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WRC 8 - The Official Game | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen

WRC8 Bild1Rennspiele gibt es auf PC und Konsolen seit vielen Jahren in Hülle und Fülle. Für nahezu jeden Fan (Nascar, F1 oder Rallye) ist etwas mit dabei. Neben den großen Platzhirschen versuchen auch die „kleineren“ Titel mit ihren jährlichen Ablegern die breite Masse zu begeistern. Eine dieser Reihen ist „WRC“ aus dem Hause Kylotonn. In den vergangenen Jahren hat es die Serie auf stattliche sieben Ableger gebracht. Doch noch immer ist ihr nicht der Erfolg von DiRT oder den Colin McRae-Spielen beschieden. Ob sich das in diesem Jahr mit „WRC8“ ändern könnte, haben wir anhand der Xbox One-Fassung herausgefunden.

Viel Neues im Gepäck?

Nachdem die Entwickler von Kylotonn ihrer Reihe eine kurze Verschnaufpause gegönnt haben, kehrt die Rallye-Serie nun mit einigen Neuerungen im Gepäck zurück auf die große Bühne. Neben einer neuen Grafikengine haben die Entwickler sich die Zugänglichkeit, die Physik und den Karrieremodus einmal zur Brust genommen und diese überarbeitet.

Doch schauen wir uns das Spiel der Reihe nach an. Nachdem das kurze, flott geschnittene Intro über den Bildschirm gehuscht ist, geht es mit einer kurzen Probefahrt los, die euch an die Steuerung eures Autos heranführt und zudem Veteranen der Reihe zeigt, wie viel Arbeit die Entwickler in die Fahrphysik gesteckt haben. Denn wer hier meint, einfach mit Vollgas über die Pisten zu brettern und grob durch die Kurven zu driften, wird nun noch schneller einen Abflug machen als in den Vorgängern. Dennoch ist es – mit der notwendigen Übung – immer möglich, den Wagen abzufangen, wenn man sich an die Ansagen hält und das Fahrzeug und seine Eigenschaften genau kennt. Denn für „WRC 8“ gilt – wie für alle guten Rallye-Titel gleichermaßen: Nur mit ausreichend Übung und Training könnt ihr die Strecken meistern. Oder anders gesagt: Erreicht ihr keine vorderen Plätze und fliegt immer wieder irgendwo aus Kurven oder hinkt der Konkurrenz hinterher, liegt es nicht am Spiel oder der KI, sondern daran, dass ihr die Strecke und euer Fahrzeug nicht im Griff habt. Klingt frustrierend, ist es auch zunächst. Im Laufe des Spiels aber – und mit dem notwendigen Können im Handschuhfach – wird es immer besser. Müssen Anfänger also einen großen Bogen um „WRC 8“ machen? Mitnichten! Denn das gerade beschriebene Szenario beginnt erst auf der höheren Schwierigkeitsstufe. Wer den Anfänger-Modus wählt, der kann sämtliche Fahrhilfen zuschalten. Auch dann müsst ihr natürlich stets konzentriert sein und dürft hier keinen Arcade-Racer erwarten. Doch mit den aktivierten Fahrhilfen spielt sich der Titel gleich ein paar Nummern fairer. Wer hingegen sämtliche Hilfen deaktiviert, freut sich über einen hohen Schwierigkeitsgrad, der uns im Test nicht selten schwitzende Hände brachte und viel Frustresistenz verlangt.

WRC8Bild2Wer sich im neuen Ableger umschaut, der erkennt, dass man nicht nur im „normalen“ „WRC-Modus“ unterwegs ist, sondenr auch die „Junior WRC“ spielen kann. Darüber hinaus steht ein Karrieremodus für euch bereit. Hier plant ihr über einen Kalender eure Aktivitäten, bei denen ihr übt, euer Fahrzeug durch Wettbewerbe peitscht, und euch ums Geschäft kümmert. Denn euer Team will – wie im echten Leben auch – aufgestockt, die Leistungen verbessert und das Fahrzeug optimiert und repariert werden. Hierfür investiert ihr eure wohlverdienten „Lorbeeren“, die ihr in den Rennen eingeheimst habt. Leider ist der Karrieremodus (wie auch das Menü) recht dröge ausgefallen. Da wäre mehr drin gewesen. Puristen werfen ein, dass es ja auch um das „auf der Piste“ geht und nicht das Drumherum. Aber mit ein wenig mehr Leben in der Bude hätte „WRC 8“ noch mehr Spaß gemacht.

Was absolut für den neuen Ableger spricht, ist, dass „WRC 8“ das „FIFA“ der Rallye-Spiele ist. Denn die aktuelle Fassung kommt mit den Lizenzen der „WRC“, der „WRC 2“ und der „WRC Junior“ daher. Für Laien: Über 50 aktuelle Teams und diverse Strecken der aktuellen Saison sind ins Spiel übernommen worden. Kenner der Szene dürfen hier jubeln. Besser geht’s nicht. Dass sich die Fahrzeuge dann auch allesamt anders fahren, ist keine Selbstverständlichkeit, wird hier aber sehr gut umgesetzt. Auch die Möglichkeit, bei verschiedenen Wetterbedingungen sowie tagsüber und im dunklen zu fahren, übt einen großen Reiz aus. Am besten meistert ihr die Strecken mit optional nutzbaren Lenkrädern, da der Controller zwar „funktioniert“, dosiertere Eingaben aber einfach mit Gas und Bremse über die Pedalerie bzw. ein Lenkrad realisierbar sind.

Schicke Landschaften

In Punkto Grafik kann „WRC 8“ durchweg überzeugen. Gerade auf der von uns genutzten Xbox One X kann das Spiel durch feine Texturen, äußerst realistisch gestaltete Fahrzeuge, tolle Licht- und Schatteneffekte sowie realistische Landschaften überzeugen. Ruckler, Tearing oder Pop-Ups haben wir im Test selten gesehen. Etwas schade ist, dass die Landschaften recht leer sind und abseits der Strecke sich nicht viel tut. Atmosphärisch hätte auch hier ein wenig Mehr dem Titel gut getan. Die akustische Untermalung beschränkt sich auf die Fahrzeuge. Dramatische Musik, Einführungsvideos, oder rockige Songs bieten andere Titel. Allerdings würden Gitarrenriffs hier auch irgendwie wie Fremdkörper wirken. „WRC 8“ gibt sich nun einmal puristisch, was dem Spiel auch gut zu Gesicht steht.

Online und Offline mit vielen Herausforderungen

Natürlich könnt ihr „WRC 8“ nicht nur im Karrieremodus oder alleine spielen. Auch der Online-Bereich mit seinen Events, schnellen Spielen, Lobbys und Co. wird Fans des „Gemeinschaftssports“ überzeugen. Denn hier haben die Entwickler viel Zeit investiert, um ihren Fans das bestmögliche Spielerlebnis zu bieten. Im lokalen Multiplayer könnt ihr euch (ebenfalls) austoben.

8Fazit: „WRC 8“ macht einen deutlichen Schritt nach vorne und bringt ein optimiertes Gesamtpaket an den Start. Auch wenn ihr hier eher einen Fortschritt als eine Revolution oder ein große Evolution erwarten könnt, weiß das Endprodukt in seiner Gesamtheit zu überzeugen. Einzig der dröge Karrieremodus und die an einigen Stellen stark zurückgenommene Atmosphäre schmälern den guten Eindruck.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Bigben Interactive für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

L. Zimmermann

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