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Neue Sorten im Test - Unbound coffee roasters

| Marc Heiland | Kaffeewelten
UnboundBIOTRIOTirol. Ein Land inmitten wunderschöner Natur, das auch gerne als „Land in den Bergen“ bezeichnet wird. Hier liegt Österreichs höchster Berg, der Großglockner, und sein nur minimal kleinerer Bruder, die Wildspitze. Bekannt sind auch der Achensee und natürlich die Hauptstadt Tirols, das atemberaubende Innsbruck. Und mittendrin liegt das Herz des Tiroler Kaffees – die Kaffeerösterei „Unbound“ in Wattens. Von dort kommen wunderbar facettenreiche Kaffees und Espressi, die wir euch bereits vor knapp zwei Jahren vorgestellt hatten und die bei uns mit viel Lob und Höchstnoten ausgezeichnet wurden. Zeit also, zurückzukehren und zu schauen, was sich seitdem im Portfolio von „Unbound“ getan hat bzw. weitere Sorten euch vorzustellen, die wir damals noch nicht im Test hatten.
 
BIO TRIO 
Der erste Testkandidat ist der „BIO TRIO“, ein Blend, der zu 100% aus Arabica besteht und sich aufteilt in Mexiko 40%, Peru 40% und Äthiopien 20%. Der Rohkaffee aus México stammt von der Farm „La Victoria“ in der Region Puebla, Sierra Madre Oriental. Er wird in rund 1000m angebaut und liegt in den Varietäten Caturra und Catuai vor. Der Rohkaffee aus Peru stammt von der – nicht nur unter Kennern der Kaffeeszene bekannten - Farmkollektive aus dem Dorf Miguel Grau in der Region Chanchamayo, wo er in einer Höhe von 1320 bis 1720m angebaut wird. Der Rohkaffee aus Äthiopien schließlich stammt von der Farm Barkume Coffee Plantation in der Region Anasora (Guji Zone), wo er in einer Höhe von 1850m angebaut wird.
 
Unser Eindruck: Mit diesem tollen Blend nehmen euch die Kaffeeröster von "Unbound" mit auf eine spannende Reise durch drei aufregende Länder, die unterschiedlicher kaum sein können, die aber eines vereint: Die Liebe zum guten Kaffee, erstklassiger Rohkaffee und qualität auf höchstem Niveau. Das schmeckt man auch in der Tasse. Die vollmundige Grundnote, eine leicht herbe Würze, filigrane Säure und Anklänge von Zartbitterschokolade gepaart mit nussiger Komponente machen den Kaffee geschmacklich zu einem interessanten Allrounder, der eher im Mainstream zu verorten ist und damit etwas für jeden zu bieten hat, der "typischen" Kaffeegeschmack liebt. 
 
Der „Pachamama“
Der Rohkaffee für diesen Kaffee stammt aus Peru und ist ein SHB, der in einer Höhe von 1320-1720m unter Schatten angebaut wird. Er liegt in den Varietäten „Caturra“ und „Catuai“ vor. 
 
Was ist Pachamama?
Das Projektziel ist, die ideelle und finanzielle Förderung der Asociación und deren Kleinbauern um das Dorf Miguel Grau. Es soll geholfen werden, nachhaltige, effektivere und demokratischere Farmen aufzubauen. Des Weiteren wird darauf geachtet, dass der Rohkaffee fair gehandelt wird, aus biologisch-organischem Anbau stammt, von Hand geerntet und schonend auf natürliche Weise aufbereitet wird. Die kleinbäuerlichen Strukturen mit fairen Marktpreisen sollen ausgebaut werden, um eine weitere Landflucht in die Slums der Großstädte zu verhindern. Wichtig ist, dass alle Lebensbereiche der Familien, wie Bildung, Entwicklung, Gesundheit und Wirtschaft gefördert werden.
 
Direct Trade „Kaffee direkt vom Bauernhof“
Das Projekt „Pachamama“ definiert gemeinsam mit Röstereien und Experten „direct trade“ nach strengen Kriterien: So wird die Zwischenstufen beim Handel ausgeschaltet. Das Geld wird den Bauern direkt und leistungsgerecht ausbezahlt, das bedeutet, dass hochwertiger Kaffee von gesunden, gepflegten, natürlich gedüngten Pflanzen erwartet wird. Dafür erhalten die Kaffeebauern deutlich mehr als den aktuellen Marktpreis für einen angemessenen Lebensstandard. „PachaMama“-Kaffee kommt auf dem kürzesten und transparentesten Handelsweg sozusagen „direkt vom Bauernhof".
 
Unser Eindruck: Der Kaffee bietet euch einen vollmundigen Geschmack mit leichter Würze. Die „obstigen“ Noten erinnern an Sommerfrische, gemischt mit Anklängen an Schokolade ergänzt sich hier eine wunderbare Komplexität im Mund mit einigen Überraschungen. 
 
 
Ät Home
Bei diesem Kaffee handelt es sich um einen Kaffee aus dem Land, das allgemein als die Wiege des Kaffees angesehen wird. Die Rede ist von Äthiopien. Hier wächst Kaffee oft in so genannten „Kaffeegärten“ in der Varietät Äthiopien Heirloom, einem wilden Urtypus. Im speziellen Fall dieses Kaffees stammt der Rohkaffee von der „Tega &Tula Special Coffee Farm“, welche in der Region Michiti, Keffa liegt, Angebaut wird er in einer Höhe von 1850 bis 1900m und gewaschen aufbereitet. Über die Farm erfahren wir von „Unbound“: „Die Tega & Tula Special Coffee Farm wurde im Jahr 2000 mit der Vision qualitativ hochwertige Kaffees zu pflanzen und aufzubereiten gegründet. Die Farm ist unterteilt in zwei Einheiten: Tega und Tula. GERA ist der höchstgelegene Bereich der Tega Farm mit Höhenlagen von 1850 - 1902m und umfasst ca. 14 Hektar. Dieser Kaffee ist Teil eines Micro Lots, welches sorgfältig handgepflückt, gewaschen und aufbereitet wurde. Dieses Lot ist zu 100% rückverfolgbar und hat über die vergangenen vier Jahren durchgehend hohe Q1 SCAA Speciality Gradings erhalten.“
Unser Eindruck: Der Bio-Arabica aus Äthiopien besticht dadurch, dass er als Omniroast-Kaffee in einer großen Bandbreite an Brühmethoden genossen werden kann. Da ist für jeden Kaffeefan etwas dabei. Typisch für einen Kaffee aus Äthiopien ist die Süße, die ein wenig an Obstsalat erinnert und mit Noten von Steinobst überzeugen kann. Trotzdem ist er samtig-cremig und fein im Abgang. Lecker!
 
UnboundChocChoc'n'brew - Kräftige Espresso Kaffeemischung
Ihr mögt es kräftig und dennoch nicht zu aufdringlich? Dann solltet ihr bei diesem Blend zugreifen! Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Kaffee aus Panama, Brasilien, Äthiopien und Ruanda. Der Rohkaffee aus Panama liegt in der Varietät Caturra vor, wird in einer Höhe von rund 1600 – 1700m angebaut und stammt aus der Region Chiriqui von Carlos Aguilera de Santos. Der Brasilianer liegt in der Varietät Yellow Catuai vor, stammt vom legendären Kaffeefarmer Ismael Andrade aus der Region Cerrado Mineiro und wird in einer Höhe von 1.100m angebaut. Die beiden afrikanischen Rohkaffee-Sorten kommen aus Äthiopien von Tadesse Edema und aus Ruanda (der Robusta-Anteil) von der Washing Station Kyumba, die in der Region Muhaga District ansässig ist. Er wird in einer Höhe von etwa 1.500m angebaut. 
 
Unser Eindruck: Der Espresso, der eine fein strukturierte Crema besitzt, schmeckt schokoladig und nach gebrannter Mandel. Trotz kräftigem Körper ist es kein „Hallo wach!“-Espresso. Eine leichte Würze kommt nach hinten raus zum Tragen. Insgesamt bietet euch der Espresso ein tolles Mundgefühl und einen langen Abgang. 
 
WTF - 100% Fine Robusta Single Estate Kaffeebohnen
Last but not least haben wir für euch einen echten „Wachmacher“ getestet. Der aus Ruanda von der Washing Station Kyumba im Muhaga District stammende Kaffee ist ein wirklich toller Robusta, der auch im „Choc'n'brew“ zum Einsatz kommt. Hier allerdings als einzelne Sorte, was natürlich seine erdig-würzigen Noten hervorragend in den Fokus rückt. Bereits beim Öffnen der Verpackung schlägt uns die kräftige Note entgegen, was Lust auf Mehr macht. Während des Mahlvorgangs lassen sich Anklänge von Nussschokolade erkennen, die sich während des Brühvorgangs verstärken. Im Mund macht sich der Kaffee erst einmal richtig schön breit, um dann mit einer spannenden, aber nicht zu ausgeprägten Süße zu überraschen. Röstaromen sind vorhanden, drängen sich aber zu keiner Zeit unangenehm in den Vordergrund. Das volle Mundgefühl ist beeindruckend, der lange, intensiv-würzige Abgang weiß zu gefallen. Ganz klar ein „Wachmacher“, der morgens den Start in den Tag verschönt. Auch als Latte ein absoluter Genuss!
 
9Fazit: Die neuen Sorten der Kaffeerösterei „Unbound“ konnten uns wieder einmal auf ganzer Linie überzeugen. Toller Rohkaffee, klasse geröstet, facettenreich und mit einigen Überraschungen! Absolut zu empfehlen.
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der Kaffeerösterei „Unbound“ aus Wattens / Tirol für die zur Verfügung gestellten Testmuster.
 
D. Stappen
 

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