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inn-joy @ "Casino am Tetraeder" - Büxaus (Bottrop)

| Marc Heiland | Navigation

BuexausCasinOCasinos - Wie viele menschliche Schicksale mögen in ihnen vorgekommen sein? Wie viele Menschen, die über Nacht ein kleines Vermögen machten, es aber möglicherweise auch wieder aufgrund ihrer Gier an die Bank verloren (denn die Bank gewinnt ja bekanntlich immer), wie viele, die ihre letzten Pennys aufs Spiel setzten und als arme Schlucker sie wieder verließen? All diese Menschen waren (und sind es noch heute) von einem gleichermaßen fasziniert: Dem Glamour, welchen Casinos auf die meisten Menschen ausüben, den klirrenden Münzen, die in die Schächte der „Einarmigen Banditen“ oder andere Glücksspielautomaten fielen und der elektrisierenden Stimmung, die in den Räumen eines Casinos herrscht. Nicht umsonst stehen Casinos im Mittelpunkt wichtiger Szenen zahlreicher Hollywood-Blockbuster.

 

Dieses Flair könnt ich in Kürze auch beim neuen Escape Room-Anbieter „Büxaus“ in Bottrop verspüren, wenn ihr den Raum „Casino am Tetraeder“ spielen könnt. Naja ok. Vielleicht mit weniger Glamour, weniger elektrisierender Atmosphäre. Aber dafür mit jeder Menge Ruhrpott-Charme, angeranzten Automaten und einigen interessanten Überraschung. Und hey: Das hatte selbst ein James Bond in „Casino Royale“ nicht! Also: Auf geht es in die Welt der krummen Dinger, der gezinkten Würfel und der halbseidenen Geschäfte! 
 
Wait a minute!
Bevor wir euch von unserem Erlebnis im „Casino am Tetraeder“ berichten, gibt es noch ein paar Informationen zum neusten „Nachwuchs“ in der illustren Riege der Escape Room-Anbieter. „Büxaus“ könnt ihr in einem Gewerbegebiet von Bottrop finden. Wer schon mal bei „Eloria“ war, der findet den Anbieter noch leichter, handelt es sich hier doch um den unmittelbaren Nachbarn, der gerade mal geschätzte 500m von „Eloria“ seine Zelte aufgeschlagen hat. Inhaberin, Geschäftsführerin und Spielleiterin in einer Person ist Sabine Precz, die zwar noch neu in der Branche ist, aber selbst schon einige Erfahrungen in Sachen Escape-Räume mitbringt. Beide Räume – neben „Casino am Tetraeder“ gibt es noch den frivol-erotischen „Ab 18“-Raum „Master G.“, den wir ebenfalls für euch getestet haben – hat Sabine Precz quasi selbst komplett am sprichwörtlichen Reißbrett selbst entwickelt. Vor so viel Frauenpower ziehen wir schonmal den imaginären Hut!
 
Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern hat „Büxaus“ den Vorteil, auf dem Gelände eines teilweise stillgelegten Tennisclub-Areals zu sein, sodass sowohl Platz vor dem Haus in Form von Parkplätzen für die Gäste vorhanden ist als auch Möglichkeiten, sich nach und nach mit weiteren Räumen zu erweitern.
 
Das Besondere ist die persönliche Art von „Bine“ und ihrem Team: Jeder Gast wird am Eingang begrüßt und wenn genug Zeit zum Small Talk ist, wird diese in typischer Ruhrpott-Art auch genutzt. Herzlich, ehrlich und offen raus. Sowas kann man nicht lernen. Das hat man einfach im Blut. 
 
Das Foyer ist passend zum Namen „Büxaus“ ausgestattet worden. Im Mittelpunkt stehen einige leere Ölfässer, auf denen wir Platz nehmen können. Ein nettes Gimmick erwartet euch auch auf der Toilette. Welches das ist, verraten wir euch natürlich nicht. Dafür müsst ihr „Büxaus“ schon selbst besuchen!
 
Obwohl beide Räume inmitten eines ehemaligen Tennisareals gebaut wurden, sind sie so platziert, dass man vom anderen Raum nichts mitbekommt. Auch das Foyer erinnert nicht an eine Tennisanlage. Schön gemacht.
 
Vor dem Raum selbst gab es eine kurze Einführung, die allerdings noch ein klein wenig mehr Tiefgang vertragen hätte. Jedoch wird im Spielverlauf das Hauptthema erweitert. Der Raum verbirgt seine Details zunächst einmal im Dunkeln, sodass wir gezwungen sind, uns Licht zu machen. Wenige Minuten später schalten sich die ersten Automaten wie von Zauberhand ein, was staunen lässt, zumal es sich hier ausschließlich um alte (und echte) Automaten handelt. Der Nostalgiefaktor wird im Raum aber auch durch andere Gegenstände hochgehalten. Die Rätsel sind hier noch relativ einfach und auch von Einsteigern zu schaffen. Woran das liegt? Der Anbieter kann den Raum in drei Stufen (von Neuling bis Veteran) ausrichten, sodass für alle etwas mit dabei und der Raum entsprechend dem Erfahrungslevel der Spielenden „schaffbar“ ist.
 
Was uns in diesem Raum gefehlt hat, war die Stimmung erzeugende Musik. Da der Anbieter offiziell bislang noch nicht eröffnen konnte, war das Ganze aber auch nicht allzu schlimm, da an diesem Punkt bereits mit entsprechend passender Musik gearbeitet wird. Die Ideen, die in diesem Raum stecken, zeigen in die richtige Richtung und beweisen, dass ihr noch Potential drin steckt, welches jedoch noch auszuschöpfen ist. Denn zwei, drei Dinge funktionierten noch nicht zu 100%. 
 
Im weiteren Spielverlauf stiegen sowohl das Qualitätsniveau des Raumes, der Anspruch der Rätsel und auch die Vielfalt, sodass wir uns hier noch mehr ins Thema hineingezogen fühlten. Das Finale hingegen hätte noch mit einem immersiveren Effekt enden können. Auch hier ist noch Luft nach oben. 
 
Fazit: „Casino am Tetraeder“ ist ein durchaus gelungener Raum, der tolle Ideen mitbringt (gell, Coco…), sich aber hier und da noch etwas Feinschliff gönnen sollte. Der „Wow“-Moment am Beginn des Raumes trägt leider nicht die kompletten 90 Minuten. Allerdings müssen wir auch fairerweise dazusagen, dass wir ihn nur mit zwei Personen gespielt haben und er eigentlich für vier (oder mehr) Personen gedacht ist. Immerhin haben wir ihn in der vorgegebenen Zeit bewältigen können, was uns auch in gewisser Weise stolz gemacht hat. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
 
Zusammensetzung der Gesamtbewertung:
Immersion / Atmosphäre: 7
Story: 6
7Rätsel: 7
Hilfestellungen: 8
Ausstattung des Raumes: 7
Spielspaß: 7
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Sabine Percz für die nette Betreuung und die freundliche Unterstützung.
 
Text: M. Heiland, C. Heiland
 

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