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Terminator Resistance | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen
TerminatorResistanceFans der „Terminator“-Filme sind in den vergangenen Jahren stark gebeutelt worden. Nicht nur, dass sämtliche Ableger seit dem furiosen und Maßstäbe setzenden zweiten Teil „Tag der Abrechnung“, der vielen als filmischer Meilenstein gilt, von Mal zu Mal schlechter wurden. Seitdem nun auch der aktuelle Streifen „Terminator: Dark Fate“ mit Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton zu einem absoluten Flop wurde, gilt sogar bei einigen hartgesottenen Fans die Reihe für endgültig gestorben. Ausgerechnet in diesem Kontext schlägt nun „Terminator: Resistance“ auf und versucht, die Lizenz zumindest auf dem PC und den Konsolen zu retten. Ob dieses Unterfangen gelingt, oder auch hier eine Enttäuschung zu verkraften ist, klären wir im Folgenden.
 
Die Ein-Mann-Armee ist wieder zurück
Mit „Terminator: Resistance“ hat Reef Entertainment einen Ego-Shooter auf den Markt gebracht, der von Teyon entwickelt wurde. Das polnische Studio zeichnete zuletzt für das äußerst mäßig erfolgreiche „Rambo: The Video Game“ verantwortlich. Erfahrungen mit Enttäuschungen und mit Lizenzgurken hat man also. Dass man dann auch noch als Veröffentlichungstermin sich den Tag aussuchte, an dem „Star Wars Jedi: Fallen Order“ auf dem Markt platziert wurde, zeugt entweder von enormem Selbstbewusstsein oder aber von einer gehörigen Portion Masochismus. Wie dem auch sei. Jetzt ist das Spiel verfügbar und wir wollen ihm eine reale Chance geben.
Die Handlung von „Resistance“ ist vor dem ersten Kinofilm angesiedelt. Folglich gibt es hier kein Wiedersehen mit den bekannten Filmcharakteren, was schade, aber aus Kostengründen durchaus verständlich ist, hätten es sich die Hollywood-Mimen doch mit Sicherheit teuer bezahlen lassen, in diesem Spiel zu erscheinen. Im Spiel schlüpft ihr in die Rolle von Jacob Rivers, einem Soldaten der Widerstandsarmee von John Connor. Die Handlung beginnt mit der Flucht aus Pasadena. Geholfen wird euch von einigen Figuren, deren Bedeutung noch unklar ist. Die Zeichnung der Charaktere ist recht rudimentär und wird auch im weiteren Spielverlauf nicht konsequent ausgebaut. Insgesamt fehlt es leider auch bezogen auf Jacob an Identifikationsmöglichkeiten. Hierfür bleibt er einfach viel zu blass. Immerhin gibt es kleinere Entscheidungsmöglichkeiten, die sogar zu unterschiedlichen Enden führen. So bleibt der Wiederspielwert theoretisch sogar hoch. 
 
Schleichen oder schießen?
Ließen erste Trailer im Vorfeld der Veröffentlichung noch auf reichlich Abwechslung innerhalb des Gameplays schließen und hofften Fans noch auf Schleicheinlagen zwischen all der Ballerei, tritt in der finalen Spielversion schnell Ernüchterung ein. Denn obgleich es möglich ist, auch mal die Pistolen, MGs etc. im Holster zu lassen, steht das pausenlose Ballern doch im Vordergrund. Dummerweise wurden diese Gefechte nicht sonderlich spannend und kreativ umgesetzt, wodurch das Prozedere schnell ein ödes aus dem Weg räumen wird. Dies liegt nicht nur am sich ständig wiederholenden Spielprinzip, sondern auch an den extrem dummen Widersachern, deren grenzdebiles Verhalten an KI-Gegner der letzten Konsolengenerationen erinnert. Da nützt es auch für den Spielspaß äußerst wenig, wenn man durchs kontinuierliche Ballern das Alter Ego auflevelt und Fähigkeiten verbessern kann. Ebenfalls sehr schade ist, dass „Terminator: Resistance“ ein komplett auf Schlauchlevel aufgebauter Shooter geworden ist. Freiheiten gibt es keine. Und wenn, werden sie euch lediglich vorgegaukelt. Hinzu kommt, dass es zwar die Möglichkeit des Craftens innerhalb des Spiels gibt, dieses allerdings kaum Nutzen mit sich bringt, da es nie an Waffen, Munition etc. mangelt. Sinnfreier geht es kaum. 
 
Tristesse wohin das Auge blickt
Inhaltlich kann man über einige Entscheidungen geteilter Meinung sein. In Sachen audiovisueller Umsetzung hingegen nicht. Auch wenn die Synchronsprecher ihren Job ordentlich machen, fehlte uns im Test oftmals auf unserer 5.1-Anlage der nötige druckvolle Wumms. Da wäre mehr drin gewesen. Richtig bitter wird es dann bei der Grafik. Hier hat man häufig das Gefühl, den Titel auf einer PS3 zu spielen. Alles wirkt sehr düster, klinisch steril und einfach nur langweilig. Die Texturen sehen immer wieder matschig aus. Darüber hinaus prägen Ruckler, Tearing, Pop-ups und Fade-ins das Geschehen und die Animationen der Charaktere sind grob. Manche Anspielungen auf die Filme sind hingegen gelungen. 
 
Fazit: Wieder einmal wurde eine Filmversoftung nur sehr halbherzig angegangen. Natürlich kann man von Teyon keinen AAA-Titel erwarten und ja: „Terminator Resistance“ ist besser geworden, als das unsägliche Rambo-Spiel. Dazu gehört allerdings nicht viel. Doch leider ist das Gameplay sehr 5„wiederholungsanfällig“, die Story nicht wirklich packend, das Crafting beinahe sinnfrei, die KI grottig und die Grafik veraltet. So bleibt letztendlich ein gerade einmal durchschnittlicher Shooter übrig, dem man das Franchise der Terminator-Filme übergestülpt hat. Sollte der Titel irgendwann im Sale sein, kann man zugreifen. Ansonsten ist „Resistance“ für einen Vollpreistitel mit zu vielen Schwächen behaftet.
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 5 von 10 Punkten.
 
U. Sperling
 

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