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Weitere Sorten in der Vorstellung: Kaffeerösterei "Schwarzwild" / Freiburg im Breisgau

| Marc Heiland | Kaffeewelten
SchwarzwildLogoAnfang 2018 haben wir in unseren „Kaffeewelten“ euch die Kaffeerösterei „Schwarzwild“ aus Freiburg im Breisgau vorgestellt und verschiedene Filterkaffee-Sorten und Espressi getestet. Bereits damals waren wir voll des Lobes und vergaben in unserer Gesamtwertung 9 von 10 Punkten. Nun ist es uns erneut möglich, weitere Sorten von „Schwarzwild“ euch vorzustellen. Wie uns dieser Kaffee geschmeckt hat, erfahrt ihr im Folgenden.
 
Bestes aus dem Schwarzwald
Wer an den Schwarzwald denkt, der denkt zuallererst wohl an Weinanbaugebiete, vielleicht auch an Streuobstwiesen, wie wir sie in den vergangenen Jahren in unserem Sommerurlaub bewundern dürfen. Doch der Schwarzwald bietet auch Obst der etwas anderen Art. Gemeint ist natürlich die Kaffeekirsche. Nur ganz wenige Regionen innerhalb Deutschlands bieten eine derart hohe Dichte an Top-Röstereien, die erstklassige Filterkaffees und Espressi im Sortiment haben, wie der Schwarzwald. Eine davon ist die Kaffeerösterei „Schwarzwild“ von Andrea Jauch. Seit vielen Jahren veredelt sie in ihrer 2013 vom Fachmagazin „Crema“ zur Rösterei des Jahres erkorenen Spezialitätenrösterei besten Kaffee. Für unseren Test hat uns Andrea Jauch fünf facettenreich Sorten zur Verfügung gestellt. Zubereitet haben wir die Sorten im Siebträger, Vollautomaten und Handfilter nach den Standard-Vorgaben. 
 
Herr Rüdiger
Der erste Espresso, den wir euch heute vorstellen, ist „Herr Rüdiger“. Hierbei handelt es sich um einen Blend mit einem Mischverhältnis von 80% Robusta zu 20% Arabica. Die Rohkaffee-Sorten stammen aus Indien. 
Unser Eindruck: Der Espresso setzt schon mal ein Ausrufezeichen und macht Lust auf Mehr. Ein vollmundiger, kräftiger Espresso, der nach vorne geht und zeigt, was ein guter Espresso so kann. Mit klarerer Zartbitterschokolade und einem langen, etwas rauchigen Abgang ist er ein grandioser Espresso, der auch in Begleitung von Milch nicht geschmacklich untergeht. Die Crema beeindruckt und ist genau das, was wir uns unter dem Stichwort „perfekt“ vorstellen. Absolut top!
 
SchwarzwildRuandaPapua Neuguinea Western Highland
Kaffee aus Papua Neuguinea ist etwas ganz besonderes. Denn ursprünglich wächst dort überhaupt kein Kaffee. Die heute auf Papua Neuguinea wachsenden Kaffeebäume stammen von Kaffeesamen des legendären „Jamaica Blue Mountain“-Kaffee. Diese Samen wurden einstmals von Jamaika geschmuggelt und unter anderem auf Papua Neuguinea gepflanzt. Daher wundert es nicht, dass viele Kaffeekenner behaupten, der Rohkaffee aus Papua Neuguinea weise fast dieselbe Qualität wie der „Jamaica Blue Mountain“ auf. Denn das Klima vor Ort ist ähnlich und für den Kaffeeanbau nahezu perfekt. Angebaut wird der Arabica in einer Höhe von rund 1600 – 1900m. Die vorliegenden Varietäten sind Arusha, Typica und Bourbon. Der Kaffee wird nach der Ernte natural aufbereitet. 
 
Unser Eindruck: Achtung! Hier erwartet euch eine absolute „Fruchtbombe“, die beweist, dass Kaffeekirschen eigentlich eine Frucht sind. Der Kaffee erinnert an die aus früheren Tagen beliebten Fruchtcocktails (mit Kirsche!) und schmeckt sehr exotisch. Gleichzeitig besitzt der Kaffee kaum Säure und ist somit auch für empfindlichere Kaffeetrinker absolut empfehlenswert. Kein Mainstream und mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack. Wer sich allerdings darauf einlassen kann, bekommt hier einen Kaffee der geschmacklich absoluten Spitzenklasse geboten. 
 
Espresso Ethiopia Sidamo Grade II
Ein absoluter Klassiker ist der nächste von uns getestete Kaffee. Aus der Wiege des Kaffees, genauer gesagt aus Sidamo in Äthiopien, stammt dieser Kaffee. Seit vielen Jahren kommen die besten der besten Kaffees aus dem afrikanischen Land. Der Rohkaffee wird in einer Höhe von 1400 – 2200m angebaut. Die Landschaft der üppig grünen Region Sidamo ist abwechslungsreich. Der Kaffee hat eine große Bandbreite an komplexen Noten von fruchtig und zitrusartig bis nussig und herbal. Die Bohnen dieser heirloom-Sorte sind klein und rund.
 
Unser Eindruck: Kaffee-Sorten aus Sidamo gehören zum Pflichtprogramm jeder guten Kaffeerösterei. Denn nur wenige Regionen können sich einer derart großen Aromenvielfalt erfreuen, wie diese. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der „Espresso Ethiopia Sidamo Grade II“ auch uns überzeugen kann. Die starke Würze macht den typischen Espresso aus Sidamo aus, gepaart mit einer ausgeprägten Zartbitterschokolade-Note und beerigen Beinoten. Der Kaffee bleibt lange im Mund stehen und weiß bis zum letzten Schluck zu begeistern. Kräftig, würzig – rundum gelungen!
 
Espresso CxR, Indian Palthope Estate
Dieser Espresso besteht zu 100% aus Robusta-Bohnen. Der Rohkaffee stammt von der 1935 errichteten Palthope Farm liegt in Coorg, Karnataka, Indien, inmitten des Nagarhole Wildlife Sanctuary. Er wächst durchgehend unter Schatten und liegt in der Varietät CXR vor. Der Kaffee wird vor Ort oft natural, aber auch fully washed aufbereitet. 
 
Unser Eindruck: Wer einen Espresso sucht, den er an sommerlichen Nachmittagen gemeinsam mit seinen Lieben auf der Veranda genießen kann, der wird hier fündig. Der Espresso ist sehr mild und besitzt nur ganz feine Säuren. Zartbitterschokolade und im langen Abgang etwas krautig mit ganz feinen Anklängen von Tabak, konnten uns absolut abholen. Da der Espresso über einen vollen Körper verfügt, macht er sich auch sehr gut als Latte Macchiato und als Cappuccino.
 
Espresso Red Bourbon Cyiya, Rwanda
Der Rohkaffee dieser Sorte stammt aus der Gemeinde Cyiya. Im gesamten Gebiet sind rund 90.000 Kaffeebäume gepflanzt. Die Region beschäftigt heute während der Erntemonate mehr als 400 Mitarbeiter. Auch gibt es vor Ort eine Art Kaffee-Berufsschule für lokale Kleinbauern, welche daran interessiert sind, ihre Landwirtschaft zu verbessern. In der Region gibt es die beiden Washing Stations  Murundo und Jarama, die Rohkaffee von mehr als 500 Kleinbauern in der Region verarbeiten und Qualitätsprämien und Schulungsprogramme für teilnehmende Bauernfamilien anbieten. In Cyiya selbst sind rund 100 lokale Kleinbauern beschäftigt. In einer Höhe von 2000m wird in erster Linie die Varietät Red Bourbon angebaut. Cyiya liegt landeinwärts am Rande des Nyungwe National Forest Park, einem Regenwaldschutzgebiet, das für seine Gorillas, sein dichtes Blätterdach und seine kühle, sauerstoffreiche Biosphäre bekannt ist. Da der Kaffee von Cyiya sehr hohe Qualität aufweist, erhalten die Farmen regelmäßig 50 % über dem lokalen Marktpreis für ihren Kaffee. Der vulkanische Boden bietet – zusammen mit dem konstanten Klima – hervorragende Bedingungen. 
 
Unser Eindruck: Der Espresso besitzt einen mittleren Körper, einer feinen Säure und einem mittleren Abgang. Im Mund macht sich eine gewisse Süße breit und leichte florale Noten, die an Litschi, Pomelo und einen Hauch von Vanille erinnern.
 
Fazit: Die fünf uns für diesen Test zur Verfügung gestellten Kaffees aus dem Sortiment der Kaffeerösterei „Schwarzwild“ aus 10Freiburg im Breisgau konnten uns allesamt komplett überzeugen. Die bestechen durch ihre Vielseitigkeit und aromatische Finesse. Daher vergeben wir auch eine ganz klare Kaufempfehlung.
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 10 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Andrea Jauch von der Kaffeerösterei „Schwarzwild“ für die zur Verfügung gestellten Testexemplare.
 
D. Stappen

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