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Just Dance 2022 | Review (XBSX)

| Marc Heiland | Konsolen
JustDance22Irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los, dass Entwicklerstudios und Publisher entweder keinerlei neue Ideen mehr haben, um Fans zum Kauf ihrer Spiele zu motivieren oder aber sich auf den Lorbeeren ausruhen und einfach nur noch Jahr für Jahr neuen Content für bestehende Titel produzieren, alte Spiele wieder neu auflegen oder die xte-Auflage einer bekannten Reihe durchkauen. Die Liste an Beispielen lässt sich bei jedem Publisher mit etlichen Titeln füllen. Bei Ubisoft sind dies vor allem „Assassin´s Creed“, „Far Cry“ und „Just Dance“, die beinahe jedes Jahr als Vollpreistitel veröffentlicht werden, obwohl im Prinzip kaum mehr als „dasselbe in einer anderen Schattierung“ angeboten wird. Bei „Just Dance“ würde ich sogar so weit gehen zu behaupten, dass es sich hier lediglich um ein Vollpreis-Update der bestehenden „Unlimited“-Bibliothek ist, da außer einer Hand von Titeln, so gut wie gar nichts neu oder neu gedacht ist. Ob da „Just Dance 2022“ etwas dran ändert haben wir für euch getestet.  
 
Mehr vom Gleichen
Wenn sich das Spielejahr dem Ende zuneigt, liefert uns Ubisoft einen neuen Ableger des Tanzspiels „Just Dance“. In der Regel sind es so um die 40 Songs, die jeder Teil mit sich bringt. Dabei besteht die Songauswahl aus Songs verschiedener Epochen und jeder Menge Anime-Zeug. Die Bewegungen werden während eurer Tanzsessions mit dem Smartphone und der kostenlosen App registriert und in Punkte umgewandelt. Das war nach Wegfall von „Kinect“ so und wird sich wohl auch in Zukunft nicht ändern. Dabei könnt ihr wahlweise „ehrlich“ tanzen oder auch das System austricksen, indem ihr auf dem Sofa die Handbewegungen ausführt. Dies nimmt dem Ganzen aber den Spaß. Ein weiteres Manko stellen die oft auftretenden Verbindungsprobleme zu den Ubisoft-Servern dar, wodurch das Spiel erst einmal überhaupt nicht startet (heutzutage geht eben fast nichts mehr über permanent online sein). Auch dies ist ein altbekanntes und mit jeder Iteration erneut auftauchendes Problem. 
Die Erläuterungen der einzelnen Bewegungen bzw. Bewegungsabläufe ist auch im Laufe der Zeit nicht sonderlich einfallsreicher und präziser geworden und bietet nur Kennern eine „klare“ und nachvollziehbare Choreographie. Einsteiger müssen sich so mehr oder minder mühsam durch die Tänze fuchsen, bis eine Choreo funktioniert. Wenn dann aber eine gewisse Routine eintritt, macht das Tanzen durchaus Spaß. Leider gibt es nach wie vor weder die Original-Interpreten oder Tanzvideos mit „echten“ Tänzerinnen und Tänzern. Da spart Ubisoft lieber und bittet stattdessen mit dem Abodienst kräftig zur Kasse. Klar: Mehr als 600 Songs, die darauf warten, von euch „ertanzt“ zu werden, müssen auch Lizenzgebühren refinanziert werden. Allerdings sollte dies schon längst geschehen sein, selbst dann, wenn Ubisoft jedes Jahr eine nicht unbedeutende Summe abdrücken müsste. Immerhin gibt es einen kostenlosen Probemonat. 
 
Die jüngeren Tänzerinnen und Tänzer freuen sich (möglicherweise) auf den Kids-Modus. Allerdings wurde hier nicht mit sonderlich Liebe zum Detail gearbeitet und auch an Langzeitmotivation mangelt es dem Titel im Kids-Modus deutlich! Und warum es keine Anpassungsmöglichkeiten aus dem Kids-Modus heraus bzw. in den Modus hinein gibt – absolut unverständlich. Den Vogel schießt Ubisoft allerdings mit dem mehr als mickrigen Angebot an Songauswahl für die Kids ab! Mit einer Handvoll Songs könnten die Entwickler auch gleich ganz auf den Modus verzichten. Auch hier riecht wieder alles nach Abo und Geldmacherei. Wer möchte, kann auch online gegen andere Tänzerinnen und Tänzer antreten. Im „Seat-Modus“ geht es etwas sportiver zu und im Quick-Play setzt euch das Spiel einen zufälligen Song vor die Nase, den ihr dann nachtanzen müsst. Schade ist, dass eigentlich gut funktionierende Modi der vergangenen Jahre nicht wieder zurückgekehrt, wie beispielsweise der „Allstar-Modus“. All dies lässt einfach den Eindruck zu, Ubisoft habe gar kein echtes Interesse, seinen Fans etwas anzubieten, dass ihnen Spaß macht, dass sie nach „Mehr!“ rufen lässt und unter Beweis stellt, dass „Just Dance“ auch neue Wege gehen 6kann. So wirkt der neue Ableger wie aus der Generation Merkel kommend: Ohne frische Impulse, lethargisch und viel zu selbstsicher und von allem zu satt und träge. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 6 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Ubisoft für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
L. Zimmermann
 

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