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NHL 21 | Review (PS4)

| Marc Heiland | Konsolen

NHL21Bild1Die NHL-Reihe aus dem Hause Electronic Arts bekommt, wie diverse andere Sportspiele, auch im Jahr 2020 im neuen Ableger „NHL 21“ ein Facelift. Mit Facelift ist gemeint, dass das Fundament der letzten zehn Jahre marginal geupdatet wird. Verständlich und sinnvoll, wenn man an den richtigen Stellschrauben dreht. In diesem Jahr sind die Stellschrauben folgende: Be-A-Pro-Modus und der mit Ultimate Team bei FIFA vergleichbare HUT-Modus.

 

Als Spieler sämtlicher Sportspiele aus dem Hause EA, ist es verwunderlich, wieso alle BE-A-Pro-Modi ziemlich wenig Beachtung in den letzten Jahren erhalten haben (außer vielleicht FIFA). Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass EA den Fokus (ja, das ist ein Kritikpunkt) vermehrt auf den Multiplayer legt, womit dann durch Mikrotransaktionen möglich viel Umsatz generiert wird. Umso erfreulicher ist es, dass der Be-A-Pro-Karrieremodus, obwohl die meisten Spieler sich wohl eher im Online-Spiel, GM-Modus oder HUT verausgaben.

In NHL 21 ändert sich das endlich, denn EA hat dem Modus eine umfangreiche Überarbeitung verpasst. Zwar wurde am grundsätzlichen Konzept nicht viel verändert, aber vor allem die Präsentation kommt nun intensiver und spielfreudiger daher. Ihr startet als Rookie in CHL, NHL oder einer europäischer Liga und sollt euch dann schlussendlich zum NHL-Star hocharbeiten. Ein Modus, der natürlich sehr viel Ausdauer und Geduld erfordert, dies in diesem Teil dann aber endlich auch zurückzahlt und sich das Ganze nicht wie ein trister Zeitvertreib anfühlt.

Neu ist, was eigentlich schon vor fünf Jahren hätte in jedem Sportspiel hätte integriert werden müssen, dass ihr nun immer wieder Gespräche mit Reportern, Management und Mitspielern führen könnt, bei denen ihr Entscheidungen treffen trefft, die dann auch für den weiteren Verlauf der Karriere Auswirkungen haben. Zudem könnt ihr eure Einnahmen nun in das Privatleben wie Häuser, Auto, aber auch wohltätige Aktivitäten wie Charity-Aktionen zu investieren, um euer Ansehen weiter zu steigern. Dies hat, wie nur zum Teil im richtigen Leben auch, Einfluss auf das tatsächliche Spielen auf dem Eis: Denn wenn man sich außerhalb des Feldes gut versteht, verstehen sich die Akteure auch auf dem Feld.

 

Verbunden werden die einzelnen Spieltage mit Videoclips, die lieblos ohne Vertonung daherkommen. Immerhin werdet ihr als Spieler direkt angesprochen, womit das Ganze in der Karriere zumindest ein wenig mehr Tiefe bekommt. Trotzdem kann man festhalten: Ein bisschen mehr Liebe im Detail hätte hier Welten ausgemacht. Dazu kommt, dass es nach zwei Saisons 10 unterschiedliche Sequenzen gibt, an denen man sich schnell satt gesehen hat. Immerhin: In diesen Sequenzen kann es dazu kommen, dass ihr dazu aufgefordert NHL21Bild2werdet, im nächsten Spiel einen Assist oder ein Tor zu erzielen; der Rest ist altbekannt: Der Skillbaum ist seit Jahren gleich und auch die Auswirkungen auf eure Stärke, je nach Skalierung. Wobei ihr euch auch, je nach Position auf dem Eis, gezielt verbessern könnt. Wie gesagt, ein Schritt in Richtung, FIFA, mehr aber auch nicht.

Eine weitere Neuerung ist der HUT-Rush-Modus, der einen separaten Bestandteil des Hockey Ultimate Team darstellt und mit zahlreichen Challenges angereichert wurde. In unterschiedlichen Konstellationen gilt es hier, die maximale Punktzahl zu erreichen. So müsst ihr beispielsweise mit einem bestimmten NHL-Star Scorer-Punkte erzielen, Dekes erfolgreich einsetzen, Spiele gewinnen und vieles mehr; ihr könnt jede Woche auf einem Leaderboard nachvollziehen, welche Scores eure Freunde und die besten der gesammelt haben.

Natürlich könnt ihr als Belohnung für eure Punkte verschiedene HUT-Packs einsacken. Vorteil für Veteranen: Beim HUT Rush geht es weniger um Siege, sondern eher um das Spiel mit Skill und Stil. Anfänger profitieren trotzdem dadurch, dass die Challenges eine gute Motivation darstellen und so neben des Tutorials eine weitere Möglichkeit besteht, sich weiterzuentwickeln und an seinem Können zu feilen.

 

Ansonsten erwartet euch ein wie gewohnt umfangreiches Gesamtpaket aus den üblichen und notwendigen Bereichen der Franchise samt Turnieren, Training, Online-Spiel in der CHEL, HUT und vieles mehr, um euch einige Stunden vor der Konsole zu halten. Der Rest der Modi bleibt im Grundsatz gleich: Die Kader sind weitgehend aktuell und werden hoffentlich noch durch Updates aktuell gehalten, sofern der Spielbetrieb in diesem Jahr aufgrund der Verzögerungen bedingt durch COVID-19 möglich sein wird.

Ansonsten ist grafisch zu erkennen, dass an vielen Stellen marginal gearbeitet wurde. Eis und Skating, harte und weiche Checks und Zuschaueranimationen wurden erneut leicht überarbeitet und verbessert. Geblieben ist die stellenweise sehr schwache Verteidigung der KI der Spieler, die man gerade nicht steuert, dazu wartet man sehnsüchtig auf einen Steilpass, den die Kollegen aber mehr als 7einmal nicht ausführen wollen.

Fazit: Alles in allem bietet euch „NHL 21“ eine leider nur minimale Verbesserung zum Vorgänger. Für ein Vollpreisspiel ist dies jedoch viel zu wenig, um den Preis von 70 Euro zu rechtfertigen. Empfehlung: Wer den 20er-Teil hat, bleibt dabei, alle anderen warten auf einen Preis um die 40 Euro.

 

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

 

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Electronic Arts für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

 

F. Erkmann

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