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Serious Sam 4 | Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen
SeriousSam4Seit nunmehr 20 Jahren bringen die Entwickler von Croteam neue Ableger ihres „Serious Sam“-Franchise auf den Markt. Während dieser zwei Dekaden wurden die Shooter-Spiele für zahlreiche Konsolengenerationen und Systeme, den PC, mobile Plattformen und sogar für VR veröffentlicht. Dabei blieben sich die Entwickler stets treu und brachten mit jedem neuen Titel der Serie einen neuen Ort, an dem die Handlung spielt, zahlreiche Gegnertypen, die aus allen Richtungen uns attackieren und dicke Bossgegner ins Spiel. Im Mittelpunkt aller Teile stand und steht dabei natürlich Sam Stone, der bei vielen Fans als unehelicher Sohn von Duke Nukem (nicht nur zuletzt wegen seiner zahlreichen „One Liner“) bezeichnet wird. So auch im offiziellen vierten Teil, den wir für euch anhand der PS5-Version getestet haben.
 
Wie immer: Mehr vom Selben
Der vierte Teil der Serie ist ein Prequel und spielt in Rom (und später auch in Frankreich). In Folge einer Alien-Invasion sollt ihr als Sam Stone den fiesen Extraterrestrischen den Garaus machen. Soweit, so uninteressant. Denn leider geben sich die Entwickler wieder einmal sehr wenig Mühe, hier eine tolle Story zu erzählen, frei nach dem Motto: „Storys braucht ein Shooter nicht, um zu funktionieren!“ Dies war mit Sicherheit noch in den 1990er Jahren der Fall und auch vor 20 Jahren bei Erscheinen des Debüt-Titels. Doch 2021 darf es schon ein wenig mehr sein, als irgendwelche unbeholfenen und vollkommen nichtssagenden, vor Klischees nur so strotzenden Mini-Zwischensequenzen, mit denen uns Croteam / Devolver Digital eine dumme „Story“ verkaufen. In sensiblen Zeiten wie diesen wirkt „Serious Sam“ wie ein schlecht gealtertes Relikt aus früheren Zeiten. 
Dies gilt leider auch für den Rest des Spiels: Ihr metzelt euch durch absolut lineare Levelschläuche, die euch von einem Checkpunkt zum nächsten jagen, wo immer mehr Gegner auf euch warten. Das ist auch Dauer nicht nur äußerst monoton, sondern stumpft sogar für Hardcore-Fans viel zu schnell ab. Warum können die Entwickler nicht mal komplett neue und frische Impulse ins Spiel bringen? Warum gibt es nur eine ganz kleine Anzahl neuer Gegner und darüber hinaus sämtliche Horden aus den Vorgängern? Diese Schwäche muss sich auch aktuell das just erschienene „Halo Infinite“ eingestehen. Anstatt einen anderen Weg einzuschlagen, setzen uns die Entwickler auch in Teil vier die gleichen nervtötenden Gegner vor, die wohl so mancher Fan einfach nicht mehr ertragen kann und will. Da nützt es auch nichts, dass dem Spiel mehrere Schwierigkeitsstufen spendiert wurden. Upgrades, Waffen, Medipacks – alles wurde nach Schema F auf die Current-Gen Konsole mit copy&paste übernommen. Gähn!
Doch damit nicht genug: Auch in Sachen Grafik reißt der Titel auf der von uns getesteten PS5 keine Bäume aus. Warum nutzt man nicht den DualSense-Controller, um das Spiel auf ein wirklich neues Level zu heben? Warum sind die Grafiken so „unsexy“? Warum schwankt die Framerate? Warum sehen die Charaktere teilweise aus, als stammten sie noch aus der vorletzten Konsolengeneration? Hinzu kommen stellenweise elend lange Ladezeiten, die auf der PS5 nicht akzeptabel sind, aufploppende Texturen, schwache Licht- und Schatteneffekte, kleinere Ruckler und, und, und. Auch die englische Vertonung überzeugt nur selten. 
 
Fazit: Leider lohnt es sich nicht, eine längere Rezension zu „Serious Sam 4“ zu verfassen, da der Titel selbst für Fans der allerersten Stunde viel zu wenig zu bieten hat, dass sie nicht schon unzählige Male gesehen haben. Selbst die mittelmäßige VR-Umsetzung wirkte stellenweise frischer als das, was uns Croteam und Devolver Digital hier bieten. Die Stärken der PS5 (vor allem des neuartigen DualSense-Controllers) werden nicht einmal im Ansatz ausgenutzt. Daher raten wir euch vom Kauf ab in 5der Hoffnung, dass die Entwickler endlich einmal aufwachen und frisches aus dem Genre herausholen – am besten ohne Sam Stone. Denn ein totes Pferd kann man einfach nicht mehr reiten, auch wenn man ihm einen neuen Sattel spendiert! Besitzer einer PS5 schauen hier neidisch zur Microsoft-Fraktion herüber, da dort der Titel immerhin im Game Pass zu finden ist und so keine weiteren Kosten mit sich bringt. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 5 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Devolver Digital für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
L. Zimmermann
 

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