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NHL 20 | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen

NHL20Bild1Wenn die Tage wieder kürzer werden und die letzten Gäste die Freibäder verlassen, dann eröffnet EA seinen alljährlichen Sportspiele Reigen mit Madden. Danach folgen NHL und Fifa. Für eine ganze Spieler-Generation war das quasi schon immer so und wird wohl auch so bleiben. Und während die einen dem Konzern vorwerfen, eigentlich Jahr für Jahr nur ein kleines Update mit aktuellen Lizenzen zu bieten, freuen sich die anderen auf genau das. Denn hier tummelt sich fast alles, was auch im wahren Sport Rang und Namen hat. Mal schauen ob in diesem Jahr ein wenig mehr als nur die aktuellen Lizenzen geliefert werden oder EA Sports auch echten Fan-Service betreibt. Los geht es mit unserem Test zu NHL20.

Einsteiger oder Profi – jeder kommt zum Zug

In den vergangenen Jahren haben wir uns stets mit den Updates des Vorgängers befasst. Denn die EA Sports-Titel waren doch eher eine kleine Verbesserung des zuletzt erschienenen Ablegers, denn eine Evolution der Serie. Dieses Jahr jedoch bietet euch NHL20 etwas mehr. Neben neuen und verbesserten Modi haben die Entwickler vor allem an der Steuerung einiges überarbeitet. Im Klartext heißt das, das man noch mehr auf die Spielbarkeit eingegangen ist. So gibt es mit der aktuellen Auflage für wirklich jeden Spieler ein „Steuerungsprofil“, das seinen Fähigkeiten die bestmögliche Spielerfahrung bietet. Während Neulinge vom Spiel quasi an die Hand genommen werden, eine simple Steuerung geboten bekommen und eine Lernkurve, die sie Schritt für Schritt an das Wesen des Eishockey-Spiels heranführt, können Profis sich über eine Steuerung freuen, die individuelle Spielzüge ermöglicht und ihnen somit freie Hand über die Spieler gibt. So lassen sich die Kufenflitzer perfekt über das Eis manövrieren, schnell abstoppen, um in der Drehung wieder kehrt zu machen und gleichzeitig der Schläger im richtigen Winkel steuern. Dabei geht das Geschwindigkeitsgefühl, welches den Eishockey-Sport ausmacht, zu keiner Zeit verloren. Realistischer kann man eine Steuerung kaum noch umsetzen.

Viele Spielmodi – für jeden etwas

Nicht nur hinsichtlich der Steuerung bietet EA Sports einiges. Auch die Spielmodi verfügen über ausreichend Abwechslung und jede Menge Spielspaß. Die Franchise-Modi kann wieder den Erwartungen gerecht werden und auch der „Be a Pro“ -Modus überzeugt. Ihr könnt euch wahlweise selbst einen Charakter erstellen und als Nachwuchsspieler euch bis hin zu den großen NHL-Teams hocharbeiten oder aber gleich zum Draft gehen. Der Memorial Cup bietet einen schönen Kompromiss zwischen den beiden Varianten. Wer nicht alleine antreten möchte, der kann sowohl offline als auch online in diversen Modi aufs Eis.

Und auch auf dem Eis haben die Entwickler Feinschliff walten lassen. Sowohl in Sachen Aufbauspiel als auch Verteidigung sind die Spielzüge noch realistischer geworden als im vergangenen Jahr. Die Bewegungsabläufe sehen noch geschmeidiger aus und die virtuellen Stars gleichen nicht nur optisch den echten Vorbildern mehr als jemals zuvor. Auch ihre individuellen Stärken (aber auch Schwächen) wurden gut umgesetzt. Die KI wurde ebenfalls verbessert und das Zusammenspiel mit den Mitspielern funktioniert in „NHL 20“ noch runder. Die Goalies agieren ebenfalls cleverer und verharren nun nicht mehr so starr in ihrem Tor. Zwar sind sie noch immer nicht perfekt. Aber im direkten Vergleich zu „NHL 19“ ist der Sprung schon klar erkennbar.

Stillstand auf hohem Niveau

Wie bereits erwähnt ist auch „NHL 20“ wieder ein echter Augenschmaus, der sich von Jahr zu Jahr weiter einer realen TV-Übertragung annähert. Die Zusammenfassungen, die Wiederholungen der Spielzüge, die Jubelszenen, wenn ein Tor gefallen ist – all das sieht wirklich top aus. Selbiges gilt auch für die Fans, die lebendiger agieren. Und trotz allem könnte der Titel noch ein wenig mehr Politur vertragen. Die Gesichter beispielsweise wirken immer noch etwas hölzern. Die musikalische Untermalung bietet Ohrwurm-Dudeleien. Die Kommentatoren leisten wieder einmal gute Arbeit. Was mir persönlich nach wie vor sauer aufstößt, ist, dass EA Sports nicht bereit ist, deutsche Sprecher ans Mikrofon zu bitten. Warum müssen wir als Fans der DEL unbedingt den englischen Kommentatoren zuhören? Wie es besser geht, beweist man seit vielen Jahren bei der FIFA-Reihe. Klar: Diese verkauft sich auch weit besser als NHL – zumindest hierzulande. Dennoch wäre es mehr als ein schöner Fan-Service, wenn man das Spiel komplett – oder zumindest die DEL-Partien lokalisieren würde.

Fazit: Auch in diesem Jahr bleibt die große Revolution der Reihe ebenso aus, wie eine weiterführende Evolution. Stattdessen haben die Entwickler hier und dort 7gefeilt und bieten irgendwie doch „nur“ ein Update. Auch wenn Fans dank der umfangreichen Lizenzen erneut voll und ganz auf ihre Kosten kommen, hakt es ein einigen Stellen. Vor allem für die DEL wünsche ich mir endlich deutsche Kommentare. Auch Spielmodi wie Be A Pro könnte man inhaltlich noch mehr aufpeppen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Electronic Arts für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

U. Sperling

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