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NBA 2k20 | Review (PS4)

| Marc Heiland | Konsolen
NBA2k20Jahr für Jahr bringen EA und 2K für sämtliche Plattformen neue Software-Updates für Ihre Fußball, Basketball- oder Footballspiele heraus. Diese sind mal mehr, mal weniger auch tatsächliche Veröffentlichungen, die auch ein tatsächlich „neues“ Spiel verdienen. Gerade die 2K Serie hatte jedoch immer einen Vorteil: EA kümmerte sich im Vergleich zu FIFA kaum um seine NBA Live- Serie, sodass 2K gewissermaßen leichtes Spiel hatte, zum Branchenprimus der virtuellen Basketball-Daddelei aufzusteigen. Die Gefahr, vor allem für SpielerInnen, besteht nunmehr darin, ob sich 2K auf seinen Lorbeeren ausruht oder einen tatsächlichen Mehrwert bereithält.
 
Nun zum Spiel an sich:  Weiterhin sind alle NBA-Teams vertreten; sowohl aus Publisher- als auch Ligasicht verständlich. ABER: Nicht nur das! Seit Jahren wurden Stimmen nach der WNBA, also der höchsten amerikanischen Basketballliga für Frauen, laut. Verständlich, denn zum einen bietet nicht nur der Männersport Spannung und Nervenkitzel, zum anderen sind die Sponsoringverträge in der Frauenliga in ganz anderen finanziellen Dimensionen, sodass die Implementation in NBA2K20 (hoffentlich) zu mehr Interesse auch über den großen Teich hinweg geweckt wird.
 
Spielerisch hat sich die Reihe nach den im 2018er-Teil integrierten neuen Dribblings weiterentwickelt; der Druckpunkt beim Abwurf, vor allem bei den Dreierwürfen, ist zwar noch ein weniger sensibler, jedoch viel realistischer geworden. Man kann somit eigentlich fast immer direkt nach Loslassen des Balles merken, ob dieser eine Chance eines Korberfolgs mit sich trägt. 
Ein Faktor, der zumindest auch meiner Sicht das Spielerlebnis deutlich geschmälert hat, war die Austauschbarkeit der Spieler. Konnte Ich vom Speed her einen Steph Curry von einem Dirk Nowitzki unterscheiden, haben nun mehr Spieler sich deutlich voneinander unterscheidende „signature emotes“. Dies dürfte vor allem für Finten und Ausweichmanöver von spürbarem Vorteil sein. Kleine Änderungen ergeben sich vor allem für Fast-Pace-Spieler, da sich unter einem ballführenden Spieler eine Art Icon auftut, falls dieser durch Erschöpfung oder Unabsichtigkeit für einen Steal anfällig ist.
Soviel zur wirklich positiven Weiterentwicklung, die 9 von 10 Punkten definitiv rechtfertigen würde. 
 
Ein wirklich unfassbar mit Spielspaß (aber auch Frust) beinhaltender Modus wie MyTeam ist eigentlich dem FSK-Siegel für Erwachsene zu versehen. Unverständlicher Weise sieht man es in Deutschland zwar als simuliertes Glückspiel an, wenn für Echtgeld virtuelles, sei es Spielerkarten oder Trikots, gekauft wird. Allerdings ist es jetzt im neuen Ableger nicht mehr nur ein gedankliches Casino, sondern ein tatsächliches. Kinder und Jugendliche geben Jahr für Jahr Hunderte von Euro aus, um dies dann durch die Aktualität im Jahr danach wieder auszugeben. Die USK wurde durch besorgte Eltern, jedoch auch „normalen“ Einzelspielern mit Beschwerden überflutet; eine Stellungnahme von 2K hierzu steht allerdings noch aus. 
 
Mal ein Beispiel: Im Karrieremodus ist es NICHT möglich, innerhalb von 4000 Spielstunden, hiermit ist die REINE Zeit auf dem Court ohne Menü, Spiel starten etc. gemeint, auf Level 100 zu grinden. Es ist somit keine theoretische Paywall mehr, sondern eine tatsächliche. Wenn Ich es aus meiner eigenen Kraft nicht mehr schaffen kann, das Spiel in Gänze „zu beenden“, dann läuft definitiv etwas falsch, aber leider für die Spieler. Dies soll jetzt kein Boykottaufruf sein, dafür ist die Simulation zu gut; aber ich möchte eindringlich darauf hinweisen, dass es wir als Gamer auf lange Sicht nur verlieren, wenn wir diesen Lootbooxen- und Glücksspielwahn unterstützen. Dazu kommt, dass die Neuerungen in diesem Jahr nicht ausreichen (es sei denn, man hat brennend auf die WNBA gewartet), um ein Neuableger für 60-70 Euro zu rechtfertigen. 
 
Aufgrund der genannten Punkte bleibt eine ernsthafte Wertung in diesem Jahr aus. 
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei 2K für das zur Verfügung gestellte Testmuster.
 
F. Schattka

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