Skip to main content

inn-joy @ "Jäger des verlorenen Grabes" - Adventurebox (Münster)

| Marc Heiland | Navigation
GrabIm November 2018, als Corona noch ausschließlich ein Synonym für ein Bier war und die Welt sich gefühlt ein wenig langsamer drehte, durften wir für euch den Escape Room-Anbieter „Adventurebox Münster“ zum ersten Mal besuchen und die beiden Räume „Projekt Vakium“ und „Impossible“ für euch testen. 
Nun, fast vier Jahre später, haben wir die „Adventurebox Münster“ ein zweites Mal besucht, um euch den in der Zwischenzeit gebauten (und daher für uns neuen) Raum „Jäger des verlorenen Grabes“ vorzustellen.
 
Indiana Jones meets Tomb Raider – oder doch nicht?
Als wir das erste Mal vom Raum lasen, wurden wir bereits durch den Namen des Raumes neugierig. Denn natürlich schwingen da Erinnerungen an die Hollywood-Blockbuster rund um Indiana Jones und Tomb Raider mit. Die Neugierde wurde gesteigert, als wir anhand der Fotos auf der Homepage, die mindestens so geheimnisvoll und abenteuerlich wirken, wie der Name, einen kleinen Blick auf „Jäger des verlorenen Grabes“ werfen konnten. Kein Zweifel: Das Team von „Adventurebox Münster“ weiß, wie man seine Räume bewirbt und bei potentiellen Spielerinnen und Spieler die Vorfreude weckt.
Und doch sollten wir uns irren. Denn anstatt hier ein Abenteuer im Stile der beiden Hollywood-Ikonen zu erleben, war es eine Mischung aus historischem Abenteuer mit lokalem Bezug und fiktionalen Elementen, die sich bei einigen Mythen hier und dort bedienen. Doch gehen wir der Reihe nach vor.
Zunächst einmal wurden wir von unserer Spielleiterin begrüßt und in Empfang genommen. Danach ging es nicht – wie beim letzten Besuch – in das „kleinste Kino“ Münsters. Stattdessen wurden wir in einen weiteren „Briefingroom“ gebeten, der uns zunächst mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut machte und hinterher eine filmische Einführung in die Story bot. Diese war deutlich besser als die bei unserem ersten Besuch. Sie wirkte wesentlich stringenter, professioneller in Szene gesetzt und baute eine gewisse Atmosphäre auf, die ohne „overacting“ daherkam. Nach der Einführung mussten wir uns via Walkie Talkie, über das wir im Spielverlauf mit der Spielleiterin kommunizieren sollten, Kontakt aufnehmen, was vielleicht auch gleichzeitig dazu diente, um zu sehen, ob die Geräte funktionierten. Allerdings passten zwei Elemente aus den Zielen im Briefing nicht ganz zum Spielanfang, was jedoch nicht störte. 
Im Anschluss an das Briefing wurden wir vor den Raum gebracht und konnten so ohne weiteres Vorgeplänkel direkt starten. 
 
Nachdem wir den Raum betreten hatten, erkannten wir schnell, wie viel Mühe sich der Anbieter und sein Team bei der Gestaltung gegeben haben. Zwar entfaltete der Raum erst später sein volles Potential. Doch bereits der – noch recht einfach gehaltene – Einstieg wurde stimmungsvoll gestaltet. Der Gedanke, sich in einem gewöhnlichen Raum zu befinden, kam zu keiner Zeit auf und selbst beim Finale hatten wir (abgesehen von der letzten Tür und der obligatorischen Fluchttür) keine Brüche innerhalb der Kulisse vorgefunden.
 
Atmosphärisch wurde der Raum abwechslungsreich gestaltet und die Detailfülle bot genauso viel, dass es nie übertrieben aber auch nie karg wirkte. Die Gestaltung überzeugte in der Hinsicht besonders, da der Anbieter auch auf Details wie ein Strohdach, Feinheiten in der Darstellung und Zeichnung von Gegenständen und einige historische Zusammenhänge innerhalb der vielseitigen Rätsel geachtet hat. Die Rätsel sind allesamt mechanisch. Schlüssel und Schlösser gibt es nicht. Interessanterweise hatten wir sogar bei einigen Rätseln das Gefühl, dass diese genau in die Zeit, in der die Story angesiedelt ist, hätten stattfinden können. Ein Beispiel: In einem Teil gibt es eine Art frühmittelalterlichen „Flipperautomaten“, bei dem ihr auch Kugeln „verschießen“ und versenken müsst. Mehr wollen wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Jedenfalls haben wir dieses Rätsel so noch nicht in anderen Räumen gesehen. Auch bei diesem Raum merkt man einmal mehr, dass selbstgebaute Räume in den allermeisten Fällen mit mehr Leidenschaft und Hingabe errichtet werden als fertige oder von Profis angepasste Kulissen es je erfüllen könnten.
 
Ein Hinweis sollte – ohne viel verraten zu wollen – noch gegeben werden: Euer Team sollte mindestens über einen Spieler oder eine Spielerin verfügen, der oder die ein wenig klettern kann. Wir haben es zu Dritt gemacht, ohne dass dies notwendig war, da es doch mehr Spaß macht, wenn alle klettern. Aber von der Raumgestaltung her, ist es kein Muss. 
 
Fazit: Nach 57 Minuten hatten wir den Raum gelöst und waren froh und glücklich über unser bestandenes Abenteuer. Die „Adventurebox Münster“ hat mit diesem neuen Raum all die Punkte umgesetzt, die wir seinerzeit bei den beiden gespielten Räumen noch kritisiert hatten. Darüber hinaus schafft das Team eine hervorragende Immersion zu kreieren, die uns komplett in das Abenteuer abtauchen ließen. Mehr wollen wir über den Inhalt und den Raum nicht spoilern sondern raten jedem und jeder, der oder die auch nur etwas mit historisch angehauchten Räumen und Abenteuern etwas anfangen kann, nach Münster zu kommen, um „Jäger des verlorenen Grabes“ zu spielen.
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.
 
Zusammensetzung der Gesamtbewertung:
Immersion / Atmosphäre: 9
Story: 8
Rätsel: 9
9Hilfestellungen / Spielleiter: 8
Ausstattung des Raumes: 9
Spielspaß: 9
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich beim Team der „Adventurebox Münster“ für die nette Betreuung und die freundliche Unterstützung.
 
Text: M. Heiland, C. Heiland, Bild: (c) Adventurebox Münster

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.