Wir alle kennen Aprilscherze. Manche von uns lieben sie (vor allem dann, wenn sie originell sind), andere würden am liebsten den Tag überspringen. Ein Aprilscherz, der vor mittlerweile acht Jahren in der Gamingbranche für Aufsehen sorgte, war die Veröffentlichung des „Goat Simulator“ von den Coffee Stain Studios für den PC . Das Spielprinzip war damals so simpel wie gleichermaßen abgedreht: In einer offenen Spielwelt musste man eine Ziege in der Third-Person-Ansicht steuern und mit dieser allerhand Blödsinn treiben.

Das Besondere dabei war, dass die Ziege auf einer Ragdoll-Engine basiert, die dafür da ist, physikalische Ereignisse zu berechnen. Diese Idee war so abstrus, dass das Spiel tatsächlich beim Publikum weitgehend mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Nun ist mit „Goat Simulator 3“ (einen zweiten Teil gibt es nicht) der direkte Nachfolger erschienen und bietet von allem mehr. Wir haben den Titel für euch getestet. 

 

Wer den Vorgänger seinerzeit gespielt hatte, wird sich schnell zurecht finden. Aber auch Neulinge sollten binnen kürzester Zeit mit der Steuerung der Ziege zurecht kommen. Denn bevor ihr in die eigentliche „Story“ eintaucht, die hier tatsächlich vorhanden ist, gilt es erst einmal, möglichst viel Quatsch anzustellen. Da werden Passanten gerammt, Gegenstände angeleckt, um sich transportieren zu können, Autos gestohlen und gefahren und allgemeines Chaos veranstaltet. Bei mancher Aktion haben wir uns in der Redaktion vor Lachen kaum noch halten können und währenddessen immer wieder gedacht „Gut, dass die Ziege nicht das Zeitliche segnen kann!“ Denn anderenfalls wäre das hier ein sehr kurzer Spielspaß. 

 

Und natürlich dürfen in einem derart verrückten Spiel die Begriffe „Karma“ und „Illuminaten“ nicht fehlen! Dies ist quasi die „Währung“, die ihr erhaltet, wenn ihr eure Missionen abgeschlossen habt. Mit diesem System steigt ihr in unterschiedliche Ränge auf, schaltet Sammelkram frei,bekommt neue Gadgets und Fähigkeiten und könnt in weitere, neue Bereiche vordringen. Nach und nach erkennt man, wie viel Liebe und Kreativität die Entwickler in „Goat Simulator 3“ gesteckt haben. Zahlreiche Verneigungen vor Kultspielen wie ein Abstecher in ein nachgebautes Level des Ur-Wolfenstein inklusive 8bit-Grafiken und aberwitzige Einfälle stehen im Vordergrund. Da die Spielwelt auch recht groß ist, gibt es eine Menge unterschiedlicher Bereiche zu erforschen, Dinge zu entdecken und Missionen zu bewältigen. Was uns besonders am Leveldesign gefällt ist, dass die Einwohner ihren Berufen und Angelegenheiten nachgehen und wir ihnen dabei zuschauen können. Sogar Gebäude sind betretbar. Selbst an kleine Minispiele haben die Entwickler gedacht. Diese sind allerdings nicht sonderlich spektakulär, machen aber für einige Minuten Spaß. Und wer mag, der kann auch mit bis zu vier Spielern online oder mit einem Freund an einer Konsole spielen. 

 

Grafisch reißt der „Goat Simulator 3“ zwar keine Bäume aus, hinterlässt aber dennoch einen durchweg positiven Eindruck. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Titeln schafft der „Ziegen Simulator“ tatsächlich auf der PS5 durchweg stabile 60fps mit sauber aufgelösten Texturen und einem guten, jedoch nicht allzu hohen Detailgrad. Hin und wieder haben wir einige Bugs und Glitches wahrgenommen. Einzig an Stimmung erzeugenden Lichteffekten haben die Entwickler ziemlich gespart und auch HDR-Support sowie V-Sync sucht man vergeblich. Unterm Strich gibt es aber nicht allzu viel zu kritisieren. 

 

Fazit: Wer bereits seinen Gefallen am Vorgänger gefunden hat, der wird auch um „Goat Simulator 3“ kaum herumkommen. In allen Bereichen wurde das Spiel verbessert und spart vor allem nicht mit lustigen Einfällen und Humor. Und was gibt es gerade in diesen Zeiten schöneres als abzuschalten und einfach mal herzhaft zu lachen! 

 

 

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Plaion für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.