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Amazon Echos digitaler Sprachassistent "Alexa" im Test

| Marc Heiland | Küche & Leben

amazonEchoBild1Künstliche Intelligenz schreitet immer weiter voran. Als „persönlicher Assistent“ soll sie dem Nutzer das Leben angenehmer gestalten und ihm auf Schritt und Tritt helfen. Allerdings steckt diese Technik noch immer in den Kinderschuhen und Assistenten wie Apples Siri oder Microsofts an die Halo-Spiele erinnernde Cortana sind noch recht fehlerhaft. Besser ist da der Sprachassistent von Google.  Einen weiteren Schritt gehen die unterschiedlichen Entwickler nun, in dem sie die Smartphone-Assistenten von den Geräten abkoppeln und in die heimische Atmosphäre transportieren. Vorreiter war auch hier wieder Google. Der schärfste Konkurrent kommt allerdings weder von Apple, noch von Microsoft, sondern aus dem Hause Amazon. Mit Amazon Echo und der künstlichen Intelligenz Alexa will der amerikanische Konzern zeigen, wie stark KI sein kann und euch bei alltäglichen Fragen und Herausforderungen unterstützen kann. Wir haben das Gerät ausprobiert.

 

„Alexa – Spiele die Titelmelodie vom Tatort!“

Da steht es also nun: Amazons Echo. Oder ist es eine sie? Man weiß es nicht. Jedenfalls ist der die das Echo kleiner, als ich es mir vorgestellt habe. Die Einrichtung ist relativ einfach. Über das mitgelieferte Stromkabel wird Echo ans heimische Stromnetz angeschlossen. Über eine kostenlose App, mit der ihr in die Welt von Alexa eingeführt werdet, verbindet ihr das Gerät mit eurem WLAN. Dann kann es auch schon los gehen. Jedes Mal, wenn ihr etwas fragen wollt, wenn Amazon Echo Musik spielen soll oder etwas anderes, müsst ihr das Kommando „Alexa...“ rufen und ein Leuchtring am „Deckel“ des Echo zeigt an, dass euch die KI zuhört. Nun könnt ihr beispielsweise sagen „Alexa, spiel Radio Ga Ga von Queen!“ Bereits nach einigen Sekunden, nachdem Alexa euren Wunsch / Befehl wiederholt hat, geht es auch schon los. Dabei greift Amazons KI auf die Liste der Songs von Amazon Music Unlimited, TuneIn oder Spotify zurück, allerdings nur, wenn ihr dort auch registriert seid. Viele weitere Informationen holt sich die kleine „Dose“, also der Speaker,  von Wikipedia und Co. Je nachdem, wie sehr der Speaker aufgedreht wurde, versteht er euch besser oder schlechter bzw. ist auch in entfernteren Räumen zu hören. Sieben Mikrofone reagieren auf jede noch so feiner Nuance. Neben der Sprachsteuerung bietet euch Amazon Echo zwei Buttons zum Stummschalten und Aktivieren per Hand. Die Qualität der Sprachausgabe ist durchaus gelungen, auch wenn man natürlich hört, dass hier eine Wort-/Satz-Kombination zusammengefügt wird. Ein wenig schwieriger ist es, Dinge über Amazon Echo zu bestellen. Dies muss allerdings auch nicht unbedingt sein. 

Und wie gut ist Alexa?

Diese Frage stellt man sich natürlich, wenn man sich einen Sprachassistenten im Wert von 180 Euro zulegen will. Leider hapert es noch bei vielen Fragen oder Aufgaben. So konnte Alexa am Tag der Amtseinführung von Präsident Trump weder sagen, wer der 45. Präsident der USA ist, noch wusste er, wer die Vorgänger waren. Auch mit der Vorsitzenden der CDU konnte Alexa nichts anfangen. Während unserer mehrtätigen Testsessions gab es mal mehr mal weniger erstaunliche Lücken im „Wissensspeicher“ von Amazon Echo. Bedenkt man, wie viele Informationen das Netz so zu bieten hat, ist es schon erstaunlich, wie oft Alexa ratlos bleibt. Schön ist, dass Alexa mit neuen Skills (Apps von Drittherstellern) arbeiten kann, wie beispielsweise der Deutschen Bahn. Aber auch hier müsst amazonEchoBild2ihr sehr präzise anfragen, damit Alexa euch die richtige Lösung mitteilt. Zwar könnt ihr in der Alexa-App bestätigen, dass euch Alexa richtig verstanden habt oder den Entwicklern mitteilen, was genau nicht korrekt vorgetragen wurde. Doch ehrlich gesagt fehlt mir die Zeit und Lust, jedes Mal ausführlich die Schwächen des Gerätes darzulegen. Ebenfalls schade ist, dass Amazons Echo keine kontextuellen Antworten geben kann. Frage ich sie beispielsweise, wann der Kölner Dom erbaut wurde, kann sie mir aufgrund des passenden Artikels zwar die Antwort geben. Frage ich sie jedoch, welcher der schnellste Weg zum Dom ist, versteht sie regelrecht nur Bahnhof. Ein wenig flau im Magen dürfte einigen von euch beim Thema Datenschutz werden. Denn um zu funktionieren, sind die Mikros von Alexa permanent angeschaltet. Was dann von dem, was Alexa so mit bekommt, zu Amazon gelangt, ist unklar. Man mage gar nicht daran denken, welche Informationen so in irgendeiner Cloud auf irgendeinem Server gespeichert wird. Wer sich ein Gerät wie Amazon Echo zulegt, dem sollte dies klar sein. 

Fazit: Amazon Echo ist für mich aktuell ein nettes Gimmick. Für 180 Euro ist mir das Teil aber noch zu schwach auf der Brust. In der Küche beim Vorlesen lassen von Rezepten oder als Musikbox mag das Gerät ja ganz nett sein. Meinen Alltag erleichtert Alexa jedoch nicht. Dafür weiß das Gerät zu wenig und Kontextfragen sind dem Teil nicht bekannt. Und für einen Wecker ist Echo ebenfalls zu teuer. Entweder wartet ihr, bis Echo noch mehr kann bzw. mehr Drittanbieter Alexa unterstützen, oder ihr schaut bei den Mitbewerbern um. Googles Sprachassistent beispielsweise kann kontextuelle Antworten geben und ist Alexa damit deutlich überlegen. 

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Amazon für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

 

U. Sperling

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