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The Climb | Review (Oculus Rift S)

| Marc Heiland | PC-Games

TheClimbEinmal sich wie Luis Trenker oder Reinhold Messner fühlen, ohne sich dabei jedoch die Finger oder Zehen abzufrieren. Wer möchte das nicht? Die Frankfurter Spieleschmiede Crytek, seit vielen Jahren bekannt für ihre exzellenten Einfälle und Realisierungen von virtuell ansprechenden Träumen, hat sich der Idee zum Start der Oculus Rift vor ein paar Jahren angenommen und präsentierte mit „The Climb“ ein überaus ambitioniertes Kletterspiel. Zunächst kam der Titel noch ohne Unterstützung der Touch Controller auf den Markt, da diese nicht gleich zum Launch der VR-Brille verfügbar waren. Doch kurze Zeit später gab es ein Update für die Handcontroller.

Nun, nachdem Oculus Quest erschienen ist, gibt es den Titel auch für die mobile VR-Brille. Doch die ganze Grafikpracht erhalten natürlich alldiejenigen, die eine Rift S ihr Eigen nennen. Wer sich – wie wir – später in die VR-Welten von Oculus stürzt, wird mit Sicherheit neugierig sein, was der Titel so zu bieten hat und ob Crytek einmal mehr seinem Ruf als Entwickler von Spielen mit atemberaubender Grafik gerecht wird. Wir haben das Spiel daher auf dem Prüfstand gehabt und verraten euch, wie uns der Ausflug in die virtuellen Berge gefallen hat.

Der Berg ruft!

Wer einmal in seinem Leben in den Bergen wandern oder gar klettern war, der weiß, dass Berge auf Menschen generell eine unglaubliche Faszination ausüben. Dabei sind es nicht nur die oft malerischen Panoramen, die begeistern, sondern der Aufstieg, der den Puls in ungeahnte Höhen schnellen lässt. Das Gefühl, sich den Berg hoch zu quälen, allen Widrigkeiten zu trotzen und dann endlich auf dem Gipfel anzukommen, ist mit Worten nur schwer zu beschreiben. Neben körperlicher Fitness und einem Blick voraus, setzt das Bergsteigen vor allem einen robusten Magen voraus sowie keine Angst vor Höhen.

Diese Grundvoraussetzung bedarf es auch beim virtuellen Bergklettern in „The Climb“. Denn wer unter Höhenangst leidet, der wird seine Panik auch damit nicht unterdrücken, dass er sich denkt, dass es sich bei diesem Titel doch „nur“ um ein VR-Erlebnis handelt. Daher solltet ihr vorab ganz genau überlegen, wie anfällig ihr für Höhen jeglicher Art seid und wie gut ihr Bewegungen in der VR vertragt. Der Vorteil ist bei Oculus-Titeln, dass ihr gegebenenfalls den investierten Betrag erstattet bekommt. Wer sich also unsicher ist, ob dieses Spiel etwas für ihn ist, kann getrost Probespielen.

Alle anderen schnappen sich die VR-Brille und die Touch Controller und los geht’s! Bevor ihr euch in luftige Höhen wagt, erhaltet ihr von einer freundlichen, englischsprachigen Frau grundlegende Instruktionen. So erfahrt ihr, dass ihr euch mit einer Hand von einem Punkt zu einem anderen ziehen könnt, dabei jedoch nur wenig Zeit habt, weil die Kraft in den Händen nachlässt. An größeren Vorsprüngen bzw. Haltevorrichtungen könnt ihr ein wenig länger verschnaufen, da ihr dort euch mit beiden Händen festhalten könnt. Um wieder ein wenig mehr Grip zu erhalten, müsst ihr eure Hände mit Kreide versehen. Hierfür schüttelt ihr den Controller und drückt die vorgegebene Taste. Gleiches gilt für das Greifen. Um euch an größeren Vorsprüngen entlang zu hangeln, müsst ihr euren Oberkörper und eure Arme strecken oder mittels Knopfdruck springen. Leider ist das Drücken der verschiedenen Knöpfe etwas stressig und zu Beginn nicht wirklich ersichtlich, wie man springt. So hatten wir im Test zahlreiche Abstürze ins Bodenlose, bis es endlich klar war, was zu tun ist. Nun ist das Spiel bereits 2016 erschienen und auch seit Einführung der Controller nicht groß gepatched worden. Wie allerdings innovatives Klettern funktioniert, könnt ihr im bald erscheinenden Spiel „Stormland“ sehen...

Habt ihr einmal verstanden, wie die Grundlagen des Spiels funktionieren, geht es auch schon in die „echten“ Berge. Hier zeigt Crytek bereits ab der ersten Minute, dass die zu den absoluten Meistern im Erschaffen grafisch aufwendiger Spielwelten sind. Das, was hier auf den Bildschirm eurer VR-Brille gezaubert wird, ist ganz großes Kino! Die Berge wirken beinahe wie echt und die Szenerien wunderbar detailreich. Wäre man nicht mit permanenter Kletterei beschäftigt, würde man am liebsten Rast machen, um die Panoramen zu genießen. Einfach nur toll! Doch nicht nur in der Sonne könnt ihr die virtuellen Berge besteigen. Auch im Ewigen Eis warten Herausforderungen. Hier spürt man die Kälte förmlich ins heimische Zimmer dringen und überlegt für einen Sekundenbruchteil, sich eine warme Jacke anzuziehen, so real wirkt das Setting.

Hin und wieder kommt es dann auch zu diversen „Actionszenen“, wenn beispielsweise Felsbrocken ins Tal schlagen oder ihr euch an Dornen pieken könnt. Hier gilt es, mit Bedacht vorzugehen. Eine richtige Herausforderung ist dann auch das Klettern in Dunkelheit, welches eure absolute Aufmerksamkeit erfordert. Lediglich eine kleine Lampe an eurem Kopf illuminiert die Kletterumgebung. Das ist sehr stimmungsvoll und macht die Immersion fast noch stärker.

Fazit: Wer schon immer mal nachempfinden wollen, wie sich ein Extremkletterer in früher Natur fühlt, dabei schwindelfrei ist und auch körperliche Herausforderungen 8sucht, der sollte hier zugreifen. Die Grafik zaubert absolut glaubwürdige Szenerien auf euren VR-Bildschirm, sodass man sich wirklich fühlt, als wäre man in den Bergen unterwegs. Lediglich die stellenweise umständliche Steuerung, das schlecht gelöste „Kreiden“ der Hände und die unklaren Aussagen zum Springen im Tutorial, hätten besser gelöst werden können. Trotzdem gibt es von uns eine Kaufempfehlung.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Crytek für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

U. Sperling

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