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Layers of Fear VR | Review (Oculus Rift S)

| Marc Heiland | PC-Games
LayersofFearVRNeben Shootern sind es vor allem Horror-Titel, die in der virtuellen Realität besonders gut funktionieren. Denn das „mitten drin“-Gefühl verstärkt den Gruselfaktor teilweise um ein Vielfaches. Das Paradebeispiel hierfür ist das exklusiv auf der PS4 erschienene „Resident Evil: Biohazard“. Wer sich über die irren Charaktere, den offenen aber auch subtilen Horror und die nervenzerfetzende Katz und Maus-Hatz nicht im Ansatz gegruselt hat, sollte sich einmal ernsthaft untersuchen lassen. Weitere Thriller, Horrorspiele und Psychothriller haben versucht, die Immersion des Genrekönigs zu kopieren. Bislang oft mit leichten Abstrichen. Wie sich „Layers of Fear“ von Bloober Team, das 2016 als „normaler“ Titel erschienen ist, in VR so macht, haben wir für euch getestet. 
 
Zwischen Genie und Wahnsinn
„Layers of Fear“ ist eine Mischung aus Abenteuerspiel, Gruselthriller und Entdeckerspiel. In der Handlung geht es um einen Maler, der dem Wahnsinn verfallen ist. Mitten in dieses künstlerisch-kreative Dilemma geratet ihr, ohne jedoch zunächst zu wissen, warum. Die Story, in der ihr hinter die Geheimnisse des Künstler-Wahnsinns kommen müsst, spielen in einem viktorianischen Anwesen. Zur Geschichte selbst soll an dieser Stelle nichts verraten werden. 
Die Präsentation, also die visuelle Umsetzung macht sich auf der Oculus Rift S recht gut. Alles wirkt wie aus einem Guss und recht stimmungsvoll. Die Unity-Engine arbeitet gut. Abgesehen von Kantenflimmern und einigen schlechter aufgelösten Texturen läuft das Ganze rund. In den Räumen gibt es viel zu sehen und zu entdecken. Die Steuerung ähnelt leider recht stark der nicht VR-Version und ist nicht immer bis ins Letzte durchdacht. Vor allem das durch die Menüs mit den beiden Trigger-Tasten steuern ist nicht sonderlich originell gelöst. Auch im Spiel kommt man zu schnell in hektischen Momenten auf die falsche Taste, was eigentlich nicht sein darf. So geht man schnell mal in die Hocke, weil man die falsche Taste gedrückt hat. 
Akustisch spielt „Layers of Fear VR“ ganz oben mit. Die sparsam eingesetzten Geräusche sind passend und sorgen immer wieder mal für Gänsehautmomente. Die Musik unterstreicht das Ganze. Für das Spielen empfehlen wir Kopfhörer; so wird das Erlebnis noch intensiver. Schön ist auch, dass es deutsche Untertitel und eingedeutschte Menüs gibt, was leider nicht bei jedem Titel der Fall ist. 
 
Etwas schade ist, dass bei dem Ganzen durchwühlen von Schubladen, Öffnen von Schränken und Türen und Einsammeln von Zeitungsartikeln, Fotos etc. die Story zu wenig in den Vordergrund gerückt wird. Vieles von dem, was hier möglich wäre, muss man sich selbst mühevoll zusammenreimen. Auch die im Spiel vorhandenen Rätsel sind nicht immer originell und spannend, zumal viele Lösungen zu offensichtlich daher kommen. Und auch die Spielzeit fällt mit vier bis fünf Stunden doch recht kurz aus. Richtige Schockelemente, Horror und eine permanente Bedrohung gibt es eigentlich nur ganz selten und wenn dann auf einem eher „familienfreundlichen“ Niveau. Von Spielen wie besagtem „Resident Evil: Biohazard“, „Face your fears“ oder „Wilson’s Heart“ ist man hier stellenweise um Längen entfernt. Und dennoch: Trotz all dieser Schwächen und Ungereimtheiten macht es in VR noch mehr Spaß, sich mit dem Psycho-Terror des Herrenhauses auseinanderzusetzen, weil man sich als Spieler eben mitten drin befindet, statt nur vor dem Bildschirm. Dadurch kann man auch über einige Schwächen eher hinwegsehen. Neue Elemente für die VR-Fassung gibt es übrigens nicht. 
 
Fazit: „Layers of Fear VR“ macht vieles richtig, bleibt aber in den entscheidenden Momenten zu zaghaft. Statt auf Horror- und Schockelemente oder echten Psychoterror zu setzen, der mich Nerven und auch mein virtuelles Leben kosten kann, statt auf eine permanent spürbare Bedrohung zu setzen, die mir eine Gänsehaut nach der nächsten über den Rücken schickt, bleibt vieles angedeutet. Hinzu kommen eine Steuerung, die nicht optimal für die Touch-Controller der Oculus Rift S angepasst wurde und eine Geschichte, die ich mir oft selbst zusammenreimen bzw. zusammensuchen muss. Und dennoch macht es Spaß, sich in den Gängen des viktorianischen Herrenhauses zu tummeln, weil VR auch hier gut funktioniert. Zwar reicht es nicht für die 7obere Klasse, doch mehr als solides Mittelmaß bekommt ihr dennoch geboten. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 inn-joy Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Bloober Team für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
L. Zimmermann

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