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Lego Brick Tales - PC-Version im Test

| Marc Heiland | PC-Games
LegoBrickTalesAls ich in den 1980ern Kind war, gab es Lego und Playmobil. Während es bei Playmobil darum ging, sofort mit seinen gekauften Figuren loszulegen, ging es bei Lego ums kreative Bauen und die zahlreichen, fast unendlichen Möglichkeiten, aus kleinen Klemmbausteinen (wie man sie heute aufgrund anderer Anbieter häufig nennt) unzählige Dinge herzustellen. Im Laufe der letzten 40 Jahre sind unzählige Sets auf den Markt gebracht worden, die thematisch von „Star Wars“ über „Harry Potter“ bis hin zu „Minecraft“ für fast jeden Geschmack etwas bieten. Lego ist und bleibt zeitlos.  
 
Mittlerweile ist Lego auch in den verschiedenen digitalen Medien wie die Nintendo Switch, der Xbox Series, der PlayStation und natürlich dem PC vertreten und kann dort auch auf viele verschiedene Titel verweisen. Doch egal ob die Videospiele des Entwicklers Traveller’s Tales, oder anderer namhafter Entwickler und Publisher – eines konnten sie uns alle nicht bieten: Die Möglichkeit, wie bei den klassischen Legosteinen auch ganz nach Herzenslust zu bauen. Dies ermöglicht euch nun der kleine Entwickler Clockstone Studio in Kooperation mit dem Publisher Thunderful mit ihrem Titel „Lego Brick Tales“, der zurück zu den Wurzeln der Reihe führt. Wir haben uns die PC-Version geschnappt und verraten euch, was hinter dem Titel steckt und ob „Lego Brick Tales“ Spaß macht.
 
Seit dem heutigen Mittwoch, 12.10.2022, ist „Lego Brick Tales“ für den PC, die Switch und die beiden großen Konsolen von Sony und Microsoft erhältlich. Das Spiel ist dabei mit knapp 300 MB sehr klein und kann so auch mit langsamen Internetverbindungen schnell über Steam (oder den jeweiligen Konsolendiensten) geladen werden.
 
Verrückt, verrückter, Lego Brick Tales
Im Spiel schlüpft ihr in die Rolle eines jungen Mannes, dessen Großvater ein ziemlich schräger Tüftler und Erfinder ist und der nebenbei auch noch einen Freizeitpark führt. Da er mit seinen Tüfteleien und Experimenten ziemlich viel Zeit verbracht hat, ist der Themenpark ein wenig ins Hintertreffen geraten, sodass ihr eurem Großvater aushelfen müsst, damit dieser nicht den Grund und Boden des Parks an den Bürgermeister der Stadt verliert. Klingt verrückt? Ist es auch. Doch es wird noch abgedrehter: Um den Freizeitpark wieder auf Vordermann zu bekommen, müsst ihr Strom erzeugen. Dafür benötigt ihr allerdings so genannte „Glückskristalle“. Diese müsst ihr verschiedene Dimensionen durchreisen, um dann schlussendlich den Park wieder aufzuhübschen…  verrückten Erfinders und Freizeitparkbesitzers, dessen Park in Unordnung ist und offensichtlich 
 
Da sich der Titel vor allem an jüngere Spielerinnen und Spieler richtet, wird alles in einem großen und umfangreichen Tutorial zunächst erklärt, sodass niemand überfordert wird. Alles, was ihr im Spiel tun und machen müsst, wird euch so in der ersten Viertelstunde vom Spiel erläutert. 
Jede der Dimension, in die ihr im Laufe des Spiels reisen werdet, ist sehr abwechslungsreich gestaltet und es gibt eine Menge Details zu bewundern. Ob Piratenbucht, Dschungel oder das Mittelalter – hier ist für jeden Geschmack etwas mit dabei. 
 
Das Problem mit dem Bauen
 
Innerhalb der Spielewelten müsst ihr allerdings nicht nur die eben erwähnten Kristalle finden, sondern auch den Bewohnen der jeweiligen Region bei ihren alltäglichen Sorgen und Problemen helfen. In den allermeisten Fällen sollt ihr den Einwohnern beim Bau gewisser Dinge helfen wie einer Brücke, einem Floss, Gebäuden und anderem mehr. Das Problem: All das, was ihr baut, wird euch digital präsentiert, aber es ist nicht immer ganz genau ersichtlich, mit welchen Teilen, in welcher Reihenfolge und wie ihr jeweils den Gegenstand zusammensetzt. Oftmals ist es ein wenig Try and Error. Ob dann ein Gegenstand auch richtig funktioniert, könnt ihr ausprobieren, bevor ihr den Gegenstand an der vorgesehenen Stelle einsetzt und ggf. aktiviert. Das Ganze kann an einigen Stellen schon ein wenig frickelig sein, da ihr ziemlich genau arbeiten müsst. Mit Maus und Tastatur arbeitet es sich hier schon recht präzise, sodass der PC klar im Vorteil sein dürfte. Was jedoch nervt ist die stellenweise äußerst ungünstig gewählte Positionierung der Kamera, die euch leider nicht immer eure Projekte aus allen möglichen Richtungen betrachten lässt. Gerade jüngere Spieler dürften aufgrund der beiden genannten Probleme vielleicht eher aufgeben als nötig. Auch bei den physikbasieren Aufgaben funktioniert das Bauen nicht immer fehlerfrei, sodass man sich das eine ums andere Mal fragt, wie man das Ganze umsetzen soll. Hier wäre eine zuschaltbare Hilfefunktion (vielleicht in Form mehrstufiger und zielgerichteter Tipps) sinnvoll und angebracht gewesen. Da fehlt es dem Titel einfach an Feinschliff. Auch die Tatsache, dass ihr immer wieder an bereits besuchte Orte zurückkehren müsst, da ihr erst nach und nach über die benötigten Items, Techniken oder Upgrades verfügt, kann unter Umständen zu Ermüdungserscheinungen führen. 
 
Built, fail, repeat
Habt ihr dann die Kristalle gefunden und eingesammelt, ist natürlich noch nicht Schluss. Wie bereits erwähnt, geht es ja in der Geschichte darum, dem Großvater zur Seite zu stehen, und seinen Freizeitpark wieder auf Vordermann zu bringen. Das bedarf natürlich ebenfalls einiger Zeit und streckt die Geschichte ein wenig. Denn sämtliche Fahrgeschäfte und Freizeitaktivitäten müssen natürlich ebenfalls zusammengebaut werden. Dies macht aber mehr Spaß, da hier an echten Attraktionen gewerkelt wird. Auch in diesem Teil des Spiels ist Kreativität (und Abwechslung) Trumpf.
Wer sich ein wenig entspannter mit „Lego Brick Tales“ auseinandersetzen möchte, der kann das übrigens im Sandbox-Modus machen. Hier könnt ihr euren kreativen Ideen intensiv frönen. 
 
Fazit: „Lego Brick Tales“ ist ein kreativer Baukasten für alle Fans der kleinen Klemmbausteine mit viel Fantasie, einer Menge Charme und ansprechenden Dioramen. Auf der anderen Seite nerven die stellenweise ungenaue Steuerung und die Kamera, das Backtracking und die Tatsache, dass häufig nicht (bzw. nicht sofort) ersichtlich ist, wie, wo, was zu tun ist und wie man vorgeht. Da das Spiel jedoch nicht allzu teuer ist und Lego-Fans mit Sicherheit ansprechen dürfte, können wir es auch denjenigen, die sich darauf einlassen, empfehlen, 7wenngleich unter Beachtung der eben genannten Einschränkungen. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Thunderful Games für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar. 
 
U. Sperling

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