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Vorstellung und ausgewählte Sorten im Test: Carabica

| Marc Heiland | Kaffeewelten
CarabicaBild1Wenn man den Begriff „Spezialitätenkaffee-Röstereien“ hört, so denkt man in der Regel wohl an kleinere Betriebe, bei denen der Röstmeister an seinem Kaffeeröster steht, einige Mitarbeiter für die verschiedenen Bereiche wie Verpackung, Transport oder Buchhaltung zuständig sind und im vorderen Teil der Rösterei ein Barista den gerösteten Kaffee zubereitet und andere Mitarbeiter die Kaffees, Espressi und Milch-Mischgetränke den vorfreudig wartenden Gästen serviert. Dies trifft wohl auch für die Mehrheit der Röstereien zu.
Doch einige halten sich – aus wirtschaftlichen Gründen oder weil sie generell ein recht kleines Unternehmen sind – kein kostenintensives Personal sondern machen alles in Personalunion (sozusagen eine „One-Man-Show“). Dies trifft beispielsweise auf unseren neusten Partner in den „Kaffeewelten“ zu. Denn Lars Györvari, Inhaber und Röstmeister von „Carabica“ in Kirchzarten, macht alles in Eigenregie. Gerade während der Corona-Pandemie kein einfaches Unterfangen. Umso mehr freuen wir uns natürlich, dass Lars Györvari es sich hat nicht nehmen lassen, uns einige Proben aus seinem Sortiment für diesen Test zu schicken. Da wir besonders gerne die kleinen Spezialitätenkaffee-Röstereien unterstützen, ist „Carabica“ auch mehr als nur einen Blick wert. 
 
Ein halber Quereinstieg
Viele Röstmeister kommen über Umwege als Quer- oder Seiteneinsteiger in die Branche. So auch Lars Györvari. Wie er sich in die Welt des Kaffees verliebte und was ihn antreibt, Rohkaffee zu veredeln, dazu schreibt er auf seiner Homepage:
„Alles begann im Grunde durch einen Zufall: 2006 habe ich meine Diplomarbeit an der Universität Maastricht über Fair Trade im Kaffeesektor geschrieben. Im Gegensatz zu meinen Kommilitonen hatte ich jederzeit richtig viel Freude, über das Thema meiner Arbeit zu schreiben und dazu zu recherchieren. "Message in a Coffee Cup" lautete der Titel meiner Arbeit. Direkt nach dem Studium machte ich mich Selbständig und versuchte eine Lernsoftware im amerikanischen Markt zu platzieren. Drei Jahre später folgte die Tätigkeit als strategischer Berater kleiner Unternehmen im Bereich Vertrieb, Marketing und Geschäftsentwicklung.  
Jahre später (2013) traf ich in München zwei Unternehmer und entdeckte meine Verschütt gegangene Leidenschaft für das Thema Kaffee wieder! Wir wollten gern gemeinsam ein Projekt starten. Aufgrund persönlicher Beziehungen zu einer südafrikanischen Kaffeehauskette kam dann die Idee zustande, einen Kaffee Online Shop zu gründen. Damit war der erste Kaffee-Online Shop geboren. Leider hielt die gemeinsame Freude nicht lang an. In den Sommermonaten 2015 wagte ich dann einen Neuanfang. Das Kaffeethema hatte mich einfach “gepackt” und die Leidenschaft für das braune Gold war entfacht. Also entschloss ich mich dazu einen neuen, eigenen Online Shop zu gründen und weiter an meinem Ziel zu arbeiten: damals und heute ist es mir wichtig, die besten Kaffees eines Landes zu fairen Preisen einzukaufen, schonend und handwerklich zu rösten und auf unkomplizierte, persönliche Weise Kaffeeinteressierten wie dich näherzubringen (...)
CarabicaBild2Übersicht über das Sortiment
Aktuell (Stand 01/22) hat „Carabica“ 10 Filterkaffees und 8 Espressi im Sortiment. Die Sorten können gemahlen oder als ganze Bohne erworben werden. Was man unter „gemahlen“, also für welche Zubereitungsmethoden versteht, ist nicht anhand der Angaben auf der Webseite zu erkennen. Verkauft werden die Sorten zu je 250g oder 1000g. Die mittlere Größe mit 500g wird nicht angeboten. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann die Sorten auch im Abo beziehen.
 
Ausgewählte Sorten in der Vorstellung und im Geschmackstest
Für unseren Test haben wir von Lars Györvari insgesamt sieben Sorten zugeschickt bekommen. Dies sind der Projekt-Kaffee „Rocko Mountain“ aus Äthiopien, der Espresso „nagambika“ aus Indien, der Projektkaffee „Pacha Mama“ aus Peru, der Omniroast „fazenda rainha“ aus Brasilien, der Omniroast „hidden valley“ aus Papua Neu-Guinea, der Filterkaffee „Casa de luz“ aus Costa Rica und der Omniroast „bugisu“ aus Äthiopien. 
Auffällig an den Verpackungen, die allesamt in braun daherkommen (Kraftpapier ohne Aluminium), ist, dass die Labels in unterschiedlichen Größen daherkommen. Auf der Vorderseite finden wir den Namen des Kaffees, die Herkunft, den Charakter des Kaffees („Tassenprofil“) und die Aufbereitung. Zu den Varietäten finden wir hier zunächst noch nichts. Sämtliche Verpackungen kommen mit Standboden daher, was für die Entnahme des Kaffees in Portionen gut ist. Die Verpackungen sind wiederverschließbar. Auf der Rückseite finden wir ein wenig PR, die Kontaktdaten und das Röstdatum.  Wesentlich genauere Angaben gibt es dann auf der Homepage zu jeder Sorte. Hier sind Informationen zum Anbau, zu den vorliegenden Varietäten und zur Aufbereitung zu finden sowie Auskünfte zur Finca oder zur Kooperative. Für die Erläuterungen zum Test nutzen wir die Texte von „Carabica“, da dort alle wichtigen Informationen enthalten sind, die ihr als potentielle Kunden über den Ursprung und Anbau wissen solltet. Die Geschmackseindrücke stammen von uns. 
 
Zubereitung
Gemahlen haben wir die Sorten – wie immer – mit unserer Comandante C40 MK3 Nitro Blade für den Filter-Kaffee und der Baratza Sette 270W für die Espressi. Zubereitet haben wir die Sorten im Hario V60 Handfilter, im Kaffeevollautomaten und im Siebträger. Das Bohnenbild der von uns getesteten Sorten ist gut, Defekte und ungleiche Röststufen sind nur ganz gering auszumachen.
 
Der Casa de Luz – Costa Rica
Der Kaffee Casa de Luz ist ein vollmundiger, süßlicher Kaffee, der samtig und weich ist. Die Aufbereitung der Kaffeekirschen im honey process / semi-washed processing sorgt für ein Aroma von Blütenhonig wobei auch weitere feine Aromanuancen von Karamell und Krokant wahrgenommen werden können. 
Cup of Excellence Award: Plantagenbetreiberin Luz Marina Trujillo konnte den begehrten Cup of Excellence gewinnen. Bei diesem Kaffee-Wettbewerb werden die besten Kaffees eines Landes durch eine internationale Jury bewertet und ausgezeichnet. 
Erfolgreiche Frauen: Luz behauptet sich seit Jahren in der Männerdomäne des Kaffeeanbaus und schafft es Jahr für Jahr hervorragende Arabica Bohnen herzustellen. Mittlerweile ist eine enge Handelsbeziehung zu unserem Röster entstanden. Durch klare Handelsbeziehungen können wir ganz genau sagen, was beim Kaffeebauern ankommt und schaffen so möglichst hohe Transparenz. 
Soziales Engagement: Durch Luz's Engagement wurde in der Region eine Schule und eine Bibliothek gebaut. Die ganze Gemeinschaft profitiert von der hohen Qualität und den guten Preisen des Rohkaffees. Luz's Arbeiter und ihre Familien erhalten eine Unterkunft und Zugang zu medizinischer Versorgung. Echter Genuss mit reinem Gewissen!
 
Unser Eindruck: Dass Luz Marina Trujillo eine von 17 Q-Graderinnen Costa Ricas ist, und dass sie auch den Cup of Excellence mit ihrem Kaffee gewinnen konnte, spricht schon auf dem Blatt für die hohe Qualität des Kaffees. Die Veredelung durch Lars Györvari setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Ein absolut toller Espresso, den ihr sowohl als Milchgetränk, wie auch als „reinen“ Espresso genießen könnt, da die Aromen zu keiner Zeit vom Geschmack der Milch überdeckt werden. Die angenehme Süße, begleitet von einer filigranen Säure, sind ein spannendes Zusammenspiel und der angenehme, leicht nachhallende Abgang rundet das Gesamtkonzept ab. Mit feinen Honignoten und ein wenig Schokolade ist dieser Espresso sehr zu empfehlen. 
 
Der Bugisu – Uganda
Das Geschmacksprofil des Bugisu aus Uganda ähnelt eher einem Espresso aus Indien oder Indonesien - würzig, malzig und nussig. Abgerundet wird der Geschmack in der Tasse je nach Zubereitung mit einem Hauch von Kirsche und samtiger Schokolade. Ein Kaffee, so kraftvoll und charakterstark wie seine Umgebung!
Vielfältig & unkompliziert: Bugisu ist ein sehr unkomplizierter Kaffee und daher ein perfekter Einsteigerkaffee für alle, die das erste Mal Spezialitätenkaffee kosten. Geröstet als “Omniroast” empfehlen wir diesen Kaffee als Filterkaffee und Espresso. Zudem ist Bugisu einer unserer günstigsten Kaffees im Sortiment.  
Nachhaltiger Anbau: Die exotischen Arabica Varietäten SL 14 und SL 24 werden in kleinen Parzellen vom Stamm der Bugisu unter Berücksichtigung der lokalen Flora angebaut. Auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln wird komplett verzichtet.
 
Unser Eindruck: Dass Kaffees aus Uganda sehr vielseitig sind und immer für Überraschungen taugen, beweist dieser Omniroast. Die leicht süßlichen Obernoten, die auf einer wunderbar schokoladigen Basisnote liegen, die schwere Texture und der wunderbar lange Abgang können rundum überzeugen. Auch als Espresso mit toller Crema und ganz feiner Säure, punktet der Kaffee und bietet daher eine klare Kaufempfehlung. 
 
Der Hidden Valley – Papua Neu-Guinea
Kaffees aus Papua Neu-Guinea sind bekannt für eine dichte Textur und ihre geringe Säure. Der bio-zertifizierte Hidden Valley kombiniert ein reichhaltiges Bouquet an Aromen zu einer besonders schmackhaften Gesamtkomposition. Herrlich fruchtige Waldbeer-Aromen verbinden sich mit nussigem Toffee und Mandel. Ein Hauch von Zimt und Nougat kann ebenfalls wahrgenommen werden. 
Nachhaltiges Plantagenmanagement: Plantagenbesitzer Glenn Winstanley kam als Quereinsteiger zum Kaffee. Mittlerweile beschäftigt er gut 300 Plantagenarbeiter und sorgt für nachhaltige und faire Arbeitsbedingungen. Alle seine Arbeiter und Familien genießen ein festes Einkommen und sichere Unterkünfte. 
Bio-zertifiziert: Unser Hidden Valley ist seit Jahren bio-zertifiziert. Es ist für bio-Bauern nicht immer einfach die Ernte vor Schädlingen oder dem Kaffeerost zu schützen. Dennoch schafft es Plantagenbetreiber Glenn Winstanley jedes Jahr hervorragende Qualität zu ernten. Bio - gut für die Umwelt, gut für die Plantagenarbeiter, gut für dich. 
Direct Trade: Zwar beziehen wir diesen Rohkaffee von befreundeten Röstern, dennoch wird der Hidden Valley direkt gehandelt, d.h. Mittelmänner werden so gut es geht ausgeschlossen. Direct Trade zeichnet sich durch noch mehr Transparenz und geschäftliche Beziehungen auf Augenhöhe aus. So können wir gewährleisten, dass Kaffeebauern tatsächlich für ihre harte Arbeit fair entlohnt werden. 
Fairer Handel: Aufgrund unseres auf Qualität basierenden Handelsmodells bezahlen wir unseren Kaffeebauern häufig ein Vielfaches des aktuellen Marktpreises. Es ist uns wichtig, dass Kaffeebauern für Ihre Investition in hochwertige Qualität belohnt werden. Daneben unterstützen wir Micro: World Vision’s “Der gute Kredit”.
 
EMPFEHLUNG
Unser Hidden Valley ist ein sehr vielseitiger Kaffee, den wir nicht gern in eine Zubereitungs-Schublade stecken wollen. Wir empfehlen den Hidden Valley zunächst als Espresso, der pur oder als Cappuccino hervorragend schmeckt und bei unseren Kunden sehr beliebt ist. 
Aber auch als Filterkaffee und anderen Brühmethoden kommen vor allem die fruchtigen Töne voll zur Geltung. Wer lieber die nussigen Aromen sowie Toffee und Nougat schmecken möchte kann mit dem Vollautomaten und dem Siebträger experimentieren. Uns persönlich schmeckt der Hidden Valley am besten als Filterkaffee aus dem Handfilter oder der Walküre. 
Bio-zertifiziert durch ÖkoP Zertifizierungs GmbH mit Akkreditierung durch die DakkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH und einem Kontrollverfahren gemäß Verordnung (EG) Nr. 834/2007 und 889/2008.
 
Unser Eindruck: Ein feiner Espresso, der sehr harmonisch-ausgewogen schmeckt. Die Beeren-Noten, Mandelschokolade und eine gute, aber nie zu dominante Würze machen ein schönes Bouquet, das dem Gaumen schmeichelt. Der lange, intensive Abgang zeichnet den Espresso als Top-Produkt aus. 
 
Der Nagambika Estate – Indien
Eine wahre Komposition von  Aromen und Düften: schon bei der Zubereitung steigt ein süßlicher Mandelduft auf und auch später in der Tasse wechseln sich raffiniert Aromen von süßem Nougat, Karamell, Vollmilchschokolade und einem Hauch Chai-Gewürzen ab.
Einfache Handhabung: Der Nagambika Espresso aus Indien ist einer der unkompliziertesten Kaffees, die wir haben: reichlich Crema, einfache Einstellung deiner Kaffeemühle und aromatische Vielfalt von der ersten Tasse an. Besonders lecker auch aus die Herdkanne oder dem Vollautomaten.
Familientradition Kaffee: Seit drei Generationen wird auf dem Nagambika Estate Spezialitätenkaffee angebaut. Die Ursprünge des Kaffees, der von AN Devraj und seiner Frau Pallavi in den Bababudan Giri Hills per Hand geerntet wird, gehen ca. 400 Jahre zurück.
Nachhaltiger Anbau hochwertiger Varietäten: Die Familie Devraj baut diesen Spezialitäten-Kaffee in dritter Familiengeneration im Mischwald an. Bäume im Mischwald spenden wichtigen Schatten, der die empfindlichen Varietäten S795, SLN9 und Cauvery schützen. Gleichzeitig wachsen auch Mango und Bananenstauden zwischen den Kaffeesträuchern, die dem Kaffee aus dieser Region einen individuellen Charakter verleihen. 
 
EMPFEHLUNG
Alle, die einen kräftigen Kaffee bevorzugen, kommen beim Geschmackswunder von den Bababudan Giri Hills voll auf ihre Kosten. Indische Kaffees haben von Natur aus weniger Säure als afrikanische Kaffeesorten. Unser Nagambika Estate Espresso wird hell geröstet, erhält dadurch eine spritzige Frische und ist gleichzeitig vollmundig und kraftvoll im Geschmack ohne bitter zu werden.
Wir genießen den Nagambika Estate natürlich gern als Espresso und in diversen Espresso-basierten Spezialitäten wie z.B. einem Flat White. Während viele Kaffees in der Milch untergehen, kann sich der Nagambika Estate geschmacklich behaupten. Auch in der Herdkanne und in der French Press  bitte persönliche Vorliebe probieren) schmeckt uns dieser Kaffee und die reichliche Crema einfach hervorragend.
 
Unser Eindruck:  Zugegeben: Als ich gehört hatte, dass wir bei den Kaffees und Espressi von „Carabica“ auch einen Kaffee aus Indien dabei haben werden, dachte ich: „Bitte nicht schon wieder einen „monsooned Malabar“!“ Denn diesen Allerweltsschnickschnack hat mittlerweile jede noch so kleine Kaffee-Klitsche und rühmt sich damit, einen „besonders exklusiven“ oder „exquisiten“ Kaffee im Sortiment zu haben. Doch wer sich einigermaßen mit Kaffees auskennt, der weiß, dass der während der Monsunmonate aufbereitete Kaffee in etwa so spannend ist, wie Pangasiusfilet beim Fisch! 
 
Doch Gott sei Dank wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Denn statt eines solchen „Tropensturms in der Kaffeetasse“ kommt der vorliegende Kaffee von den legendären Bababudan Giri Hills. Um den Ursprung des Kaffees ranken sich viele Legenden. Eine davon ist die des Pilgers Baba Budan Anfang des 17. Jahrhunderts während seiner Rückreise von einer Wallfahrt nach Mekka Station in der Hafenstadt Mokka im Yemen machte. Von hier brachte er heimlich einige Bohnen mit nach Indien. Zurück in seiner Heimat säte der Pilger sie in seinem Garten aus und baute unwissentlich den ersten Kaffee Indiens an. Dem „Gründer“ des Kaffees in Indien widmete man die fruchtbaren Berghänge. Auf einer Höhe von rund 1500m liegt die älteste Kaffeeplantage Indiens, wo noch von Hand die Kaffeebohnen geerntet werden. 
 
Unser Eindruck: Süß, exotisch und absolut lecker. So kurz und knapp lässt sich dieser Kaffee beschreiben. Irgendwo angesiedelt zwischen einem Urlaub mit Blick auf die endlose See und Kindheitserinnerungen an den Rummel mit dem Duft von gebrannten Mandeln in der Nase. Einfach nur toll!
 
Der Fazenda Rainha – Brasilien
Fazenda Rainha ist vollmundig & kräftig, mit natürlichen Nuancen von Nougat, Vanille, Kakao & Zimt. Er ist einer unserer Bestseller als Espresso, Cappuccino und Brühkaffee aus dem Siebträger oder Vollautomaten.
Säurearm: Fazenda Rainha ist ein von Natur aus säurearmer Kaffee.
Vielfältig & unkompliziert: Fazenda Rainha ist ein echter “Alleskönner” und ein perfekter Einsteigerkaffee für alle, die sich das erste Mal an Spezialitätenkaffees heranwagen. Geröstet als “Omniroast” empfehlen wir diesen Kaffee als Filterkaffee und Espresso. So bekommt bestimmt jeder seinen Lieblingskaffee serviert.
Hochwertige Varietät: Die Varietät “Yellow Bourbon” zeichnet sich durch einen samtweichen Charakter und ein süßlich fruchtiges Geschmacksbild aus. Diese Varietät zählt zu den besten lateinamerikanischen Kaffees. Sie stammt ursprünglich aus Jemen und wurde von den Franzosen auf der Insel Bourbon (Réunion) angebaut bevor sie nach Brasilien gebracht wurde.
Wassersparende Aufbereitung: die trockene Aufbereitung “pulped natural” verbraucht im Vergleich zur gewaschenen Methode sehr viel weniger Wasser und ist somit umweltschonender. Sie verleiht dem Kaffee einen kräftigen Körper und viel Süße.
Auszeichnung als “Single Finca”: Jose Dias, der General Manager sorgt für einen ressourcenschonenden und umweltfreundlichen Kaffeeanbau und erhielt für die auf seiner Plantage durchgesetzten Standards ebenfalls Auszeichnungen. Hier wird Nachhaltigkeit im Anbau gelebt!
Faire Arbeitsbedingungen: Alle Mitarbeiter der Plantage sind langfristig angestellt und können sich auch ein planbares Einkommen verlassen. Sie und ihre Familien können auf der Plantage wohnen und bekommen kostenlose medizinische Versorgung.
 
Unser Eindruck: Wow! Ein wirklich „kräftiger“ Yellow Bourbon. Der sortenreine Brasilianer begeistert schon beim Öffnen der Verpackung und macht Lust auf die Verkostung. Die milde Säure ist sehr angenehm, die mittlere Textur schön und der lange Abgang überraschend. Mit an Nougat-Schokolade erinnernder „Leitnote“, einem leicht nach Vanille und Zimt schmeckenden, vollen Körper und ganz dezenten Anklängen an Zeder sowie einem langen Abgang, kann der Espresso punkten.
 
CarabicaBild3Der Pachamama – Peru
Dieser peruanische bio-Kaffee ist außergewöhnlich mit großer Aromakomplexität. In der Nase nehmen wir feinherbe Düfte bis hin zum angenehmen Geruch von frisch gebackenem Brot wahr. In der Tasse bilden viele feine Nuancen letztlich einen weichen und samtigen Gesamteindruck, der auch im Nachgeschmack nach mehr verlangt.
Direct Trade und Klimaneutralität: PachaMama beziehen wir direkt von der Plantage. Damit können wir garantieren, dass der von uns bezahlte Preis direkt den Kaffeebauern und ihren Familien zugute kommt. Ein Besuch auf der Farm ist jederzeit möglich. Besonders freuen wir uns darüber, dass der PachaMama jetzt auch klimaneutral ist. Diese Kombination macht unseren Kaffee aus Peru zum nachhaltigsten Kaffee in unserem Sortiment. Ein guter Kauf für alle Beteiligten!
Bio-zertifiziert: PachaMama ist seit Jahren bio-zertifiziert. Es ist für bio-Bauern nicht immer einfach die Ernte vor Schädlingen oder dem Kaffeerost zu schützen. Durch die enge und direkte Zusammenarbeit mit unseren Experten, konnten die Kaffeebauern der Asociacion Miguel Grau dennoch die Qualität der bio-Ernte jedes Jahr steigern. 
Herkunft: in der Region Chanchamayo am Fuße der Anden werden diese Caturra, Catuai und Typica Varietäten angebaut. Zunächst wurde PachaMama von 150 Bauern auf unterschiedlichen Höhenlagen angebaut. Das Resultat war sehr durchwachsene Qualität. Nun haben sich 50 Kleinbauern gelöst und eine eigene kleine Cooperative eröffnet. Sie können jetzt in präferierten Höhenlagen exzellente Qualität anbieten. 
Bio-zertifiziert durch ÖkoP Zertifizierungs GmbH mit Akkreditierung durch die DakkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH und einem Kontrollverfahren gemäß Verordnung (EG) Nr. 834/2007 und 889/2008.
 
Unser Eindruck: Pachamama-Kaffee hatten wir in den vergangenen Jahren bereits einige Male im Test. Die Rohkaffees der Asociación und deren Kleinbauern um das Dorf Miguel Grau sorgen immer für tolle Ernten, die durch ihren facettenreichen Geschmack stets zu überzeugen wissen. Der Kaffee bietet euch einen vollmundigen Geschmack mit leichter Würze. Die „obstigen“ Noten erinnern an Sommerfrische, gemischt mit Anklängen an Schokolade ergänzt sich hier eine wunderbare Komplexität im Mund mit einigen Überraschungen. 
 
Der Rocko Mountain – Äthiopien
Unser Dark Roast ist sicher kein italienischer Espresso, bekommt durch die dunklere Röstung aber gewollt auch ein paar Röstaromen, reduziert stark die Zitrusaromen und intensiviert das Blaubeer-Aroma, das diesen Kaffee so einzigartig macht. Der beerige und fruchtige Charakter sollte aber nicht komplett verloren gehen. 
Vorsicht: dieser Kaffee ist speziell. Wer schon länger mit uns Spezialitätenkaffee genießt, hat den Rocko Mountain vielleicht schon einmal bei uns ergattern können. Wir sind so begeistert von diesem Kaffee, dass wir uns über den diesjährigen Rohkaffeeeinkauf besonders freuen. Nicht für jedermann sind diese beerig-fruchtigen Kaffeebohnen, aber wir und viele unserer Kunden lieben ihn. 
Direkte Spenden an "Girls gotta Run Foundation": Die Girls Gotta Run Foundation profitiert von unserem und dem Einkauf unserer Kunden. Die Foundation unterstützt Mädchen und junge Frauen sich weiterzubilden und ermutigt sie zum Langstreckenlauf - ein Weg aus der Armut und zu mehr Selbstbewusstsein. Ziel ist es, Mädchen und jungen Frauen eine gesunde Basis für eigenmotivierte Entscheidungen zu geben und Zwangsheiraten sowie zu frühe und ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. 
 
Unser Eindruck: Wer mit floralen (blumigen) Kaffees und fruchtigen Sorten („fruit punch“) nicht viel anfangen kann, der wird mit diesem Kaffee nicht glücklich. Typisch für Kaffees aus Äthiopien sind die blumig-fruchtigen Aromen, die auch hier deutlich zum Vorschein kommen. Die „obstigen“ Noten der Erdbeere und Papaya sowie beim Aufbrühen der Melone fallen deutlich auf. Die Blaubeere, wie sie hier im Profil beschrieben wird, kann eher erraten werden. Im Abgang ist der Kaffee bleiben die floralen Note lange stehen. Durchaus interessant, aber wohl für die breite Masse der Kaffeeliebhaber zu blumig.
 
Fazit: Nachdem wir alle Sorten, die uns Lars Györvari für den Test zur Verfügung gestellt hat, getestet haben, geschaut haben, wie transparent er alles darlegt und wie viel Mühe er sich als „One Man Show“ gibt (meist mehr als manch „großer“ Röster), können wir euch ganz klar eine Kaufempfehlung für alle von uns getesteten Sorten geben. Darüber hinaus merkt man Lars an, dass seine Firmenphilosophie nicht irgendein leeres PR-Gequatsche ist, sondern von Herzen kommt und in jede geröstete Bohne miteinfließt. Daher können wir nur sagen: Bitte nicht unterkriegen lassen und weitermachen! Unterstützt Lars mit dem Kauf des Kaffees und der Espressi. Es wäre sehr schade und für die Kaffeeszene ein Verlust, wenn so ein guter Kaffeeröster mangels Support durch Corona und seine Folgen aufgeben müsste. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
 
Zusammensetzung der Gesamtbewertung:
Qualität: 9 von 10 Punkten
8Fairness und Nachhaltigkeit: 8 von 10 Punkten
Geschmack: 8 von 10 Punkten
Transparenz: 8.5 von 10 Punkten
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Lars Györvari von der Kaffeerösterei „Carabica“ für die zur Verfügung gestellten Testexemplare.
 
D. Stappen
 

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