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Microsofts "Neue" - Die Xbox One S im Test

| Marc Heiland | Konsolen

XboxOneSEs gibt stimmen, die sagen, dass die neue Xbox One S das ist, was sie hätte zum Start vor drei Jahren sein sollen: Eine kompakte, leistungsstarke, auf die Zukunft ausgerichtete Konsole ohne störendes Netzteil, die weniger Strom verbraucht, dazu leiser arbeitet und ausreichend Festplattenspeicher bieten kann. Andere Stimmen hingegen sprechen bei der Xbox One S von einer „Totgeburt“, da ja Ende kommenden Jahres mit der „Project Scorpio“ sowieso eine extrem leistungsstarke Konsole in den Handel kommen wird und sich die Investition einer Konsole, die zwar 4K-Inhalte (Filme) wiedergeben kann, sonst jedoch zu wenig Rechenpower besitzt, um mit der bald erscheinenden PS 4 Pro mithalten zu können. Wir haben uns dennoch – oder gerade deswegen – in unserem Test mit der seit Anfang August erhältlichen Xbox One S ausgiebig beschäftigt und erklären euch im Test, welche Vorteile die S nun genau besitzt, wie der Mehrwert von 4K Inhalten auch im Hinblick auf HDR ausschaut und ob bzw. für wen sich die Investition letztendlich lohnt.

Schlanker, stärker und schöner

Auffällig ist zuallererst, dass die neue Microsoft-Konsole Xbox One S wesentlich kompakter gebaut wurde und deutlich kleiner als das „Original“ ist. Auch haben die Entwickler auf die Hochglanzoptik verzichtet, was mir persönlich gut gefällt, da so das lästige Nachwischen entfällt. Die Lüftungsschlitze der Xbox One gehören der Vergangenheit an. Stattdessen wurde die neue S-Version „durchlöchert“. Auch das ist natürlich Geschmacksache. Wer sich die große, 2 TB fassende, Variante zulegt, erhält zudem einen Standfuß, mit dem die Konsole aufrecht hingestellt werden kann, um somit auch in kleinen Räumen bzw. vollen Racks Platz zu finden. Die beiden Versionen mit 1TB Festplatte und 500GB Festplatte werden ohne Standfuß ausgeliefert. Eine weitere Neuerung, die sofort ins Auge sticht, ist das nun nicht mehr an der Xbox One hängende Netzteil. Dieses hat Microsoft endlich ins Innenleben der Konsole verbannt. Die Rückseite beinhaltet neue und alte Ports. Auffallend hier ist der fehlende Port für die Kinect-Leiste. Diese wird ab sofort nur noch über einen Adapter betrieben. Diejenigen unter euch, die bereits eine Kinect-Leiste ihr Eigen nennen, können von Microsoft natürlich einen Adapter kostenlos zugeschickt bekommen. Neu ist auch die Anordnung der Ports. Denn ein USB-Anschluss wurde auf die Vorderseite „gezogen“, was ich sehr praktisch finde. Hinten an der Xbox One S finden wir eine LAN-Buchse, zwei USB 3.0-Anschlüsse, einen Anschluss für digitales Audio, den bekannten Ausgang für Infrarot-Signale der Fernbedienung und natürlich auch einen HDMI Ausgang und HDMI Eingang für das mitgelieferte HDMI 2.0 4K-Kabel. Mit diesem könnt ihr dann (einen entsprechenden Fernseher vorausgesetzt) Inhalte in 4K-Auflösung und mit HDR-Unterstützung genießen. Das Laufwerk spielt UHD Blu-rays ab bzw. skaliert Inhalte entsprechend in Kombination mit dem Fernseher hoch und unterstützt HDR fähige Spiele, wie aktuell (Stand Oktober 2016) Forza Horizon 3 und Gears of War 4. Im Test zeigte sich, dass beide Titel, die (vor allem bei Forza Horizon 3) sehr farbenfroh daher kommen, noch hübscher, in den einzelnen Farbnuancen abgestufter und mit einem bessern Schwarzwert ausgeführter waren. Hier lohnt sich der HDR-Mehrwert, wenngleich entsprechende TV-Geräte natürlich noch recht kostspielig sind, wenn sie „echten“ HDR-Support bieten. Als Filmvorlage diente der letzte Star Trek-Film von 2013, der in 4K ebenfalls ein beeindruckendes visuelles Resultat liefert. Auch entsprechende Filme und Serien von Netflix oder Amazon Video werden sehr gut dargestellt. Das Upscaling funktioniert ebenso tadellos. Spiele hingegen kann auch die Xbox One S nicht in natives 4K umwandeln bzw. nicht direkt darstellen. Ein Hinweis noch: Mit Dolby Vision und deren HDR-Inhalten ist die Xbox One S nicht kompatibel!

Im Inneren der Xbox One S hat sich auch etwas getan. Auch wenn hier derselbe „Kern“ verbaut wurde, hat Microsoft den Wechsel bei der Produktion von 

28 Nanometer auf 16 Nanometer reduziert, wodurch das System stromsparender wurde. Zudem wurde die GPU ein wenig hochgetaktet (von 853 auf 913 MHz). Der RAM-Speicher hingegen blieb unangetastet. 

Last but not least wurde auch der beliebte Xbox One Controller ein wenig optimiert. „Das geht noch?“, werden sich einige unter euch vielleicht fragen. Tatsächlich ist es den Designern des Redmonder Konzerns gelungen, hier noch ein wenig Feinschliff anzusetzen. So hat man die Griffe angeraut, wodurch sie 8noch besser in den Händen des Spielers liegen, was durchaus angenehm ist, die Qualität der beiden Thumbsticks optimiert, das Steuerkreuz überarbeitet und auch den Support für Bluetooth angepasst. Leider verzichtet Microsoft auch in dieser Ausführung auf leistungsstarke Akkus und setzt weiterhin auf Batterien. 

Fazit: Wer bislang noch keine Xbox One sein Eigen nennt und nicht auf den Release der (bislang noch ominösen) Project Scorpio warten möchte, einen guten UHD-Player sucht oder gerne zu denjenigen gehört, die immer die aktuellste Konsole besitzen möchte, greift zu. Denn die Xbox One S ist natürlich ganz klar die bessere von beiden Konsolen-Typen. Wer jedoch bislang mit seiner Xbox One voll und ganz zufrieden ist, keinen 4K-Fernseher besitzt und auch nichts für HDR übrig hat, der kann sich die 299 Euro (für das 500 GB-Modell) oder – je nach Typ und Bundle – mehr sparen. 

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten für die Xbox One S.

D. Stappen

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