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Ildikó von Kürthy: Hilde

| Marc Heiland | Romane
HildeWas soll das heißen: Das ist doch nur ein Hund? Das ist Hilde! Sie fürchtet sich, wenn ihr Magen knurrt. Sie fühlt sich regelmäßig von ihrem eigenen Schwanz verfolgt und empfindet moderne Objektkunst in Grünanlagen als Bedrohung ihrer Existenz. Hilde mag keine Hunde mit langen Beinen und langem Stammbaum und frisst am liebsten Schmutzwäsche. Hilfe! Ich bin ein Frauchen!  
In meinem Leben spielen nun biologisch abbaubare Gassibeutel, schmutzabweisende Kleidung und hochwertige Leberwurstkekse tragende Rollen. Hilde und ich: Wir sind vom Hundefrisör beschimpft worden und waren die Stars in der Selbsthilfegruppe für schüchterne Welpen. Wir haben beim Hunderennen gegen einen Spaniel namens Joe Cocker verloren, sind von einem übergriffigen Mops belästigt worden und mussten uns gegen Rasse-Frauchen wehren, die immer alles besser wissen. „Hilde“ ist mein Tagebuch aus der seltsamen und wunderbaren Welt der Hundefreunde. Der Ratgeber einer Ratlosen. Ein ehrliches, lustiges, rührendes und unglaublich peinliches Buch für Zweibeiner, die ursprünglich auch nie so werden wollten wie all die anderen verrückten Hundebesitzer.
 
Rezension: Ildikó von Kürthy hat wieder einmal einen Roman veröffentlich. Wer die Bücher der Hamburger Journalistin kennt, der weiß, dass Ildikó von Kürthys Bücher stets mit jeder Menge Humor und Warmherzigkeit verfasst wurden. Nicht umsonst wurden ihre Romane in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Nach ihren Erfahrungen mit Männern und als Mama, dreht sich nun alles um Kürthys neuen Familienzugang, Hundewelpe Hilde. Wie immer schildert die Autorin Geschichten, die das Leben schreibt, Alltagssituationen und Anekdoten. Alles in einem wunderbaren Erzählstil, der sich gut lesen lässt. Dabei ist der Roman sowohl für Hundeliebhaber geschrieben, als auch für diejenigen, die sich schon immer gefragt haben, warum „Herrchen“ und „Frauchen“ so ticken, wie sie ticken. Wer selber mal einen Hund hatte oder hat oder mit Eltern oder Geschwistern aufwuchs, die Hunde besaßen, der wird sich in vielen der beschriebenen Szenen und Situationen wiederfinden. Beginnend mit dem Kauf des Tieres beim Züchter über das „Eingewöhnen“ in der neuen Heimat des Hundes, die Versuche, Hilde stubenrein zu erziehen bis hin zum ersten Geburtstag des Vierbeiners schildert die Autorin mit viel Liebe zum Detail und der gewohnten Portion Humor und teils feiner Ironie ihren Alltag. Kritiker werfen ihr zu große Seichtheit vor und auch, dass sie nicht immer reflektiert, wenn andere an etwas Schuld sind oder sich ungerecht verhalten. Dass hier kein Sachbuch oder ein Tatsachenbericht vorliegt, sollte klar sein, da hier doch ziemlich viele Situationen verdichtet auf engem Raum stehen, bei denen man sich fragt, ob die Autorin tatsächlich alles so erlebt hat. Dennoch ist der Roman unterhaltsam. Für eine Journalistin vielleicht mit zu wenig Objektivität geschrieben.
 
Titel: Hilde: Mein neues Leben als Frauchen. Sehnsucht an der Leine, Irrsinn auf der Hundewiese und spätes Glück mit Gassibeutel
Autor(in): Ildikó von Kürthy und Nicole Iwanov
Verlag: Wunderlich; Auflage: 1. (15. Dezember 2017)
6ISBN-10: 3805200137
ISBN-13: 978-3805200134
 
 
U. Sperling

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