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Vorstellung und ausgewählte Sorten im Test: Kaffeerösterei RöstCult

| Marc Heiland | Kaffeewelten
RoestCultLogoIm Ruhrgebiet hat sich in den vergangenen Jahren eine eindrucksvolle Spezialitätenkaffee-Szene gebildet. Neben Bochum, Essen und Dortmund entwickeln sich auch in Duisburg einige interessante Röstereien und ihre Community. Eine davon ist die Kaffeerösterei „RöstCult“ von Hüsniye Göktas und ihrem Mann. Wir haben einige Sorten für euch getestet.  
 
Kaffee ist Leidenschaft
Dieses Motto haben sich Husniye Göktas und ihr Mann auf die Fahnen geschrieben. Auf der Homepage erfahren wir: „Kaffee ist für uns Leidenschaft. Die Harmonie unserer Arbeit zeichnet sich in jeder Tasse aus. Wir sind ein kleines Familienunternehmen mit sehr viel Freude und Spass bei der Arbeit. Ich war vorher als Diplom-Sozialwissenschaftlerin beim Duisburger Verein für Körper-und Mehrfachbehinderte beschäftigt. Unser Sohn studiert Soziologie und hilft in unserer Kaffeerösterei aus und unsere Tochter ist unser größter Fan. Kaffee ist nicht nur ein Getränk, Kaffee verbindet Menschen, Kaffee ist Genuss, Kaffee ist Leidenschaft.
UNSER PROJEKT
Mit dem Projekt Kaffeerösterei RöstCult haben wir uns einen Lebenstraum erfüllt. Da trifft es sich gut, dass mein Ehemann vom Fach ist.
Durch seine fast 20 jährige Berufserfahrung und Kenntnisse als Kaffee-Röstmeister genieße ich seine tatkräftige Unterstüzung. Er röstet mit einer Röstmaschine von der Firma Probat nach dem traditionellen Trommelröstverfahren . Für unsere Röstung bestellen wir ausschliesslich hochwertige Hochlandkaffees. Wir legen großen Wert auf höchste Qualität und Nachhaltigkeit. Zu den hochwertigen Kaffeesorten bieten wir  natürlich auch hochwertige frische Torten vom Konditor an, die der Kunde bei uns in der Rösterei genießen und dabei den Röstprozess hautnah miterleben kann.“
 
Überblick über das Sortiment
Im Sortiment befinden sich derzeit (Stand 01/22) 11 Sorten (Filterkaffee und Espresso zusammengerechnet). Preislich startet das Sortiment bei 6,10 Euro für eine 250g-Packung und reicht bis zu 30 Euro je kg Kaffee. Damit sind die Sorten recht preiswert. Angeboten wird der Kaffee als ganze Bohne oder in verschiedenen Mahlgraden. 
 
Die Kaffeesortenauswahl im Überblick
Für unseren Test hat uns Hüsniye Göktas die Sorten „der Buchholzer“, „Espresso Excelso“, „Ethiopia Sidamo“, „Espresso“ und den Projekt-Kaffee „Honduras Copán“ zur Verfügung gestellt. Schauen wir uns als allererstes die Verpackungen an, so fällt sofort ins Auge, dass alle Beutel „I´m Green zertifiziert“ sind und somit statt des klassischen Labels die Verpackungen mit den wichtigen Informationen bedruckt werden. Die Beutel selbst kommen mit Standboden daher, sodass sich der Kaffee portionsweise entnehmen lässt, um im Anschluss den Beutel mittels Verschlusses wieder sauber schließen zu können. 
Auf der Vorderseite der Verpackung finden wir das Logo der Rösterei „RöstCult“, den Namen der jeweiligen Sorte, ein ganz kurzes Tassenprofil sowie die Kontaktdaten und die Füllmenge. Rückseitig ist das gestempelte MHD zu finden. Was leider fehlt sind Angaben zur genauen Herkunft des Rohkaffees, der Anbauhöhe, der Aufbereitung und der vorliegenden Varietäten. Im Sinne der Transparenz bleibt somit einiges im Dunkeln. Auch gibt es keine Angabe zum Röstdatum, wenngleich man anhand des MHD grob zurückrechnen kann. Bedauerlicherweise gibt es auch auf der offiziellen Homepage von „RöstCult“ nichts zu finden. Fragen, die sich weiterhin stellen sind: Handelt es sich um Direct Trade-Kaffee? Wer ist der Importeur? Von welchen Fincas wird der Kaffee in den einzelnen Anbauländern bezogen? Was wird im Bereich Nachhaltigkeit getan? Hier ist noch recht viel Luft nach oben! Denn eine Marketing-Aussage wie „Für unsere Röstung bestellen wir ausschließlich hochwertige Hochlandkaffees. Wir legen großen Wert auf höchste Qualität und Nachhaltigkeit“ hat keinerlei Nutzen, wenn sie nicht anhand von Zahlen, Daten und Fakten belegt wird.
 
Zubereitung, Vorstellung und Verkostung
Kommen wir nun zum praktischen Teil. Gemahlen haben wir die Sorten – wie immer – mit unserer Comandante C40 MK3 Nitro Blade und der Baratza Sette 270Wi. Zubereitet haben wir die Kaffees im Hario V60 Handfilter, im Vollautomaten und im Siebträger. Das Bohnenbild der jeweiligen Sorten ist gut. Hier und da sind die Bohnen nicht ganz einheitlich geröstet und auch Bohnenfehler sind (allerdings in geringer Stückzahl) zu finden. Der allgemeinen Qualität tut dies jedoch keinerlei Abbruch. 
Da wir nicht viel Hintergrundinformationen zu den Rohkaffees erhalten und das Ganze hier nicht zum Ratespiel werden soll, fassen wir unsere Eindrücke der Testsorten zusammen: Alle Kaffees und Espressi schmecken recht gut. Allerdings gibt es keine echten Highlights, die lange im Gedächtnis bleiben. Der „Buchholzer“ ist recht würzig und besitzt Noten von Tabak, während der Äthiopier (typisch für einen „Sidamo“ eher fruchtig-floral daherkommt. 
 
Fazit: Die Kaffeerösterei „RöstCult“ hat ordentliche Kaffees im Angebot, die allerdings echte Highlights vermissen lassen. Beim Rohkaffee hält man sich leider beim üblichen Marketing-Sprech auf, bietet jedoch keinerlei Möglichkeit, die Herkunft des Kaffees nachvollziehen zu können. Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Fairness (Direktimport, Infos zur Unterstützung sozialer Projekte für die Kaffeebauern auf den Fincas usw.) ist nichts zu erkennen. Einzig die Tatsache, dass die Kaffeebeutel bedruckt werden, zeigt, dass sich hier in Sachen Nachhaltigkeit ein wenig gekümmert wird. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 6 von 10 Punkten. 
 
Zusammensetzung der Gesamtbewertung:
Qualität: 8 von 10 Punkten
6Fairness und Nachhaltigkeit: keine Aussagen, keine Bewertung möglich 
Geschmack: 7 von 10 Punkten
Transparenz: kaum Aussagen, keine Bewertung möglich
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Frau Hüsniye Göktas für die zur Verfügung gestellten Testexemplare.
 
D. Stappen
 

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