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Marvel's Guardians of the Galaxy | Review (Xbox Series X)

| Marc Heiland | Konsolen

GuardiansBIld1Nach dem lediglich durchwachsenen "Marvel’s Avengers", das viele Fans enttäuschte, will Square Enix nun mit Marvel's Guardians of the Galaxy" von Entwickler Eidos Montreal die Fans versöhnen. Statt allem möglichen Schnickschnack wie Loot-Boxen, Multiplayer-Varianten etc. fokussiert sich der gerade für die Last-Gen- und Current-Gen-Konsolen veröffentlichte Action-Adventure-Titel auf das, was reine Singleplayer-Spiele auszeichnen sollte: Eine gute Story, eine sehr gute Umsetzung und ein gutes Gameplay. Ob den Entwicklern damit der große Wurf gelungen ist oder "Guardians of the Galaxy" ein weiterer schnell verglühender Stern im Marvel-Universum wird, haben wir für euch anhand der Xbox-Series Fassung herausgefunden.

Muss nur noch kurz die Galaxie (und unseren Hintern) retten...

Wer die "Guardians"-Filme kennt, der weiß, dass es sich hier um einen bunten Haufen schrulliger und irgendwie auch liebenswürdiger Charaktere gibt, bei deren Missionen irgendwie immer etwas schiefgeht. Beide Filme zeichneten sich vor allem durch ihren erstklassigen Humor aus. Während "Anführer" Peter Quill dabei meist eher durch seine smarte Art überzeugt und ansonsten - im Vergleich zum Rest der "Wächter" eher blass bleibt, können vor allem "Groot", "Drax", "Gamorrha" und "Rocket" überzeugen.

Im Spiel sind die Figuren natürlich alle mit dabei. Auch weitere bekannte und einige weniger bekannte Charaktere des Marvel-Universums haben ihren Auftritt. Bei der Umsetzung der Charaktere haben sich die Entwickler dabei mehr von den Comics als von den Filmen inspirieren lassen. Gleiches gilt auch für die Stimmen. Was uns hier besonders gefällt: Das Spiel wurde komplett auf Deutsch synchronisiert. Die Synchronsprecher leisten fast alle eine gute Arbeit. Ihr schlüpft in die Rolle von Peter Quinn aka Starlord und erlebt eine neue, von den Comicvorlagen inspirierte Story, die – je nach Spielweise – zwischen 18 und 20 Stunden in Anspruch nimmt. Doch auch die übrigen Charaktere werden ins Spiel mit eingebunden und haben eine wichtige Rolle. Über die Buttons gebt ihr ihnen Anweisungen, mit ihren verschiedenen Fähigkeiten die zahlreichen Gegner zu attackieren. Dabei nutzt jeder eurer Mitstreiter seine individuellen Fähigkeiten. Während Groot beispielsweise seine Armwurzeln einsetzt, um Gegner festzuhalten, damit die anderen die Gegner besser attackieren können oder um eine temporäre Brücke zu bauen, setzt Rocket auf die Kraft der Waffen, während Gamorrha weit entfernte Kabel durchtrennt, ihr Katana als tödliche Waffe einsetzt und Drax mit seiner enormen Kraft Felsbrocken wirft und mit seinen beiden Kampfklingen in bester Kratos-Manier Feinde auseinandernimmt. Starlord selbst nutzt seine beiden Handfeuerwaffen sowie Tritte, um den Gegnern den Garaus zu machen, weicht mit Rollen aus und kann im späteren Spielverlauf weitere Waffenoptionen nutzen. Dank verschiedener Items, die getötete Gegner fallen lassen, gewinnt ihr an Lebensenergie. Die Teile, die ihr in den festgelegten Arealen findet, nutzt ihr für Upgrades eurer Teammitglieder. Erfahrungspunkte steigern den Rang.

GuardiansBild2Zwischen den Kämpfen wird die Story mit optisch ansprechenden Zwischensequenzen vorangetrieben, die sowohl in der Gegenwart als auch immer wieder mal in Peter Quills Vergangenheit angesiedelt sind und so ein wenig mehr über ihn verraten. Die Story-Schreiber haben bewusst darauf geachtet, den Originalen nahe zu kommen. So streiten sich die Guardians häufig und manchmal kommt es zu Konflikten. An verschiedenen Stellen sollt ihr dann auch Entscheidungen treffen, die jedoch nicht maßgeblich die Story beeinflussen. Gelungen ist das in den Kämpfen. In besonders brenzligen Situationen kommen die Guardians auf dem Schlachtfeld zu einer Art kurzem „Timeout“ zusammen und Peter muss versuchen, die anderen zu motivieren. Gelingt das, geht der Kampf für einige Minuten mit einem Bonus weiter. Schafft Quill es nicht, ist aber auch noch nichts verloren.

Die Kämpfe schwanken zwischen einfach und durchaus fordernd. Vor allem die Bossgegner haben einiges auf dem Kasten, wenngleich sie alle nicht sonderlich mit Intelligenz gesegnet sind. Leider macht sich genau bei den Kämpfen eine der wenigen Schwächen des Spiels bemerkbar. Diese sind oftmals recht hektisch und dadurch auch chaotisch. Denn obwohl es eine Aufschalt-Möglichkeit auf die Gegner gibt, werden hier nicht selten die falschen Gegner anvisiert. Ein Beispiel: Während wir bei einem der ersten Bossgegner versuchen, seine Schwachstelle zu beharken, schaltet das System auf die am Boden befindlichen Gegner, die von Rocket mit seiner Waffe zerstört werden anstatt dem Boss weh zu tun. Dadurch ziehen sich die Kämpfe manchmal unnötig in die Länge und gerade bei geringer Lebensenergie kann es da zu unnötigem Frust kommen. Auch die Kamera positioniert sich nicht immer aus dem bestmöglichen Winkel, was immer mal wieder die Sicht versperrt.

Der Sound unserer Jugend

Während des Tests merkte ich wieder einmal, wie alt ich eigentlich bin. Denn natürlich gehört auch im Spiel der Soundtrack zu den „Stars“ des Titels. Mit zahlreichen Hits der 70er- und 80er-Jahre aus den Bereichen Rock und Pop, von den Originalinterpreten, kann der Soundtrack (der immer mal wieder an eigentlich unpassenden, aber dann aufgrund seines Textes oder gerade weil er zum scheinbar „falschen“ Zeitpunkt aus den Boxen klingt) absolut überzeugen.

Die unendlichen Weiten des Universums

Dass „Marvel’s Guardians of the Galaxy“ ein Cross Gen-Spiel ist, fällt an einigen Stellen auf. Insgesamt zaubert der Titel wunderbare Panoramen und bildschirmfüllende Effekte auf den Fernseher. Doch ploppen hier und da Gegenstände etwas zu sichtbar auf, gibt es einige fade-ins, wenn Texturen nicht schnell genug laden und die Haare der Figuren sehen recht statisch aus. Ein Problem, welches wir aber auch bei den wenigen rein für die Current-Gen produzierten Spiele feststellen können. Auch einige Bugs und Schwierigkeiten bei der Kollisionsabfrage sowie kleinere Glitches fielen im Test auf. Diese sind allerdings nicht so gravierend wie bei „Cyberpunk“ und dürften schon bald gefixt werden.

Fazit: Zwischen „Marvel’s Avengers“ und den „Guardians“ liegen (trotz des ganzen zusätzlichen Contents, die dem „Avengers“-Titel mittlerweile spendiert wurden) deutliche Abstände. Hier stimmt zwar nicht alles zu 100%, dafür machen die Entwickler aber viel mehr richtig 8als falsch. Die Story ist gelungen und fügt sich wunderbar in die Marvel-Welt ein. Wer Comics oder Filme kennt versteht die zahlreichen Anspielungen natürlich am besten. Der Humor ist toll (wenn man ihn denn mag), die Kämpfe machen weitgehend Spaß und der Soundtrack ist über allen Zweifel erhaben. Und das, was ein Spiel leisten muss, nämlich den Spieler zu unterhalten, schafft „Marvel’s Guardians of the Galaxy“ mühelos.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Square Enix für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

U. Sperling

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