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Vorstellung und ausgewählte Sorten im Test: Privatrösterei "kaffeestopp" aus Birkenau

| Marc Heiland | Kaffeewelten

kaffeestoppBild2Die kleine Stadt Birkenau im Odenwald im Bundesland Hessen mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, aber sie birgt ein wahres Juwel für Kaffeeliebhaber: die Kaffeerösterei „Kaffeestopp“. Diese charmante Rösterei hat es geschafft, die Bewohner und Besucher der Stadt mit ihrer Leidenschaft für Kaffee zu verzaubern.

Das Team der Rösterei besteht aus einer „Gruppe von Gleichgesinnten, die die Liebe und Leidenschaft für guten Kaffee und den unermüdlichen Wunsch, neue Wege zu gehen, teilen“, wie wir auf der Seite der Kaffeerösterei lesen können. In der Kaffeerösterei produziert der Inhaber und Röstmeister Andreas Schneider mehrmals in der Woche Filterkaffee-Sorten und diverse Kaffees auf einem Probatone 12. Wer ihm einmal über die Schulter schauen möchte, hat dazu Gelegenheit, da sich die Rösterei im hauseigenen Café befindet. Weitere Informationen rund um die Rösterei „kaffeestopp“ findet ihr an dieser Stelle.

Übersicht über das Sortiment

Aktuell (Stand 7/23) hat die Rösterei „kaffeestopp“ 11 Filterkaffee-Sorten, 7 Espresso-Sorten, 8 Sorten, die für Vollautomaten geröstet werden sowie einen entkoffeinierten Kaffee im Sortiment. Alle Kaffees und Espressi werden in den Mengen 250g und 500g angeboten – wahlweise für verschiedene Zubereitungsmethoden oder als ganze Bohne.

Zu den unterschiedlichen Sorten gibt es umfassende Informationen zur genauen Herkunft des Rohkaffees, zur Anbauhöhe, zum Kaffeebauern, zur vorliegenden Varietät, zur Aufbereitungsmethode und zum Röstgrad. Auch zu den Händlern werden Angaben gemacht. Bei den verschiedenen Kaffees sind einige gute „Bekannte“ wie ein „Monsooned Malabar“ aus Indien, den man in fast jeder Rösterei mittlerweile finden kann oder auch ein „Pachamama“ sowie ein äthiopischer Kaffee aus den „Wildgärten“ (einer ganz spezielle Art von Anbaugebieten, welche es in Äthiopien gibt) mit dabei.

Ausgewählte Sorten in der Vorstellung und im Geschmackstest

Für unseren Test haben wir von der Kaffeerösterei „kaffeestopp“ die Espressi „Odenwälder Kracher“ und „Muntermacher“ zur Verfügung gestellt bekommen. Schauen wir uns – wie immer – zunächst einmal die Beutel an, in denen der Kaffee verpackt wird: Diese sind allesamt optisch liebevoll gestaltet. Jeder Name wird durch eine im Comiclook gehaltene Figur, wie zum Beispiel einem Stier mit Hammer im Falle des „Odenwälder Kracher“, ergänzt. So erhalten die Verpackungen allesamt eine individuelle Note.

Die Beutel selbst bestehen aus zu 100% recycelbarem Polyethylen. Sie sind wiederverschließbar, was wir begrüßen, da so die Aromen länger erhalten bleiben. Die Verpackungen kommen mit einem Standboden daher, damit der Kaffee sich portionsweise besser entnehmen lässt. Auf der Vorderseite der Beutel finden wir den Namen des Kaffees, eine stichpunktartige Beschreibung des Geschmacks des Kaffees, die Mischungsanteile von Arabica und Robusta, das Röstdatum und Mindesthaltbarkeitsdatum, den Röstgrad, den Mahlgrad bzw. ganze Bohne, eine Zubereitungsmethoden-Empfehlung sowie einen QR-Code. Auf der Rückseite finden wir einen kleinen Infotext sowie die Kontakt- und Social Media-Daten der Kaffeerösterei sowie auf der Seite kurze, allgemein gehaltene Informationen zu „Qualität“, „Lagerung“ und „Mahlung“. Weitere Angaben zum Ursprung des Rohkaffees, der Finca / Farm, der Anbauhöhe, der vorhandenen Varietäten und der Aufbereitung des Kaffees, gibt es zum jeweiligen Filterkaffee im Shop zu finden. Bei den Blends ist dies leider nicht durchgängig so. Wir hätten uns gewünscht, direkt auf der Verpackung Notizen zu finden.

Zubereitung

Für den Test haben wir den Espresso sowohl im Kaffeevollautomaten als auch im Siebträger getestet. Ein Wort zum Bohnenbild, dass die Qualität des Kaffees bzw. der Röstung rein optisch bereits vor der Verkostung darstellt: Dieses ist gut, Defekte sind fast keine zu erkennen. Auch das Röstbild ist sehr homogen.

Der Espresso-Blend „Muntermacher“

Der erste Kandidat in unserem Test ist der „Muntermacher“. Hier erfahren wir leider nur, dass es sich um ein Mischungsverhältnis aus 80% Arabica und 20% Robusta handelt, der sich aus „verschiedenen“ Varietäten zusammensetzt, die „gewaschen“ aufbereitet wurden. Zu allen anderen Angaben, die wir bei den Filter-Kaffees finden, hüllt sich „kaffeestopp“ leider in Schweigen.

Unser Geschmackseindruck: Der Espresso dürfte bei den Meisten, die ihn genießen, die Assoziation „italienischer Espresso“ hervorrufen. Dies stimmt auch in soweit, als dass wir hier einen recht dunkel gerösteten Espresso vorliegen haben. Schon bei der Vermahlung nimmt man deutliche Schokoladennoten war. Bei der Zubereitung verstärken sie sich. Die Crema ist überzeugend und bildet das typische „Fleckenmuster“. Im Mund dominiert der Geschmack von Zartbitterschokolade. Die schöne Textur und der volle Geschmack überzeugen ebenso, wie der lange Abgang. Ein sehr bodenständiger Espresso. Da die Schokoladen-Noten sehr prägend sind, geht der Geschmack auch bei diversen Milchmischgetränken zu keiner Zeit unter.

Der Espresso-Blend „Odenwälder Kracher“

Der zweite von uns getestete Blend besteht zu 50% aus Arabica-Bohnen und zu 50% aus Robusta-Bohnen. Die Bohnen stammen aus Guatemala und Kamerun und wurden von Touton Specialities aus Hamburg und bónábee aus Dresden bezogen, zwei sehr guten und renommierten Importeuren von Spezialitätenkaffees. Während wir erfahren, dass der guatemaltekische Arabica-Rohkaffee von der Finca San Antonio stammt, gibt es vom Robusta-Rohkaffee aus Kamerun keine präzisen Angaben. Beide Kaffee-Sorten sind Direct-Trade. Kurz ein Wort zur Finca San Antonio: Diese Finca ist eine der ältesten im Süden Guatemalas. Seit mittlerweile über 100 Jahren gibt es die Farm und seit mehr als 30 Jahren wird auf der Farm Kaffee angebaut. Das Spannende bei Kaffee aus Guatemala ist seine Vielfalt im Geschmack. Neben süßem Geschmack gibt es häufig Kakao- und Toffee-Noten, aber auch krautige und zitrusartige sowie florale Noten mit knackiger Säure sind nicht selten.

Unser Geschmackseindruck: Auch dieser Espresso Blend ist recht intensiv im Geschmack. Der volle Körper mit intensiv-schokoladiger Note, ein gut balancierter Geschmack, eine volle Textur und ein langer Abgang, können überzeugen. Auch leichte Anklänge von Beeren sind mit dabei.

Fazit: Die von uns getesteten Sorten konnten uns geschmacklich überzeugen und auch die Qualität des Kaffees ist gut. In Sachen Nachhaltigkeit und Fairness erfahren wir schon einiges. Die Transparenz gut, kann aber noch optimiert werden (Beschreibung der Herkunft bei allen Sorten. Was wird für Kaffee gezahlt bzw. was bekommen die Kaffeebauern? Wie werden Gelder vor Ort in soziale Projekte investiert?) Da ist noch Luft nach oben.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Zusammensetzung der Gesamtbewertung:

Qualität: 8 von 10 Punkten

8Fairness und Nachhaltigkeit: 7 von 10 Punkten

Geschmack: 8 von 10 Punkten

Transparenz: 7 von 10 Punkten

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der Privatrösterei „kaffeestopp“ für die zur Verfügung gestellten Testexemplare.

Foto: Privatrösterei kaffeestopp, Text: D. Stappen

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