Im beschaulichen Städtchen Dülmen, dass nicht nur für seinen über die Stadtgrenzen hinaus beliebten „Dülmener Wildpferdefang“ bekannt ist, finden Fans von Escape- und Rätselräumen den einzigen Escape Room im Raum Coesfeld. Im Keller der beliebten Buchhandlung Sievert befindet sich seit dem 01. Mai der „Rätselkeller Am Markt“. Hauptattraktion ist hier der Raum „Sherlock Holmes“, den wir für euch – dank der freundlichen Unterstützung von Alexander Terlau – spielen durften. Unsere Eindrücke schildern wir euch im Folgenden.

 

Am gestrigen Mittwoch, dem 22.06.2022, besuchten wir den „Rätselkeller Am Markt“. Parkplätze gibt es in unmittelbarer Nähe der Buchhandlung Sievert in ausreichender Menge. Die Buchhandlung selbst blickt auf eine lange Geschichte, die zurückreicht bis ins 19. Jahrhundert, ist aber von Innen auf der Höhe der Zeit. 

 

Beim Betreten der Buchhandlung werden wir vom äußerst sympathischen Inhaber, Alex Terlau, empfangen. Nach einem kleinen Smalltalk über die Stadt Dülmen und die Idee, wie man als gelernter Buchhändler zum stolzen Besitzer eines Escape Raums kommt, geht es hinab in den Keller der Buchhandlung. Schon beim „Abstieg in die Katakomben“ erkennt man, wie unglaublich viel Mühe sich Alex Terlau und sein Team bei der Gestaltung des Eingangs- und Empfangsbereichs zum Rätselraum gemacht haben. Jedes Möbelstück kann seine eigene Geschichte erzählen und alles ist echt und authentisch. Statt der häufig bei Escape Room-Anbietern zu findenden Europaletten als „Sitzmobiliar“ gibt es hier eine Ledercouch im „Used Look“. Auch alte Lampen, Regale etc. sind in die Raumgestaltung mit eingebunden und ziehen uns sofort in die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts hinein. Doch worum geht es überhaupt? Hierzu lesen wir auf der Homepage des „Rätselkeller Am Markt“: 

 

„Unter den Straßen der Dülmener Innenstadt verbirgt sich ein streng gehütetes Geheimnis.

Seid ihr bereit, die Wahrheit zu erfahren?

​Lange haben die lokalen Medien und die Politik versucht, den Fund unter dem Dülmener Marktplatz geheim zu halten. Es mag unglaublich klingen: Unter den Geschäften Dülmens hat sich ein Portal geöffnet, welches Raum und Zeit miteinander verbindet.

Die eingeschalteten Wissenschaftler, Archäologinnen und Physiker stehen vor einem Rätsel – wie konnte eine Verbindung zum London des 19. Jahrhunderts am Dülmener Markt entstehen?

Wir sind uns nun sicher, dass es etwas mit der literarischen Kraft der darüber liegenden Buchhandlung Bücher Sievert zu tun haben muss: Warum sonst sollte ein Portal zu der häufig in Romanen beschriebenen Baker Street in London entstanden sein?

Die Indizien wie Tagebücher und Notizen sorgen für ein klareres Bild: Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um das sagenumwobene Büro des Meisterdetektives Sherlock Holmes handelt…“

 

Eine kurze Zusammenfassung mit den wichtigsten Informationen erhalten wir im Raum von einem Sprecher aus dem Off. Unsere Blicke schweifen durch den Raum und wir sind beeindruckt von der Detailverliebtheit und Fülle, die eine absolut stimmige und stimmungsvolle Atmosphäre mit einer nahezu perfekten Immersion bietet. Die Kommunikation mit dem Spielleiter funktioniert über ein antikes Wählscheibentelefon. Brauchen wir Tipps, so kontaktieren wir den Spielleiter, denkt er, dass wir Hilfestellungen brauchen, klingelt das Telefon und einer der Mitspieler lauscht den zunächst allgemeinen und eher vage gehaltenen Hinweisen, die mit der Zeit konkreter werden können. 

 

Die Rätsel sind allesamt sehr gut in die Raumstruktur integriert und (für uns) recht fordernd. Statt dem klassischen Schlüssel-Schloss-Rätsel, setzt der Raum auf mechanische Rätsel, kleinere Experimente und Kombinationsaufgaben. Ihr solltet auf jeden Fall alles im Raum ganz genau inspizieren und einfach denken. Möglicherweise aufgrund der Tatsache, dass wir bereits viele Räume gespielt haben, dachten wir recht kompliziert und sahen den sprichwörtlichen „Wald vor lauter Bäumen“ nicht. Aus diesem Grund haben wir für die ersten drei Rätsel bereits eine halbe Stunde benötigt.

 

Ein späteres Rätsel blieb etwas unklar und wo man einen Zahlencode recht weit am Ende des Spiels hätte eingeben sollen, war ohne Hilfestellung des Spielers leider nicht ersichtlich. Hier besteht unserer Meinung nach etwas Optimierungsbedarf. 

Angetan waren wir auch von der passenden akustischen Untermalung, die sogar Bestandteil eines Rätsels wurde. 

Der Raum besticht nicht nur durch seine Liebe zum Detail und eine tolle Atmosphäre, sondern auch durch einige überraschende Momente, mit denen wir so nicht gerechnet hätten. Leider wussten wir nur zum Ende hin, wie viel Zeit uns noch bleibt. Hier wäre es gut, wenn eine Sanduhr im Raum vorhanden wäre oder ein anderes, zum 19. Jahrhundert passendes Element. Auf Bildschirme und Stimmen aus dem Off wurde Gott sei Dank verzichtet. Beide Elemente hätten die tolle Immersion zunichte gemacht. 

Leider konnten wir den Raum nicht in der vorgegebenen Zeit schaffen, was allerdings nicht am Raum sondern an uns liegt. Dennoch hatten wir sehr viel Spaß mit „Sherlock Holmes“ und können euch den Escape Raum absolut empfehlen. Eine Überraschung bietet der „Rätselkeller Am Markt“. Hierbei handelt es sich um den „Rätseltisch“. Was sich dahinter verbirgt, könnt ihr auf der Homepage nachlesen.

 

 

 

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Alex Terlau  für die nette Betreuung und die freundliche Unterstützung.