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Sebastian Fitzek: Der Insasse

| Marc Heiland | Romane

FitzekInsasseVor einem Jahr verschwand der kleine Max Berkhoff.

Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah.

Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt.

Max’ Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben:

Er muss selbst zum Insassen werden.

Rezension: Er hat es wieder getan. Nach seinem großartigen letzten Roman, „Flugangst 7a“, hat der Großmeister des deutschsprachigen Thriller-Genres, Sebastian Fitzek, mit „Der Insasse“ ein neues Buch auf den Markt gebracht, dass mit den Urängsten der Menschen spielt, den Leser dabei bis an die Grenzen des erträglichen führt, und in die Abgründe menschlicher Perversionen blicken lässt. Und obwohl ich Fitzeks Roman, der sich über 376 Seiten erstreckt, an einem Wochenende durchgelesen habe, muss ich sagen, dass ich dieses Mal zwar wieder unglaublich gefesselt war, es mir aber auch schwer gefallen ist, den Roman bis zur letzten Seite zu lesen. Dies liegt weniger an der wie immer extrem spannenden Geschichte, die wie immer aus mehreren Perspektiven geschildert wird und Fitzek zum allwissenden Autoren macht und in vielen Kapiteln zahlreiche Cliffhanger aufbietet, als daran, dass das Thema für mich als Vater eines siebenjährigen Sohnes starke Kost ist. Denn es geht um nichts anderes als einen Kindsmörder und Psychopaten, der Kinder ermordet und sich an ihrem Leid und dem Leid der Angehörigen ergötzt. Ziemlich starker Tobak und in seinen Schilderungen auch stellenweise nur sehr schwer zu verdauen. Wer also ebenfalls ein Elternteil eines Kindes in ähnlichem Alter ist oder generell von diesem Thema stark emotional mitgenommen wird, sollte sich überlegen, ob der Roman eine Anschaffung wert ist.

Wie gesagt: Fitzek ersinnt erneut eine sehr gute und atmosphärisch dicht erzählte Geschichte, in der Realität und Wahn kaum voneinander zu trennen sind, übertreibt es in gewohnter Manier an einigen Stellen, lässt aber immer noch so viel „Wahrheit“ übrig, dass man seine Geschichte auch für möglich hält und kommt zu mehreren erstaunlichen Twists innerhalb der Story sowie einem – wieder einmal – anderen Ende, als man es zunächst für möglich hält. Doch wer Fitzeks Romane kennt, der ahnt auch hier schnell, dass alles anders ist, als es scheint, dass es für den vermeintlichen „Helden“ kein gutes Ende geben kann und der Leser mit einigen Fragezeichen zurück bleibt. Diese „Durchschaubarkeit“ werfen einige Kritiker Sebastian Fitzek zurecht vor. Und obwohl das Strickmuster immer dasselbe ist, fiebert man doch bis zum Ende mit, ob nicht doch alles sich zum Guten wendet. Dass möglicherweise ein Teil Fitzeks das Gute für seine Figuren will, während er einige Figuren eiskalt scheitern lässt, hat ebenso Methode wie (für diese Geschichte) Sinn. Dennoch ist hier eine Grenze für mich als Leser erreicht, an der ich zwar redaktionell die Geschichte durchgelesen und durchlitten habe, mir aber denke: Das muss jetzt nicht auch noch sein. Trotz aller Skepsis und aller Vorhersehbarkeit (was den groben Rahmen anbelangt) überrascht Fitzek auch hier erneut mit einigen interessanten Wendungen. Daher kann ich euch den Roman auch (mit den von mir genannten persönlichen Einschränkungen) empfehlen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim Verlag Droemer HC für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

7Titel: Der Insasse

Autor: Sebastian Fitzek

Verlag: Droemer HC (24. Oktober 2018)

ISBN-10: 3426281538

ISBN-13: 978-3426281536

L. Zimmermann

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