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Ausgewählte Sorten der Maya Kaffeerösterei Hamburg im Test

| Marc Heiland | Kaffeewelten

MayaSidamoIm Zuge unseres Besuches bei der Maya Kaffeerösterei in Hamburg hatten wir die Gelegenheit, neue Sorten für einen Test mitzunehmen. Unsere Eindrücke wollen wir euch im Folgenden schildern. Dabei werden wir zunächst einmal etwas zu den einzelnen Sorten sagen, um euch dann unseren Eindruck vom Geschmack des Kaffees zu berichten.

Für den Test hat uns Christian Haase, Inhaber und Röstmeister der Kaffeerösterei Maya, folgende Sorten zur Verfügung gestellt: den Bio Kaffee „Tukan“ aus der Region Puno-Sandia in Peru, den Bio Kaffee aus der Region Sidamo in Äthiopien, einen Kaffee von der Finca „La Mejorana“ aus Kolumbien, einen „Serrano“ aus Kuba, einen Kaffee des „Kedovo e.V.“ aus Kenia sowie einen Kaffee des „Tierra Madre Flores del Cafe“-Projekt aus Nicaragua. Die Sorten der Maya Kaffeerösterei sind ausschließlich in den drei Hamburger Läden (Hammerbrook, Borgweg und Lange Reihe) und in ca. 500 Bioläden (also ausschließlich im Biofachhandel) in Deutschland erhältlich; die von C.U.L.T.D. Coffee Unlimited könnt ihr auch im Online-Shop bestellen. 

Aufgeteilt haben wir den Test in zwei Teile. Zunächst stehen die beiden Kaffees von „Maya“ im Vordergrund. Im zweiten Teil die Kaffees von C.U.L.T.D. Coffee Unlimited“.

Transparenz der Zubereitung der einzelnen Filterkaffees

Wir haben den Kaffee im V60 zubereitet: Auf 32,5 g frisch gemahlene Kaffeebohnen gießen wir 500 ml Wasser auf. Innerhalb von ca. 2 min 30 Sekunden gießen wir 500 ml Wasser vollständig auf, damit nach ca. 3 min 30 Sekunden die Extraktion komplett abgeschlossen ist. Die Bohnen haben wir mit der Comandante C40 MK4 gemahlen, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

Der Bio Kaffee aus Äthiopien

Ein absoluter Klassiker ist der erste von uns getestete Kaffee. Aus der Wiege des Kaffees, genauer gesagt aus Sidamo in Äthiopien, stammt der Rohkaffee dieser Sorte. Seit vielen Jahren kommen die Besten der besten Kaffees aus Äthiopien. Der Rohkaffee wird in einer Höhe von 1800 – 2200m angebaut, handgepflückt, sun dried aufbereitet und liegt in der Variante „Ethiopean Heirloom“ vor. Die Landschaft der üppig grünen Region Sidamo ist abwechslungsreich. Der Kaffee hat eine große Bandbreite an komplexen Noten von fruchtig und zitrusartig bis nussig und herbal. Die Bohnen dieser Heirloom-Sorte sind klein und rund.

Unser Eindruck: Kaffee-Sorten aus Sidamo gehören zum Pflichtprogramm jeder guten Kaffeerösterei. Denn nur wenige Regionen können sich einer derart großen Aromenvielfalt erfreuen, wie diese. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der „Sidamo“ auch uns überzeugen kann. Die starke Würze macht den typischen Espresso aus Sidamo aus, gepaart mit einer ausgeprägten Zartbitterschokolade-Note und beerigen Beinoten. Der Kaffee bleibt lange im Mund stehen und weiß bis zum letzten Schluck zu begeistern. Kräftig, würzig – rundum gelungen!

MAYATukanDer Bio Kaffee „Tukan“ aus Peru

Wer Kaffee aus Peru kennt, der weiß, dass er hier etwas ganz Besonderes geboten bekommt. Denn Kaffee aus Peru ist so vielfältig wie das Land selbst. Angrenzend an Ecuador, Kolumbien, Chile und Bolivien, finden sich die Plantagen inmitten ganz unterschiedlicher Klimata, der Küste, dem Hochland und dem Regenwald, wieder. Der vorliegende Kaffee stammt au dem Süden des Landes, aus der an Bolivien grenzenden Region „Puno“. Hier, inmitten des Hochlandes, werden die Kaffeepflanzen in einer Höhe von etwa 1300 – 1800m angebaut, per Hand gepflückt, da aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten der Einsatz von Maschinen kaum möglich ist, und sonnengetrocknet. Wie in den meisten Regionen Perus wird ausschließlich auf natürlichen Dünger gesetzt. Da die meisten Kaffees von Kleinstbauern angebaut werden, schließen sie sich zu Kooperativen zusammen. In diesem Fall zeichnet die Kooperative „Cecovasa“ verantwortlich, die sich auch um die Bio-Zertifizierung kümmert.

Die Anfänge von Cecovasa gehen auf den Beginn des Kaffeeanbaus in der Region Puno etwa Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts zurück. Cecovasa bildet einen Dachverband, dem insgesamt acht einzelne Kaffeekooperativen angehören, welche sich entsprechend in acht Einzelregionen im Anbaugebiet nördlich des Titicaca-Sees unterteilen. Cecovasa wurde 1970 mit dem Ziel gegründet, gerechte Kaffee-Handelspreise ohne Umwege zu erzielen. Bis dahin erfolgte der Kaffeeverkauf über Zwischenhändler, direkte Beziehungen zu Abnehmern existierten nicht. Damals schlossen sich zunächst wenige Farmerinnen und Farmer in einer existenziellen Notlage zusammen. Heute gehören der Kooperative knapp 5.000 Kleinfarmer-Familien an. Seit 1993 ist die Kooperative Fair Trade zertifiziert.

Fast alle Farmer gehören den zwei indigenen Völkern Quechua und Aymara an, den Vorfahren der Inka. Sie sprechen ihre eigenen Sprachen, die sich so voneinander unterscheiden, dass sich Angehörige der zwei Gruppen untereinander oftmals nicht verstehen können. Auch gibt es Farmer vor Ort, die die gemeinsame Nationalsprache Spanisch nicht beherrschen und es somit vereinzelt nicht zu einer Verständigung kommen kann. Die Gemeinsamkeit beider Völkergruppen ist die Verehrung der Erde als weibliche Göttin, die allen Wesen das Leben schenkt und sie nährt (Pachamama). In diesem Rahmen erfolgen an den wenigen unfruchtbaren Tagen des Jahres traditionelle Rituale, an denen die Farmerinnen und Farmer Mutter Erde symbolisch zurückgeben, was sie von ihr erhielten. Es geht um ein Leben in Einklang mit der Natur und das Ziel, ein Gleichgewicht zwischen Gegensätzen zu schaffen.

9Unser Eindruck: Dieser Kaffee ist ein typischer „Terrassenkaffee“, den man gerne mit Freunden genießt. Nicht allzu kräftig im Aroma, dennoch mit vollem Körper und feiner, zitrusartiger Säure. Der Geschmack von Zartbitterschokolade ist angenehm, aber nicht allzu dominant.

Fazit: Die beiden von uns getesteten Sorten sind wieder einmal wunderbar gelungen und können von uns abschließend absolut empfohlen werden.

M. Heiland

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