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Dark Souls III | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen
DarkSouls3Bild1Was macht eigentlich ein gutes Spiel aus? Ist es die Atmosphäre, die den Titel trägt und uns abtauchen lässt, in die magischen Welten der Spieleentwickler? Oder ist es die Geschichte, die von Intrigen, Bösewichtern, Helden und unermesslichen Reichtümern erzählen und fasziniert uns vor den heimischen Bildschirm fesseln kann? Oder ist es der Schwierigkeitsgrad, der uns eine emotionale Achterbahnfahrt beschert, uns verzweifeln lässt, wenn wir wieder einmal vor einem scheinbar unbesiegbaren Gegner stehen, uns vor Freude jubeln lässt, wenn wir ihn dann doch besiegt haben und am Ende versöhnliche Töne anschlägt? Im Falle der „Dark Souls“-Reihe ist es zweifellos letztgenannter Aspekt, der Fans des Action-Rollenspiels immer wieder fasziniert und zum Kauf verleitet. Nun ist also Teil drei der Reihe erschienen und will noch einmal all die Dinge, die Dark Souls so stark gemacht haben, vereinen und einige Fehler der Vorgänger ausmerzen. Wir haben uns From Softwares Höllenritt einmal näher angeschaut.
Man sind das dicke Dinger!
Während andere Titel oftmals ihre Levelendgegner oder Spielendgegner als „Boss“ oder als „großen“ Gegner bezeichnen, gibt es bei Dark Souls die richtigen „dicken Dinger“ zu bewundern. So wundert es auch nicht, dass bereits im fulminanten Intro ein wahrer Gigant aus seinem Grab erwacht. Was er will und worum es überhaupt geht, das ist zunächst nur fragmentarisch zu erfahren und für Neulinge in der Welt von Dark Souls schwer zu verstehen. Daher wollen wir auch zur Geschichte, die im Königreich Lothric angesiedelt ist, auch nichts verraten. Erfahren könnt ihr das Schicksal rund um Lothric und seine Bewohner vor allem anhand von unzähligen Gesprächen und Hinweisen innerhalb der Konversationen, Objekten und der Erzählung. Doch bevor ihr überhaupt ins Königreich eintreten könnt, erschafft ihr euch genretypisch einen Helden, den es aus verschiedenen Klassen auszuwählen und verschiedenen Attributen zuzuweisen gilt. Habt ihr dies hinter euch, geht es auf nach Lothric, wo ihr von eine kalten Atemhauch des Todes empfangen werdet. 
 
Die Atmosphäre von „Dark Souls III“ ist im Vergleich zu den Vorgängern noch ein wenig düsterer und bedrohlicher geworden. Selbst in den Momenten, in denen ihr euch mal nicht mit den zahlreichen Feinden bekämpft, werdet ihr das Gefühl von negativen Schwingungen und einer depressiven Grundstimmung nicht loswerden. Dies liegt vor allem an zwei Dingen: Erstens an der genialen Grafik, die mit zerstörten Burgen, armseligen Hütten und Ruinen in jedem noch so abgebrühten Helden Mitleid erweckt, gleichzeitig aber auch Staunen, ob der unzähligen Details, die es zu bewundern gibt. Zweitens am sehr guten und „Stimmung machenden“ Soundtrack und den situativ passenden Geräuschen, welche die bedrohliche Stimmung hervorragend transportieren. 
Dass es in Lothric abseits der vorgegebenen (und leider sehr linearen) Wege einiges zu entdecken gibt, verstärkt die gelungene Stimmung noch. 
 DarkSouls3Bild2Immer feste druff - aber mit Taktik!
Kern und Mittelpunkt von Dark Souls III sind aber die Kämpfe. Gestalten diese sich anfangs noch recht einfach (wenn ihr die Spielmechanik verinnerlicht habt und wisst, wie ihr die einzelnen Gegnertypen angehen müsst), so kommt es bald schon zum ersten kleineren Showdown. Wie aus den Vorgängern bekannt, verfügen auch hier die „großen“ Gegner über Waffen, die meist das Mehrfache eurer eigenen Figur überschreiten und bei 2-3 Treffern euch ins virtuelle Gras beißen lassen. Da helfen nur Blocken und Ausweichen, möglichst starke Waffen und ein hoffentlich starker Held. Helfen kann hier der Schmied, der eure zahlreichen Waffen verbessern und mit Zauber verstärken kann. Aber allzu sehr solltet ihr euch auch auf diese Unterstützung nicht verlassen, da ihr gleichermaßen die Taktik der Gegner studieren und durch ein präzises Timing überlisten müsst. Nur so werdet ihr ansatzweise erfolgreich sein. Ebenfalls wichtig ist, zu einhundert Prozent fit und wach zu sein. Solltet ihr auch nur ansatzweise Zweifel an euren Reflexen haben, wird euch das Spiel ganz schnell von seiner brutalen Seite einholen und bestrafen. Darauf geben wir euch Brief und Siegel. Denn auch wenn der dritte Ableger ein wenig entschärft wurde, ist Dark Souls III alles andere als ein Kinderspiel. Einsteiger werden hier sehr häufig gefrustet sein, vor allem aufgrund des fehlenden einstellbaren Schwierigkeitsgrad. In der Redaktion gab es einige Kollegen, die sich schon nach anderthalb Stunden enttäuscht vom Spiel abwanden, da sie (verständlicherweise) keine Lust hatten, immer und immer wieder dieselbe Stelle zu spielen. Hier ist der Titel wirklich gnadenlos, auch dann, wenn sich beispielsweise im Kampf die Umgebung verändert, was sowohl zu eurem Vorteil, als auch Nachteil sein kann. Frustresistenz vorausgesetzt werdet ihr aber auch immer wieder von Dark Souls III für eure Mühen entlohnt. Wer mag, kann übrigens auch kooperativ mit bis zu fünf Freunden antreten.
 
Fazit: Nach unserem umfangreichen Ausflug in die Welt von Lothric können wir euch bescheinigen, dass „Dark Souls III“ ein würdevoller Abschluss der Reihe ist. Die Entwickler verbinden die besten Ideen der Vorgänger, merzen Schwächen und Schwachstellen aus und bieten euch dafür unglaublich packende, dynamische und fordernde Kämpfe. Auch wenn sich nicht jeder darüber freuen wird, einen langen Kampf 9häufiger angehen zu müssen, wird jeder, der in die „kaputte“ Welt von Lothric eintaucht und sich auf das Spiel einlässt, mit einem zufriedenen Grinsen vor dem Fernseher sitzen, wenn er den gerade aktuellen Gegner endlich besiegt hat. Diejenigen unter euch, die unsicher sind, sollten Probe spielen. Wer das Wort „Frusttoleranz“ nicht zu seinem Wortschatz zählt, der sollte allerdings einen Bogen um Dark Souls III machen. Für uns ist der letzte Teil der Reihe eindeutig der beste. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten. 
 
D. Stappen, L. Zimmermann

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