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inn-joy @ Die Hofman Formel - Team Escape (Düsseldorf)

| Marc Heiland | Navigation
Hofman FormelFragt man bei Fans von Escape Room-Spielen mal rum, welche Arten von Escape Räumen ihnen in den vergangenen Jahren besonders oft von den unterschiedlichen Anbietern auf deren Homepages vorgestellt wurden, so wird wohl unter den Top 3 ein Escape Raum zum Thema „Zauberschule“ aka Harry Potter, ein Escape Raum zum Thema „Ausbruch“ sowie ein Escape Raum zum Thema „Labor“ genannt. Diese Klassiker werden dann von den jeweiligen Anbietern mal mehr, mal weniger gut und spannend in Szene gesetzt, da hier – wie bei Harry Potter – die Fans ein gewisses Bild im Kopf haben, was natürlich nicht immer in gleichem Maße erfüllt werden kann (vor allem dann nicht, wenn keine „echten Potterheads“ den Raum entwerfen) oder da viele Inhalte und Rätsel der entsprechenden Räume sich (schon rein thematisch und damit beinahe zwangsweise) stark ähneln. Dennoch sind diese Art von Escape Räumen bei den Spielgruppen nach wie vor beliebt.  
 
Ein Anbieter, der in seiner Filiale in Düsseldorf einen dieser drei „All Time Favorites“, nämlich das Labor (hier genannt „Die Hofman Formel“) im Angebot hat, ist Team Escape, Deutschlands größter Escape Raum-Anbieter mit Filialen an 20 Standorten im gesamten Bundesgebiet und Hauptsitz in Köln. Ob ein derart großer Anbieter es jedoch schafft, dieselbe Atmosphäre und eine gewisse „Magie“ in seinen Räumen zu bieten, wie kleinere Anbieter, die sich auf eine oder zwei Standorte beschränken, davon durften wir uns ein ausgiebiges Bild machen. Hier kommt unser Bericht zu „Die Hofman Formel“. 
 
Vom Chemie-Noob zum Chemie-Experten?
Am Sonntag, 14.08.2022 erreichten wir pünktlich die Filiale in Düsseldorf, die von außen zunächst eher unscheinbar wirkt. Einige Minuten später wurden wir von unserem Spielleiter Nils in Empfang genommen und freundlich begrüßt. Das Foyer war recht schlicht gehalten und wirkte – im Vergleich zu diversen Anbietern, die wir in den vergangenen Jahren bereits besucht hatten – eher unspektakulär. 
Einige Minuten nach der Begrüßung befanden wir uns in der ersten Etage vor unserem Raum. Von außen erkannten wir bereit, dass in dem Escape-Raum irgendetwas passiert sein musste, da die eigentlich weiße Tür stellenweise schwarz vor Ruß war. Eine tolle Idee. Etwas schade fanden wir die Tatsache, dass das Briefing auf einem langen Flur unmittelbar vor dem Raum und nicht in einem separaten Raum oder in einem kleinen Vorraum stattfand. Da wir die einzige Gruppe waren, konnten wir durchaus damit leben. Allerdings wurde uns im Nachgang erläutert, dass es hier eine Art schallschluckenden Vorhang gibt, der die beiden thematisch ähnlichen Räume voneinander trennt, sodass im Regelfall die Teams separiert sind. 
 
Die Einführung in das Escape Room-Spiel verlief in bekannter Manier: Unser Spielleiter gab mit einigen Sätzen die wichtigsten Informationen bekannt. Dies ist leider immer noch ein Schwachpunkt vieler Anbieter, da es hier oftmals an emotionaler Bindung zur Gruppe fehlt und die meist „runtergerasselten“ Texte bereits nach wenigen Minuten komplett verpufft sind. Schade…
 
Der Raum selbst wirkte dann stellenweise auch wie ein Zimmer. Sowohl die Tür als auch die Fenster waren als solche auszumachen. Die Dekoration war zweckmäßig, die Immersion hätte dennoch etwas intensiver sein können. Doch im Verlaufe des Spiels steigerte sich das Ganze, sodass wir später von der Detailfülle angetaner waren und uns stellenweise wie in einem echten Laboratorium fühlten
Was uns jedoch wirklich enttäuschte, war die Kommunikation mit dem Spielleiter.
Dies hatte mehrere Gründe: Da wäre als erstes das grundlegende Problem zu nennen, was zum Credo von „Team Escape“ gehört und auch bei verschiedenen Anbietern immer noch wie ein Mantra hochgehalten wird: Sämtliche Tipps und Hinweise werden ausschließlich über einen einzigen Monitor in Textform gegeben. Keine Stimme, keine Immersion und keine gelungene Atmosphäre, da wir so jedes Mal aus der Immersion gerissen wurden. Klar: Hier steht der Team-Faktor im Vordergrund, sodass man davon ausgeht, dass einige Spieler sich im ersten Teilbereich aufhalten, während andere Spieler an einem anderen Ort rätseln. Für kleine Teams ist das aber schwierig. Daher kann man sich schon fragen: Warum kann eine Kommunikation heutzutage nicht origineller gelöst werden? Es gibt hinreichend Anbieter, die auf reine Textkommunikation und ebenso veraltete Walkie-Talkie-Gespräche mit schlechtem Empfang verzichten.
Hnzu kommt dann als zweiter Punkt, dass es immer eine gewisse Zeit dauert, bis die Hilfestellung auf dem Monitor erscheint, wodurch immer etwas Rätselzeit verloren geht. Gerade bei kleinen Gruppen und / oder Anfängern ist das ein Nachteil, der bis zum Finale auch nicht immer aufgeholt werden kann. Gefallen hat uns, dass es hier eine Mischung aus Schlüssel-Schloss Rätseln, Knobel- und Kombinationsaufgaben und mechanischen Rätseln gibt. Zwar löste in einem Rätsel der Türmechanismus trotz richtiger Kombination nicht aus, sodass der Gamemaster nachhelfen musste. Darüber hinaus funktionierte alles ohne Probleme. 
Ein Punkt, der schon vor dem Raum angekündigt wurde, und auf uns wie eine Art Entschuldigung wirkte, ist die Aussage, dass es sich bei diesem Raum um keinen Raum mit besonderen Effekten oder Highlights handeln würde und dass das Ende eher schlicht sei. Das klingt, als stünde man  nicht hinter den Räumen. Leider war dann auch das Ende mehr als unspektakulär, was gerade bei 6 Sekunden, die wir noch auf der Uhr hatten, enttäuschend ist. Warum nicht wenigstens eine Stimme, die uns gratulierte oder ein etwas größerer Effekt? Stattdessen gab es ein grünes Licht, eine kurze Nachricht auf dem Bildschirm und fertig. 
Die Immersion wurde auch genau dadurch herabgesetzt, da es zu keinem Zeitpunkt eine akustische und musikalische Untermalung im Raum gab, die eine Spannungskurve aufbauen konnte. So erzeugten lediglich unsere stellenweise hektisch werdende Kommunikation eine gewisse Spannung bei uns, da es darüber hinaus im Raum „stumm“ war. 
 
Fazit: Wenn man als Anbieter von einer Zentrale abhängig ist, dann kann das immer wieder von möglichen Schwächen, Problemen und Abhängigkeiten beeinflusst werden. Und dies sieht man leider auch bei Team Escape. Versteht mich bitte nicht falsch: Der Raum als solcher ist durchaus gut und bietet einige interessante Rätsel und Herausforderungen, die ganz klar auf den Teammodus fokussiert. Aber einige Dinge sollten grundlegend überdacht werden, da sie hier die Spielenden aus der Immersion und somit stellenweise auch aus dem Spielspaß reißen, was für einen sehr guten Raum unablässig ist. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
Zusammensetzung der Gesamtbewertung:
 
Immersion / Atmosphäre: 7
Story: 7
7Rätsel: 8
Hilfestellungen: 6
Ausstattung des Raumes: 7
Spielspaß: 7
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim Team vom „Team Escape“ für die nette Betreuung und die freundliche Unterstützung.
 
Foto: (c) Team Escape, Text: M. Heiland

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