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Let's Sing 2022 mit deutschen Hits | Review (Xbox Series X)

| Marc Heiland | Konsolen
LetsSing2022Vor vielen Jahren, genauer gesagt zu Zeiten der PS2, schickte sich Sony an, den Spielemarkt zu revolutionieren. Naja gut. Ganz so extrem war es dann zwar nicht. Aber mit „SingStar“ hatte der japanische Konzern in den frühen 2000ern einen absoluten Treffer gelandet, waren damals doch die ehemals aus Bars bekannten Karaoke-Maschinen ein neuer und interessanter Trend, den sich Hobbysänger und Partylöwen gerne ins heimische Wohnzimmer holen wollten. Und so dominierte die Serie über ein ganzes Jahrzehnt den Musikspiele-Markt bis dann – nicht zuletzt dank der immer stärker sinkenden Unterstützung der Marke von Seiten Sony, was schließlich sogar zu deren Einstellung führte – weitere Marken ihren Aufstieg feierten. Mittlerweile hat sich bei vielen ehemaligen SingStar-Fans – aber auch einer ganz neuen Generation an Karaoke-Begeisterten – die „Let’s Sing“-Reihe einen festen Platz im jährlichen „Pflichtkauf-Kalender“ etabliert. Was zunächst noch im Kleinen und rein auf internationale Songs beschränkte Ableger veröffentlicht wurde, erweiterten die Entwickler von Ravenscourt im Laufe der Zeit zu verschiedenen landestypischen Spielen, die bei uns mit einer Handvoll deutscher Songs daherkommen. So natürlich auch in diesem Jahr. Wir haben uns „Let’s Sing 2022 mit deutschen Songs“ geschnappt, die Kehlen geölt und zahlreiche Songs alleine und mit Freunden zum Besten gegeben. Unsere Eindrücke lest ihr im Test, den wir anhand der Xbox Series X-Fassung verfasst haben.  
 
Mehr vom Gleichen oder doch mal etwas Neues?
Wenn im Herbst jeden Jahres ein neuer Ableger veröffentlich wird, dann liest man als musikinteressierter Fan oder auch als Kritiker die Trackliste und wundert sich in regelmäßigen Abständen über die doch eher ungewöhnliche Zusammenstellung der Titel, die zum Release erscheinen werden. Denn während bei dem Urahn aus dem Hause Sony die meisten Ableger unter einem speziellen Motto standen, hat man hier irgendwie das Gefühl, die Verantwortlichen haben auf diversen Playlists oder in Archiven nachgeschaut, was es denn dort an neuer und alter Musik zu finden gibt und es – mehr oder minder – wahllos zusammengetragen. Und so ist es dann auch beim neusten Teil, der eher bekannte und einige unbekannte, interessante und eher langweilige aber irgendwie dann doch mal zum „Reinsingen“ geeignete Titel zu bieten hat. In der 22er-Auflage sind dies:
 
Clueso – Tanzen
Die Toten Hosen – Feiern im Regen
Elif – Doppelleben
JORIS – Willkommen Goodbye
LEA – Treppenhaus
Mark Forster x VIZE – Bist du Okay
Max Giesinger – Wenn sie tanzt
Nico Santos – Rooftop
Pietro Lombardi – Cinderella
Purple Disco Machine & Sophie and the Giants – Hypnotized
Disney’s Aladdin – Prinz Ali
Sarah Lombardi – Te Amo Mi Amor
SEEED – Hale-Bopp
Stereoact feat. Kerstin Ott – Die Immer Lacht
Wincent Weiss – An Wunder
The Offspring – Pretty Fly (For A White Guy)
Billie Eilish – everything i wanted
Joel Corry x MNEK – Head & Heart
Backstreet Boys – Everybody (Backstreet’s Back)
Ofenbach & Quarterhead feat. Norma Jean Martine – Head Shoulders Knees & Toes
Wham! – Last Christmas
Topic & A7S – Breaking Me
Lady Gaga – Stupid Love
Jax Jones feat. RAYE – You Don’t Know Me
David Guetta & Sia – Let’s Love
Rag’n’Bone Man – Human
Calvin Harris feat. Rag’n’Bone Man – Giant
Imagine Dragons – Bad Liar
Ava Max – Kings & Queens
Amy Winehouse – Back to Black
Nathan Evans (220 KID x Billen Ted Remix) – Wellerman (Sea Shanty)
Madcon feat. Ray Dalton – Don’t Worry
Master KG feat. Nomcebo – Jerusalema
Zoe Wees – Control
David Bowie – Ashes to Ashes
 
Wer alle Künstlerinnen und Künstler nebst dem dazugehörigen Titel (und im besten Fall noch dem passenden Video) kennt, der hat schon ein sehr „ausgeprägtes“ musikalisches Bewusstsein. So war es zumindest in den vergangenen Jahren. Doch in diesem Jahr ist es ein wenig anders. Denn hier sind durchaus einige bekannte und zeitlose Hits, Ohrwürmer und Chartstürmer mit dabei. Neben dem Track des Jahres, dem Shanty „Wellerman“, der im Sommer im Netz rauf und runter gesungen wurde, hier aber leider nicht im Original vorliegt, haben wir mit „Last Christmas“ den wohl bekanntesten, aber auch für viele nervigsten Weihnachtssong am Start, der ursprünglich eigentlich sich um Ostern drehen sollte. 
Außer der neuen Songliste bleibt allerdings auch 2022 der Rest des Spiels nahezu unangetastet. Von der Benutzeroberfläche, die ihr mittlerweile in- und auswendig kennen dürftet über die Spielmodi (wahlweise alleine oder mit bis zu sieben Mitspielern) bis hin zur Unterstützung eures Smartphones als Mikrofon-Ersatz ist alles wieder mit dabei. Da fragt man sich als Fan natürlich auch Anno 2022: Ist das einen Vollpreis-Titel wert? Wenn man rechnet, wie teuer ein einzelner Song zum Download ist, kann man sagen „ja“. Allerdings könnte man bei einzelnen Downloads auch mehr dem individuellen Geschmack nachkommen ohne die übrigen Songs mitkaufen zu müssen. 
Dummerweise hakt es bei „Let’s Sing 2022“ an einer anderen Stelle nach wie vor, die die Entwickler quasi aussitzen, statt sie (endlich) anzugehen. Die Rede ist natürlich das Nachvollziehen der Punktevergabe absolut willkürlich und nicht nachvollziehbar erscheint und die Punktezahl am Ende stellenweise exorbitant hoch ist, was bei SingStar nie der Fall war. Ja, es mag unterhaltsam sein, auch hier wieder verschiedene Herausforderungen, Modi und Schwierigkeitsgrade gibt. Aber warum ist es teilweise so leicht, das System auszutricksen? Richtig singen müsst ihr zu keiner Zeit, da die Spracherkennung miserabel agiert. Nervig ist aber auch beim „Mixtape“ die Tatsache, dass ihr in den Song hineingeworfen werdet und die Tonhöhe nicht erkennen könnt oder wo ihr euch im Lied befindet. Von den deutschsprachigen Songs hat mich persönlich nur ein einziger angesprochen, was natürlich nur meinen Musikgeschmack widerspiegelt. Doch irgendwie werde ich auch in diesem Jahr nicht wirklich warm mit der Reihe. Zu beliebig die Songauswahl, zu wenig richtige Anreize und irgendwie wirkt alles noch immer nicht ausgereift. Grafisch bleibt der Titel noch immer eher auf Last Gen-Niveau hängen, was aber stellenweise 7auch den älteren Videos zuzuschreiben ist. Wer die Serie bislang geliebt hat, wird bestimmt auch in diesem Jahr den Kauf nicht schmähen. Alle anderen sollten es sich überlegen, auch wenn 40 Euro noch in Ordnung sind. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Ravenscourt für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
L. Zimmermann
 

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