Skip to main content

Ghost of Tsushima Director's Cut | Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen
Einen Director’s Cut kennen die meisten von euch mit Sicherheit aus dem Kino. Schnittversionen Films, bei dem der Regisseur noch einmal Material nutzt, das er als besonders inspirierend, seiner Vorstellung des Films entsprechend oder eine neue Tonalität verpassend betrachtet, werden mit dieser Umschreibung bezeichnet. 
GhostofTsushima1Was für den Film schon seit Langem gilt, kommt nun auch bei PC- und Videospielen an, wo in diesen Tagen mit dem Director’s Cut von „Ghost of Tsushima“ der letzte große Blockbuster der PS4-Generation mit neuem DLC für die PS5 erschienen ist. Wir haben uns das Spiel abermals geschnappt, um zu schauen, wie sich der Titel auf der PS5 mit seinen Erweiterungen und Ergänzungen so spielt und was sich – im Vergleich mit der PS4-Fassung – verändert hat.  
 
Zurück nach Japan
Nachdem „Ghost of Tsushima“ vor rund einem Jahr noch ein letztes großes Ausrufezeichen auf der PS4 setzen konnte, wurde der Titel nun auch auf Sonys aktueller Hardware veröffentlicht. Erneut schlüpfen wir in die Haut des legendären Samurai Jin Sakai. In der eigentlichen Geschichte ist nichts umgeschrieben worden. Noch immer müsst ihr als Sakai den mongolischen Angriff auf Sakais Heimatinsel Tsushima zurückschlagen und dabei gegen unzählige Krieger in die Schlacht ziehen. Neue Quests und Aufgaben innerhalb der Story gibt es keine. Und auch die Steuerung ist geblieben. Nach wie vor gehen die Kämpfe wunderbar flüssig von der Hand. Neu hingegen ist, dass der Director’s Cut mit Unterstützung des DualSense-Controllers daher kommt. Dazu später mehr. Ansonsten wurde der Titel grafisch aufgewertet, verfügt über kürzere Ladezeiten und bietet euch mit dem neuen Bereich der Insel Iki einen interessanten Gegenpart zu Tsushima. Hier warten nicht nur viele neue Quests, Charaktere und Herausforderungen auf euch; auch die Story wird weitergeführt. Der Endgegner ist dann fairerweise dieses Mal auch kein Mann, sondern eine Frau, die dem Fiesling aus dem Hauptspiel jedoch in nichts nachsteht!
 
Hierbei handelt es sich um die Schamanin Ankhsar Khatun, die natürlich auch zu den gefürchteten Mongolen gehört und auf den Namen „Adler“ hört. Das Besondere an der Schamanin ist – wie sollte es auch anders sein – dass sie Jin Sakais Unterbewusstsein manipulieren und seine Vergangenheit ans Tageslicht holen kann. Auf diese Weise schafft sie es, seine Ängste wieder zu erwecken, die Jin so lange unterdrückt hatte. Die Erzählung lässt nicht nur einige Dinge in einem anderen Licht erscheinen, sondern uns als Spieler auch noch tiefer in Jin Sakais Charakter eintauchen. Hierbei sind wieder die tollen Dialoge und die erneut gute Synchronisation herauszustellen und zu loben. 
 
GhostofTsushima2Am Spielprinzip bzw. Gameplay hat sich hingegen kaum etwas verändert. Nach wie vor müsst ihr Gebiete einnehmen, Gegner eliminieren, Unterstützung „erkämpfen“ und Quests lösen. Ein Unterschied hingegen ist, dass sich Jin erst einmal das Vertrauen der Einwohner Ikis erarbeiten muss, da diese dem Samurai nicht unbedingt wohlgesonnen sind und ihm die Kooperation zu keiner Zeit auf dem Silbertablett servieren. Genau dieser Punkt ist es, der die Erweiterung so interessant macht, da es eben nicht immer einfach ist, seine Verbündeten für die „große Sache“ zu gewinnen. Klar, dass durch diese „Überzeugungsarbeit“ auch insgesamt schwerer wird als im Hauptspiel. Nicht zuletzt die gut programmierte KI der Feinde, die je nach Situation und Lage im Kampf neue Strategien nutzen können, sorgt dafür, dass auch Veteranen voll und ganz auf ihre Kosten und nicht selten dabei ins Schwitzen geraten werden. Nicht umsonst kann Iki erst ab dem zweiten Kapitel der Hauptstory betreten und erforscht (bzw. erobert) werden. 
 
Was uns in der Redaktion bei den Gegnern begeistern konnte, waren die „Schamanensänger“. Dieser Charakter kann mithilfe seines „schamanischen Gesangs“ die Krieger stärken und heilen. Im Gegenzug könnt ihr neue Techniken erlernen und neue Ausrüstungsgegenstände für Jin Sakai auf Iki ausfindig machen. Neu ist auch der „Sturmangriff“ für Jins Pferd, durch den ihr Gegner immer Galopp „niederreiten“ könnt. 
 
Iki sehen und sterben
Mit „Ghost of Tsushima“ hat Sucker Punch im vergangenen Jahr noch einmal alles aus der betagten PS4 herausgeholt. Und mit der grafischen Umsetzung auf der PS5 haben die Entwickler noch einmal nachgelegt. In 4K bei nahezu konstanten 60fps sehen die beiden Inseln so gut aus, wie nie zuvor. Die Panoramen, unterschiedlichen Vegetationstypen und viele einzigartige Details machen das visuelle Gesamterlebnis zu einem beeindruckenden Stück Videospielkunst. Dank nahezu nicht vorhandener Ladezeiten bleibt man als Spieler dauerhaft in der Immersion gefangen, was dem Spiel sehr gut tut. Dank der Unterstützung des DualSense ist das mitten drin-Gefühl noch einmal verstärkt worden. Wenn ihr beispielsweise beim Zielen mit Pfeil und Bogen euch ein wenig schwerer tut, den Bogen zu spannen, ist dies ein ebenso nervenaufreibendes Gefühl wie das Trampeln der Pferdehufe auf sandigem Untergrund. Zwar erreichen die Entwickler hierbei zu keiner Zeit das unbeschreiblich intensive und innovative Gefühl eines „Astro’s Playroom“. Doch in den meisten Fällen sind die Effekte passend gewählt worden. Wer im übrigen auf der PS4 bereits „Ghost of Tsushima“ gespielt hat, der kann seinen Speicherstand in den „Director’s Cut“ problemlos übertragen. Gleiches gilt auch für die Trophäen. 
 
Fazit: Auch wenn die Story der neue Insel Iki mit rund 20 Stunden Spielzeit ein wenig zu schnell beendet ist, macht der Ausflug auf dieses Eiland dank der oben genannten Aspekte sehr viel Spaß. Die 9Einbindung des DualSense-Controllers, die verbesserte Grafik und die immer noch tolle Spielbarkeit runden das grandiose Erlebnis mit dem „Director’s Cut“ ab. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Sony Interactive Entertainment für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
U. Sperling
 

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.