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Horizon: Forbidden West | Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen

HorizonForbiddenWestBild1Stell dir vor, du wüsstest, dass du nicht geboren, sondern erschaffen wurdest, um die Welt vor dem endgültigen Untergang zu retten. Was würdest du denken? Wie würdest du dich fühlen? Diese Gedanken treiben auch Aloy, Helding des Blockbusters „Horizon: Zero Dawn“ auf ihrer Reise in den verbotenen Westen an. Wir haben Aloy auf der PS5 durch ihr Abenteuer begleitet.

Die Reise geht weiter

Nachdem Guerilla Games sein neustes Project, „Horizon: Forbidden West“ aufgrund der Pandemie von 2021 auf 2022 verschieben musste, um die Qualität abliefern zu können, die Fans nach dem furiosen ersten Teil erwarten, ist das neue Abenteuer rund um Aloy endlich erschienen. Die Geschichte knüpft dabei an die Handlung des ersten Teils an. Noch immer ist das postapokalyptische Nordamerika von den tierähnlichen Maschinenwesen bewohnt und nach wie vor kämpfen die Menschen gegen diese. Nach der großen Schlacht um Meridian, die Heimat von Aloy, geht der Kampf weiter. Zunächst gegen eine Plage, die die Welt von Aloy und den anderen Völkern befallen hat, dann aber auch gegen neue Widersacher und Altbekannte, die endlich ihre Masken fallen lassen. Begleitet wird Aloy dabei unter anderem von den aus Teil eins bekannten Charakteren Varl und Erend, die sie hilfreich unterstützen.

Dass sie diese Hilfe auch bitter nötig hat, wird bereits beim Erreichen des titelgebenden verbotenen Westens deutlich. Denn hier warten deutlich gefährlichere Maschinen und auch die unterschiedlichen Stämme vor Ort sind Aloy nicht unbedingt wohlgesinnt. Die Story von „Horizon: Forbidden West“ trägt die unterschiedlichen Missionen und schafft eine wieder einmal dichte Atmosphäre, die durch eine grandiose audiovisuelle Performance unterstützt wird. Hierzu später mehr.

Um sämtlichen Details der Geschichte folgen zu können, solltet ihr den Vorgänger auf jeden Fall gespielt haben und euch, da der erste Teil bereits knapp fünf Jahre zurückliegt, noch einmal ein Story-Recap anschauen, da hier doch einiges an Wissen vonnöten sind. Die kurze Einführung ist zwar gut gemacht, erklärt aber nur grundlegende Zusammenhänge. Wenngleich Aloy im Spiel einiges von ihrer Vergangenheit preisgibt, ist es sinnvoll, sich die Geschichte bis zum Beginn des zweiten Titels anzuschauen. Die Kampagne könnt ihr dann – je nachdem, ob ihr euch allen Missionen und Gesprächen hingebt oder nicht – in etwa 20-30 Stunden bewältigen.

Um jedem Fan ein bestmögliches Erlebnis anzubieten, haben sich die Entwickler von Guerrilla Games etwas Besonderes einfallen lassen, das heutzutage eigentlich in jedem Spiel fester Bestandteil sein sollte. Die Rede ist von diversen „barrierefreien“ Einstellungsmöglichkeiten. Hierzu gehören verschiedene Schwierigkeitsstufen, die jeden Spielertyp gleichermaßen glücklich machen werden. Auch Zielhilfen, Unterstützungen beim Markieren von Gegenständen, Items und beim Klettern bis hin zu einer automatischen Heilfunktion sind mit dabei. So könnt ihr euch wahlweise voll und ganz auf die Story einstellen oder auf Wunsch auch eher erkunden und es euch herausfordernder machen. Ein toller Service, der einmal mehr beweist, dass Guerilla Games seine Spiele bis zum Ende durchdacht veröffentlicht. Auch bei der Steuerung gibt es einiges, das ihr verändern könnt. Sogar Linkshänder können sich Unterstützung holen. Allerdings muss ich sagen, dass ich selbst Linkshänder bin und beim Spielen nie daran dachte. Aber warum nicht…

HorizonForbiddenWestBild2Größer, schöner, besser?

Damit ihr euch auch im Spiel jederzeit wohlfühlen könnt, haben die Entwickler Teil zwei behutsam weitergeführt. Statt auf Revolution, setzt man auf Evolution und dreht an den richtigen Stellschrauben. Dadurch fühlen sich sowohl Kenner des ersten Teils gleich wieder wie zuhause und auch Neulinge haben schnell das Gefühl, mit dem Spiel und dem Gameplay gut klar zu kommen. Denn die Grundsteuerung des ersten Teils funktioniert in Teil zwei exakt so. Das Analysieren der Maschinen im Hinblick auf ihre Schwachstellen, dass Kämpfen mit Pfeil und Bogen, der Nahkampf, das Ausweichen und das Einsammeln von Rohstoffen – all das ist bekannt und bewährt. Auch das Craften an der Werkbank sowie der umfangreiche aber stets gut nachvollziehbare Talentbaum sind wieder mit dabei. Neben Pfeil und Bogen setzt Aloy verschiedene andere Waffen wie Fallen ein, lockt Gegner mit Steinwürfen in die falsche Richtung oder greift aus dem Hinterhalt an. Neu ist, dass sie untertauchen kann oder von einem Ort zum anderen schwimmt. Der Seilwerfer öffnet zunächst unerreichbare Orte, das Klettern lässt euch dort hinkommen. Hier haben die Entwickler sich an klassischen Vorbildern wie „Uncharted“, „Tomb Raider“ und Co. orientiert, ohne dabei allzu dreist abzukupfern. Auch der erstmals im Spiel zu findende Gleitschirm bietet euch tolle taktische Möglichkeiten.

So richtig intensiv werden die Kämpfe gegen die bekannten und neuen Maschinen durch einen beeindruckenden Sound, der über den Kopfhörer besonders intensiv klingt und die Audio-Engine der PS5 voll und ganz nutzt. Überall ist zu jeder Zeit etwas los. Auch in ruhigeren Szenen weiß die Soundkulisse zu überzeugen. Getoppt wird das Ganze nur noch durch den fabelhaften Soundtrack, der stets zum Geschehen auf dem Bildschirm passt.

Hier kommt die schönste Open World (bis jetzt)

An der Grafik von „Horizon: Forbidden West“ wird sich ab sofort jedes (Open World) PS5-Spiel abarbeiten. Kein zweites Exklusiv-Spiel konnte auf der PS5 bislang eine derart stimmungsvolle und stimmige Welt vorweisen, wie dieses. Auch wenn „Ratchet & Clank: Rift in Time“ als bisheriges Paradebeispiel einer traumhaften Spielwelt herhalten musste, setzt „Horizon: Forbidden West“ da noch einmal einen drauf, wahlweise in verschiedenen Grafikmodi für Qualität und Performance. Ein großes Lob haben sich die Verantwortlichen bei Guerilla Games auch für die deutsche Synchronisation verdient. Denn nicht nur Aloy als Protagonisten, sondern nahezu alle Nebenfiguren wurden sehr gut besetzt und überzeugen mit ihrem Voice-Acting. Last but not least sei auch noch etwas zum Einsatz der DualSense-Controllers gesagt: Dieser wird dezent aber dafür dauerhaft eingesetzt. Die adaptiven Schultertasten ermöglichen es, ein realistischeres Gefühl beim Umgang mit dem Bogen zu bekommen, das haptische Feedback ermöglicht es, ein Gefühl für den Untergrund, auf dem sich Aloy gerade bewegt, zu erhalten.

Fazit: Ich habe es natürlich gehofft, hätte aber nicht zu 100% darauf gewettet, dass „Horizon Forbidden West“ den genialen Vorgänger noch einmal toppen kann. Genau das ist aber eingetreten. Die Fortsetzung ist für mich bereits jetzt heißer Kandidat des „Game of the Year 2022“-Award, da es sich absolut keine Schnitzer leistet, beeindruckend zeigt, wie toll Spiele auf der PS5 aussehen können und erneut unglaublich viel Spaß macht. Darüber hinaus bietet es viele Funktionen für Menschen mit 10Handicap, was den Titel für alle gleichermaßen gut spielbar macht. Die Weiterführung der Geschichte ist ebenfalls gelungen und die Inszenierung braucht sich hinter Blockbustern aus Hollywood absolut nicht zu verstecken.

Die inn-joy Redaktion vergibt 10 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei SIE für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

U. Sperling

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