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WRC 10 | Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen
WRC10Bild1Bei den aktuellen Ausgaben von Rennsport-Titeln wie „WRC“ und „F1“ ist es bekanntlich so, dass sie stets mitten in der Saison für PC und Konsolen veröffentlicht werden. Und so ist es auch in diesem Jahr. Nachdem im Juli Electronic Arts seinen diesjährigen Formel 1-Ableger auf den Markt brachten, haben nun die Macher von KT Racing mit „WRC10“ nachgezogen. Wir haben uns die PS5-Version einmal genauer für euch angeschaut und verraten euch, ob sich der Kauf lohnt.
 
Ein großes Fest trotz Corona
Die WRC feiert 50-jähriges Jubiläum der Meisterschaft und bietet ihren Fans anlässlich dieses „goldenen“ Wiegenfests mit „WRC 10“ einen Ableger, der die besten Fahrzeuge und Events der vergangenen Jahrzehnte mit der aktuellen Saison verbindet und alles zu einem großen Geschenkpaket vereint. Im historischen Modus gibt es 19 Events der vergangenen Jahrzehnte – angefangen 1973 – unter den damaligen Gegebenheiten mit Deutschland, Argentinien oder auch Griechenland. Befahren werden die Strecken von 20 Fahrzeugen, die sich wie das Who is Who der WRC-Szene lesen und unter anderem mit Wagen aus den Rennställen von Alpine, Subaru, Toyota, Lancia und Co aufwarten. Für die aktuelle 21er-Saison finden sich natürlich Kroatien, Spanien, Estland und Belgien mit an Bord. Doch damit nicht genug! Neben den Fahrern und Fahrzeugen der aktuellen WRC, gibt es auch die volle WRC2, WRC3 sowie die Junior-WRC. Mehr geht nicht!
 
Ebenfalls wieder mit dabei ist der Karriere-Modus, welcher schon im Vorgänger „WRC 9“ mit diversen neuen Features überzeugen konnte. In der aktuellen Ausgabe könnt ihr euren Rennstall komplett erstellen und in der Junior-WRC oder der WRC3 starten. Die Manager-Aufgaben sind dabei weit gefächert, sodass ihr euer ganzes Talent in die Waagschale werfen könnt (und müsst!), um eines Tages als Spitzenteam der WRC ganz oben anzukommen. Neben dem Anheuern neuer Mitarbeiter, dem Ausbau von Forschung und Entwicklung, dem Fahren diverser Rallye-Prüfungen und dem Austesten von Teilen gilt es immer die Finanzen im Blick zu haben, damit ihr euch auch Dinge wie Reparaturen innerhalb der Rallye-Abschnitte leisten könnt und neue FE-Teile bekommt. Aber auch die Mitarbeiter wollen geschult und bezahlt werden. Damit die Motivation des Teams eures Rennstalls nicht dauerhaft Schaden nimmt, müsst ihr also viele Faktoren im (geschulten) Blick haben. Ihr seht also: Nicht nur auf der Piste auch abseits davon ist und bleibt WRC10 am „echten“ Rennalltag nah dran. Denn geschenkt bekommt ihr hier rein gar nichts! Damit sich der neuste Teil noch ein wenig realistischer anfühlt, wurde dem Titel ein neuer Lackeditor spendiert, mit welchem ihre eure Fahrzeuge vollkommen nach euren Wünschen gestalten könnt. 
 
WRC10Bild2Für Fortgeschrittene und Profis
Wie bereits erwähnt ist „WRC10“ eine waschechte Rennsimulation, die euch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad alles abverlangt und auf jeden Fall mit Lenkrad und Pedalerie gespielt werden sollte. Aber auch im untersten Rang ist das Spiel fordernd. Egal ob auf Schotter, Querfeldein, im Schnee oder auf nassen Pisten – „WRC10“ hält euch permanent durch die abwechslungsreichen Strecken und die – je nach Untergrundart und Zustand – vollkommen anders greifenden Pneus mit dem Puls im oberen Bereich! Wer mag, der kann diverse Hilfen aktivieren oder auch kurze Rallyes fahren. Profis schalten ABS und andere Fahrhilfen hingegen aus und „gönnen“ sich die volle Renndistanz.
Auf den Schotterpisten der Rallye Finnland oder im Schnee der Rallye Schweden gibt WRC 10 ebenfalls eine hervorragende Figur ab. Tatsächlich präsentiert sich das Gameplay der Rennsimulation im Vergleich zum Vorjahr noch einmal detailverbessert. Neulinge müssen sich hingegen erst einmal an das Handling der Boliden gewöhnen und werden – trotz gelungenem Tutorial – die eine oder andere unsanfte Erfahrung auf den Strecken machen. Immerhin habt ihr ja euren Beifahrer, der euch auch in der aktuellen Ausgabe die Kommandos um die Ohren schlägt. Wer nicht nur alleine vor dem heimischen Bildschirm spielen möchte, kann selbstverständlich auch im Splitscreen oder Online antreten und sogar mit Clubs fahren. Sogar in die Rolle des Beifahrers könnt ihr schlüpfen, um euren Fahrer mit den exakten Ansagen zu unterstützen. Auch dies ist recht schweißtreibend, da hier schnelle Reaktionen das A und O einer erfolgreichen Rallyeprüfung sind. 
 
Auf der Piste hui – grafisch mit Luft nach oben
Während uns das Gameplay im Test größtenteils überzeugen konnte, sind wir von der grafischen Umsetzung schon ein wenig enttäuscht. Zwar sehen die Boliden ihren echten Vorbildern sehr ähnlich und auch die Pisten wirken prinzipiell glaubwürdig. Doch der Rest ist nicht so wirklich auf PS5-Niveau. Wenn man immer wieder Fade-ins, Pop-ups und schlecht aufgelöste Texturen sieht, wenn es wenige Zuschauer gibt und die noch immer nicht wie echte Menschen aussehen und wenn es hier und dort leichtes Tearing gibt, dann fragt man sich, warum die Entwickler von KT ihre hauseigene Engine nicht auf dem grafisch möglichen Niveau der PS5 anpassen. Natürlich bietet das Spiel auch gute Licht- und Schatteneffekte und auch das Wetter sieht ordentlich aus. Bei anderen Mitbewerbern geht aber auf der aktuellen Konsolengeneration einfach noch (wesentlich) mehr. Was den Sound anbelangt wäre ebenfalls noch Luft nach oben gewesen. Dennoch klingen die Fahrzeuge um Längen besser als beispielsweise in den „großen“ Gran Tourismo-Ablegern (wobei das keine allzu große Kunst ist). Last but not least hätten wir da noch die Anpassung der Steuerung an den DualSense-Controller. Ja, man hat sich daran versucht. Aber irgendwie überzeugte uns die Umsetzung im Test nicht wirklich. Bleibt zu hoffen, dass es irgendwann in 2022 mal erste Lenkräder mit den haptischen Möglichkeiten des Sony-Controllers geben wird. 
 
Fazit: Können wir trotz der Einschränkungen in Sachen Grafik „WRC 10“ dennoch empfehlen? Die Antwort ist „ja“. Denn KT Racing hat an den richtigen Stellschrauben gedreht, um erneut ein tolles Gesamtpaket für alle Fans zu schnüren. Dank der 8historischen Rallyes gibt es einen Kaufgrund, der ins Gewicht fällt und wirklich eine Menge Spaß macht. Auch wenn „WRC“ in Sachen Optik wohl auch auf absehbare Zeit nicht mit „GT“, „Grid“ und „Forza Motorsport“ bzw. „Forza Horizon“ mithalten kann, wäre für den kommenden elften Ableger noch ein wenig mehr Politur wünschenswert (vor allem auf den aktuellen Konsolen).
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei den Entwicklern für das zur Verfügung gestellte Rezensionsmuster.
 
U. Sperling
 

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