Palthope Estate“, wo er in einer Höhe von ca. 1.000 m unter Schatten angebaut und weiterverarbeitet wird. Jährlich wird ein geringer, aber umso hochwertigerer Ertrag von ca. 12.000 - 18.000 kg erzielt.
 
Unser Eindruck: Dieser mild geröstete Espresso hat kaum Säuren, einen ausgeprägten Körper und eine wunderschöne Crema. Die Aromen kommen sowohl im Espresso als auch im Cappuccino oder Espresso macchiato sehr gut zur Geltung und haben Anklänge von Cognac, Bitterschokolade und Nougat. Die leichte Säure erinnert an Aprikosen. 
 
Der Mexico „Huehuetepan“ 
Unser letzter Kaffee im Test ist der aus Mexico stammende Arabica (Varietät Tyica) von der Farm Huehuetepan. Er wird in der Region Veracruz in einer Höhe von 1350m angebaut und fermentiert aufbereitet. Der von Carlos Cardena angebaute Kaffee konnte beim Cup of Excellence mit einem Score von 85 überzeugen. 
 
Unser Eindruck: Der Huehuetepan verströmt eine wunderbar fruchtige Note mit deutlicher Säure, die von einer honigartigen Süße begleitet wird. Als Grundnote nimmt man im Mund Nussschokolade wahr. Der lange Abgang weiß zu gefallen. Da es sich um einen Omniroast handelt, könnt ihr den Kaffee auch als Espresso genießen. 
 
9Fazit: Die vier uns zur Verfügung gestellten Sorten überzeugen durch ihre abwechslungsreichen und interessanten Geschmacksrichtungen, ihre facettenreichen Aromen und die vielseitigen Möglichkeiten, sie zu genießen. Keiner der Espressi geht geschmacklich als Milchgetränk unter und alle Sorten sind hervorragend geröstet. 
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Olga Sabristova von „Die Kaffee“ für die zur Verfügung gestellten Testexemplare.
 
D. Stappen
 

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