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Gigaset elements alarm system L im Test

| Marc Heiland | Küche & Leben

GigasetElementsBild1In der heutigen Zeit liest man immer häufiger von Einbrüchen in Privatwohnungen, sogar dann, wenn die Eigentümer oder Mieter in der Wohnung oder im Haus sind. Da ist es nur allzu verständlich, dass immer mehr Menschen mit Alarmanlagen und Sicherungssystemen den Einbrechern – im wahrsten Wortsinne – einen Riegel vorschieben wollen. Doch meist kosten hochwertige Sicherheitssysteme, die an einen Wachdienst oder spezielle Firmen geschaltet sind, ein halbes Vermögen. Darüber hinaus müssen in der Regel auch noch Wände aufgespitzt werden, um Kabel zu verlegen. Dass es auch eine Nummer kleiner, weniger aufwendig, aber dafür auch qualitativ hochwertig gehen kann, will Gigaset mit seinem Überwachungssystem „elements“ beweisen. Das Kabellose, leicht zu installierende System ist in den Sets „elements S“, „elements M“ und „elements L“ erhältlich. Weitere Informationen rund um die verschiedenen Pakete und deren Inhalte findet ihr auch auf der Homepage von Gigaset. Wir haben für euch das Paket „elements L“ ganz genau unter die „Prüflupe“ genommen.

Rundumschutz in einem Paket?

Die „elements“-Systeme von Gigaset bestehen aus verschiedenen Einzelkomponenten, die allesamt mit einer Basis („base“) gekoppelt werden und via DECT mit ihr kommunizieren können. Darüber hinaus gibt es verschiedene Sensoren für Fenster („window“) und Türen („door“), einen Bewegungssensor („motion“), eine Alarmsirene („siren“), eine WLAN-Indoor-Kamera („camera“) sowie außerhalb der Pakete einen Rauchmelder („smoke“), ein Schaltsteckdose („plug“) und einen Funktaster („button“). Im uns zur Verfügung gestellten „elements L“ enthalten sind:

1 Basisstation base

1 Türsensor door

1 Bewegungssensor motion

2 Fenstersensoren window

1 Alarmsirene siren

1 WLAN-Indoor-Kamera camera

Von den übrigen Komponenten können natürlich stets so viele Sensoren hinzugekauft werden, wie es den baulichen Gegebenheiten vor Ort entspricht. In allen drei Paketen ist ein kostenloser Cloud Service integriert sowie eine App für Android- und Apple-Smartphones oder Tablets, die leider für optionale (aber durchaus sinnvolle) Dienste Geld verlangt. Dies ist sehr schade, aber leider heutzutage eine gängige Praxis.

Montage, Installation und Einrichtung

Zunächst müssen die einzelnen Komponenten des Sets ausgepackt und zusammengebaut werden. Die Kurzanleitungen helfen dabei. In die Sensoren werden Batterien (3V) eingelegt (im Lieferumfang enthalten). Die Basis wird mit Strom versorgt (wie auch die Kamera und die Sirene) und mit eurem Router verbunden. Im Anschluss werden die einzelnen Sensoren mittels Pairing mit der Basis verbunden. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Habt ihr die Sensoren eingerichtet und in die übersichtlichen und gut strukturierten App eingebunden, klebt ihr mit der beiliegenden Klebefolie die Fenstersensoren in die Ecke des Fensters oberhalb der Klinke fest, den Türsensor ebenfalls in Höhe der Türklinke, stellt den Bewegungssensor hinter eine Tür oder hängt ihn in den Flur, steckt die Sirene in eine Steckdose eurer Wahl (die ihr sinnvollerweise nicht benötigt) und installiert die Kamera. Die Sensoren müssen noch kurz aktiviert werden, indem Fenster und Türen mehrmals geöffnet und geschlossen werden. Dies klappt reibungslos. Die Sensoren reagieren auf unübliche Erschütterungen oder abruptes Öffnen und senden euch die Infos an euer Smartphone als Textnachricht oder Alarm. Der Bewegungsmelder registriert alles, was schwerer als 25kg ist. Somit werden Tiere und Kleinkinder außen vor gelassen. Laut Herstellerangaben nimmt der Bewegungssensor Dinge in einem Bereich von einem halben Meter bis 12 Metern war bei diversen Bewegungsgeschwindigkeiten. Da er in einem Winkel von 90° Bewegungen erfasst, kann er in einem Hausflur sehr gut eingesetzt werden. Im Test meldete sich der Sensor des nachts 1x obwohl keine Bewegungen auftraten.

Sollte es zu einem Einbruch kommen bzw. verdächtige Bewegungen vom System erkannt werden, wird auch die Sirene aktiviert. Dann schlägt sie recht grell und bei 100 Dezibel Stärke Alarm. Diesen könnt ihr natürlich (wie auch den Rest des Systems) jederzeit deaktivieren. Hierzu später mehr. Ein Manko der Sirene ist, dass ein Einbrecher sie ganz einfach über ein Herausziehen aus der Steckdose deaktivieren könnte. Hier hätten wir uns eine Lösung wie bei den Sensoren gewünscht.

GigasetElementsBild2Wichtig bei der Anschaffung eines der Pakete ist natürlich, dass ihr euch fragt, was gesichert werden muss und für welche Größenordnung die Anschaffung getätigt werden soll. Auch müsst ihr euch im Klaren darüber sein, dass das System von anderen Funktechnologien, Wasser- und Stromleitungen sowie Fußbodenheizungen in der Funkreichweite beeinträchtigt werden kann. Das ist der Nachteil reiner Funksysteme, die natürlich wesentlich preiswerter sind, als „Profisysteme“.

Als Schwachpunkt des Überwachungssystems sehen wir die IP-Kamera an. Warum? Ganz einfach: Zunächst einmal arbeitet die Kamera mit WLAN-Anbindung. Daher muss konstant eine WLAN-Verbindung vorliegen. Die Kamera arbeitet mit Infrarot-LED, wodurch sie auch in bei schwachem Licht noch Bilder in HD-ready Auflösung an das Smartphone schicken kann. Bei kompletter Dunkelheit ist die Qualität der Bilder aber sehr schlecht. Die Kamera nimmt allerdings auch in großen Räumen jede Bewegung war, sodass sie in den meisten Wohnzimmern oder generell Zimmern, in denen sie „wachen“ soll, alles mitbekommt, was im Raum vorgeht. Außerdem verfügt die Kamera über einen Bewegungs- und Helligkeitssensor und ein Mikrofon. Die Kamera bietet 30 Sekunden-Aufnahmen. Bei längeren Überwachungen und dauerhaftem Speichern müsst ihr ein Abo abschließen, was uns überhaupt nicht gefällt. Dass man gerade im Bereich der Kameraüberwachung den Nutzer zur Kasse bittet, ist unbegreiflich.

Die Gigaset elements-Applikation

Wie bereits erwähnt, ist der Aufbau der App sehr gelungen und gut verständlich. Bevor ihr die App nutzen könnt, müsst ihr ein Benutzerkonto bei Gigaset anlegen. Dieses kann natürlich auf mehreren Smartphones und Tablets verwendet werden, damit jeder von seinem Gerät aus die Alarmregeln schalten und dann, wenn er das Haus verlässt, den Alarm einschalten kann. Auf der Startseite findet ihr unter „Dein Zuhause“ den aktuellen Status. So teilt euch die App mit, ob sämtliche vom System überwachte Fenster und Türen geschlossen sind, welche Ereignisse vorgekommen sind (registrierte Bewegungen, das Öffnen und Schließen von überwachten Türen usw.), den aktuellen Alarm-Modus und ob es so genannte „Homecomings“ gibt. Als Homecoming versteht das System eine Kombination aus „door“ und „motion“, also wenn jemand das Haus betritt. Darüber hinaus könnt ihr selbst einfache oder komplexe „Wenn-Dann-Regeln“ konfigurieren, die angeben, wann welche plugs beispielsweise ein- oder ausgeschaltet werden. Dies funktioniert mit den Schaltern für das Ein- und Ausschalten von Lampen etc. Last but not least bietet euch die App eine „elements“-Übersicht mit allen eingerichteten „elements“ und ihrem Funktionszustand. Sollte einmal ein Gerät offline sein, die Batterie nicht mehr ausreichend funktionieren oder ein Update benötigt werden, könnt ihr es hier nachlesen. Während unserer Tests funktionierte die App überwiegend fehlerfrei. Nur 2x kam es zu Verbindungsabbrüchen zum Server.

8Fazit: Natürlich kann und will das System Gigaset elements kein Security-Unternehmen ersetzen. Dafür kann das System u.U. zu leicht ausgetrickst werden. Dennoch bietet es „Otto Normal“ ein hohes Sicherheitsgefühl, ist (in der Ausführung elements L“) mit knapp 350 Euro für das Set (weitere Sensoren müssen wie erwähnt separat erworben werden) recht günstig (im Vergleich zu Profisystemen) und einfach und leicht nachvollziehbar zu installieren und zu bedienen. Schwachpunkte sind ganz eindeutig die Sirene, die zu leicht zu überlisten ist und die Kamera mit ihrer nicht immer wirklich guten Bilddarstellung und den stellenweise massiven Verbindungsabbrüchen. So etwas darf nicht vorkommen! Außerdem ist es nicht sonderlich clever gelöst, dass man als Anwender beim Nutzen der Kamera optionale „Premium“-Inhalte kaufen müsste. Hier noch einmal Kasse zu machen, ist mittlerweile bei vielen Herstellern beliebt, hat aber bei einem derartigen System unserer Meinung nach (auch im optionalen Bereich) nichts zu suchen. Lobenswert erwähnen muss man, dass aufgrund des DECT-ULE Funkübertragungsstandards Daten nur übertragen werden, wenn es vonnöten ist und diese gut verschlüsselt weitergeleitet werden. Auch die App kann rundum überzeugen. Einziger Wermutstropfen: Nutzer von Windows-Smartphones bleiben außen vor. Hier müssen Anwender über die Gigaset-Seite gehen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Gigaset für das zur Verfügung gestellte Testsystem.

L. Zimmermann

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