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Concrete Genie | Review (PS4)

| Marc Heiland | Konsolen

ConcreteGenieDie Situation, als Kind oder Jugendlicher von anderen gehänselt und geärgert zu werden, dürften die Meisten von euch kennen. Entweder, weil man so gar nicht „ins Schema“ passte, weil man andere Klamotten trug, eine andere Musik hörte, eine andere Hautfarbe hat oder andere Vorlieben und Interessen, wodurch man zur Zielscheibe „der Anderen“ wurde. Der Gründe gibt es viele. Ähnlich geht es auch Ash, dem Protagonisten von Sonys neustem Titel „Concrete Genie“, einem Spiel, das exklusiv für die PS4 erschienen ist. Doch im Gegensatz zu uns, die wir die Hänseleien meist ertragen mussten, hat Ash einen Vorteil: Er verfügt über einen magischen Pinsel, mit dem er Genies erschaffen kann, die ihm gegen seine Peiniger helfen. Wie das zauberhaft-kreative Spiel uns gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

Mit einem Pinselstrich gegen die Bösen

Neid ist eine gefährliche Sache. Sie kann dazu führen, dass man anderen Menschen etwas nicht gönnt, versucht es ihnen gewaltsam weg zu nehmen oder – im schlimmsten Fall – aus Neid und meist auch aus Habgier, zu töten. So weit geht es in Concrete Genie Gott sei Dank nicht. Doch die Pöbeleien, die Ash sich wegen seines Zeichentalents und seines daraus resultierenden „anders Sein“ gefallen lassen muss, sind schon schlimm genug. Während er also eines Tages von einer Clique in die Mangel genommen wird, stehlen ihm die Mitglieder der Bande sein Skizzenbuch. Dieses ist für Ash besonders wichtig, da er sich in eine Welt, die aus seinen Skizzen besteht, flüchten kann. Denn die reale Welt, in der Ash und die Bande leben, ist von irgendeiner dunklen Materie (nicht die physikalische) infiltriert worden, die die Farben von den Wänden ausgelöscht und viele Bereiche der Spielwelt in triste Dunkelheit getaucht hat. Dagegen (und gegen die Fieslinge, die Ash immer ärgern) will unser Held nun etwas tun. Unterstützung bekommt er dabei von einem Fabelwesen, das seinem Buch entsprungen ist, einem „Genie“. Dieses Wesen und andere Genies können Ash in den folgenden Spielstunden helfen. Mithilfe des magischen Pinsels kann Ash nicht nur wunderbare Gemälde an Hauswände zeichnen, sondern auch die Fabelwesen erwecken. Jedes Wesen hat dabei individuelle Talente und kann Ash neue Wege eröffnen, welche zuvor versperrt waren, Strom anschalten oder gemeinsam mit den anderen Wesen Ash helfen, Dinge aus dem Weg zu räumen.

Was hier ein wenig schade ist, sind die nicht immer optimale Kameraführung und die Steuerung, die hin und wieder etwas unpräzise ist. Zwar müsst ihr keine geborenen Zeichenkünstler sein, da Ash aus einigen Vorlagen, welche euch das Spiel anbietet und die ihr auswählen könnt, Zeichnungen erstellt. Dennoch muss mit Neigen und Kippen des Controllers ein gewisser Ablauf vorgenommen werden, um die Gemälde zu erschaffen. Und das funktioniert nicht immer auf Anhieb. Manchmal ist auch nicht ganz klar, was zu tun ist. Zwar gibt es eine übersichtliche Karte, die anzeigt, wo Ash hin muss und wo die Fabelwesen zu finden sind. Doch gerade zu Beginn ist die Karte nicht immer zu verstehen. Die im Spiel zu findenden Rätsel sind allesamt logisch aufgebaut und eignen sich auch für jüngere Spieler. Der Sinn und Zweck sind stets gleich: Mit der Farbe und dem Pinsel bringt ihr dunkle Abschnitte zum Leuchten und erledigt damit einen gewissen Levelbereich. Hin und wieder stößt ihr auf Gegner, die euch jedoch nicht sonderlich fordern. Hier wären ein wenig mehr Kreativität und Abwechslung wünschenswert gewesen.

Überzeugen konnten uns im Test vor allem die zauberhafte Optik, die mit einem ganz eigenen Stil daher kommt und die deutsche Synchronisation, die überzeugen kann. Ein wenig schade ist, dass es hier und da sogar auf der PS4 Pro zu Rucklern kommt. Dafür entfaltet sich hier eine traumhafte Spielwelt, wie wir sie nur selten zu sehen bekommen.

Fazit: Ein kleiner aber feiner Titel ist „Concrete Genie“ geworden. Die Mischung aus Rätselspiel mit kleinen Sprungeinlagen und kleinen Action-Einlagen geht auf. Dazu gesellt sich eine einzigartige Spielwelt, die durch den „kreativen Maleffekt“ verstärkt wird. Schade, dass nicht mehr aus der Story herausgeholt wurde und die Steuerung sowie die Kamera nicht immer auf der Höhe der Zeit sind. Dennoch ist das Spiel einen Blick wert.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Sony für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

L. Zimmermann

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