Skip to main content

Gigaset GS 195LS - Das Senioren-Smartphone im Test

| Marc Heiland | Küche & Leben

GigasetGS195LSIn Zeiten, in denen fast jeder Bundesbürger ein Smartphone tagtäglich mit sich führt, ist es kein Problem, im Notfall das Handy in die Hand zu nehmen, um Polizei, Feuerwehr, den Notarzt oder Angehörige zu informieren. Doch wie steht es um die Generation Ü65? Hier gibt es noch etliche Personen, die kaum Berührung in ihrem Alltag mit Smartphones haben. Wenn ihnen dann etwas passiert, ist es heutzutage schwer (vorausgesetzt, es gibt keine freundlichen Helfer in ihrer Nähe), einen Notruf abzusetzen, sind doch die klassischen Notrufanlagen oder Telefonzellen nicht mehr im Stadtbild zu finden. Auch haben nicht alle alten Menschen einen tragbaren „Notfallknopf“ in ihrer Tasche oder um den Hals.

In diesen Fällen ist es gut, wenn man ein „seniorengerechtes“ Handy sein Eigen nennt, das leicht zu bedienen ist, eine Notfalltaste hat und dennoch ein paar grundlegende Funktionen darüber hinaus bietet, die den Alltag angenehmer und möglicherweise auch attraktiver gestalten. Von Gigaset kommt nun ein solches Smartphone, welches sich an eben jene Zielgruppe richtet. Wir haben das „GS195 LS“ einmal genauer unter die Lupe genommen und klären im Test, ob dieses Handy nicht ein schönes Geschenk für die Großeltern zu Weihnachten sein könnte.

Leicht, einfach und kompakt – Technischer Überblick und Features

Die Life Series-Version des GS195 kommt mit einer Bildschirmgröße von 15,7cm und einer Auflösung von 2246 x 1080 Pixel daher. Das Glas besteht aus 2,5D Glas mit kratzfester sowie schmutzabweisender Oberfläche. Das Display bietet 16 Mio. Farben, eine Pixeldichte von 404PPI und ordentliche Kontrastwerte. Als Sensortypen stehen ein Lagesensor, Näherungssensor, Helligkeitssensor, Geometrischer Sensor (E-Kompass) und Gyroskop-Sensor zur Verfügung. Für die Konnektivität gibt es eine Unterstützung der Frequenzbänder GSM / 2G: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz, UMTS / 3G: 900 / 2100 MHz, FDD / LTE / 4G: 800 / 900 / 1800 / 2100 / 2600 MHz. WLAN wird über IEEE 802.11 b/g/n 2,4GHz zur Verfügung gestellt, was schade ist, da doch immer mehr auf 5GHz gesetzt wird. Bluetooth ist in der (etwas veralteten) Version 4,2 mit an Bord. Immerhin: Das Gerät verfügt über Dual-SIM. Der Speicher kann via MicroSD-Karte erweitert werden. Beim USB ist das Smartphone mit USB 2.0 leider absolut veraltet. Der Kopfhöreranschluss ist Standard (3,5mm). Lobenswert ist der Akku, der mit 4000mAh einiges an Laufzeit bieten kann. Geladen wird er in rund 3 Stunden.

Beim Prozessor und dem Arbeitsspeicher sowie dem internen Speicher bekleckert sich Gigaset nicht gerade mit Ruhm. Denn das Smartphone wird mit einem Spreadtrum SC9863A Octa-Core mit bis zu 1.6 GHz, 4G LTE bis zu Cat-7 angetrieben. Der Speicher wird mit magere 32 GB intern und 2GB Arbeitsspeicher beziffert. Immerhin: Mit gerade einmal 180g ist das Smartphone ein absolutes Fliegengewicht. Auf dem GS 195SL läuft Pure Android 9.0 Pie. Aktuellere Versionen werden vermutlich nicht via Update auf der Gerät zu laden sein. Wer Fotos von seinen Lieben oder sich selbst machen möchte, nutzt dazu die beiden Knipsen des Handys. Dies wäre zum einen eine Frontkamera mit 8Megapixeln und LED Blitz sowie eine Hauptkamera auf der Rückseite des Smartphones mit 13+5Megapixeln (Dual Hauptkamera). Videos können immerhin in Full-HD aufgenommen werden. Auf 4K wird verzichtet. Für das Abspielen von Musik gibt es ein integriertes UKW-Radio.

Das GS 195SL – Software und Praxistest

Bei diesem Handy, das extra für die Senioren-Generation konzipiert wurde und daher von den technischen Werten recht stark zurückgefahren wurde, kommt eine vorinstallierte Benutzeroberfläche mit großen Icons zum Tragen. Diese hat den großen Vorteil, dass sie selbst für wenig technikaffine Menschen leicht zu verstehen ist. Wer möchte, kann bis zu zehn Funktionen individuell auf dem Startbildschirm einstellen oder einstellen lassen. Aber auch ein zweiter Bildschirm kann erstellt werden. Die Kacheln, die ein wenig an das alte Windows 8 erinnern, leiten dann direkt zur Anwendung weiter. So hat der Nutzer alles mit nur einem Tastendruck im Griff. Gleiches gilt auch für das Telefonieren und die Verwaltung des Adressbuchs. Beides geht mit der Benutzeroberfläche spielend leicht. Denn die Zahlentastatur ist ebenfalls recht groß und kann so auch für Menschen mit schlechten Augen noch gut visualisiert werden. Schön: Die QWERTZ-Tastatur ist ebenfalls groß und gut zu bedienen. Was uns im Test ebenfalls gefallen hat, ist die Sprachqualität, die sich hinter größeren Modellen nicht verstecken muss. Bei maximaler Lautstärke kann zwar gefühlt der halbe Raum mithören. Doch auch hier denkt man wieder bewusst an die schwerhörigen Menschen. Last but not least ist der Notfall-Button zu begrüßen, der es den Senioren leicht macht, den Notruf zu wählen. Darüber hinaus können weitere Notfall-Nummern einprogrammiert werden, um im Fall des Falles rasch angerufen werden zu können. Auch eine Notfall-SMS kann abgesetzt werden. Hierzu schreiben die Entwickler: „An alle hinterlegten Kontakte des Notrufs wird automatische eine vorformulierte Nachricht mit dem aktuellen Standort gesendet. So können Familie und Angehörige ohne Umwege sofort Hilfe leisten.“ Ein absolut sinnvoller Service, wie wir finden.

Fazit: Wer als Senior auf ein Highend-Produkt setzt, der ist bei diesem Smartphone an der falschen Stelle, ist aber auch nicht der richtige „Zielpartner“ für das neue 8Gigaset GS195 LS. Denn dieses richtet sich an die weniger anspruchsvollen und weniger technikbegeisterten Senioren, die sich dafür aber sicher im Alltag wähnen möchten und sich vielleicht mit einigen Dingen wie im Internet surfen oder Fotos machen gerade erst befassen. Das kann das Handy zumindest in ordentlicher Qualität. Für 249,- Euro (UVP) ist das Gerät ab sofort erhältlich.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der Firma Gigaset für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

L. Zimmermann

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.