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Mass Effect Legendary Edition | Review (PS4/PS5)

| Marc Heiland | Konsolen
MassEffectDie originale Mass-Effect-Trilogie kommt nach 9 Jahren wieder. Über allen Fragen steht natürlich die nach der Kaufempfehlung. Bevor man diese Frage jedoch beantworten kann, sollte man sich allerdings vorher die Frage stellen, ob man diese Trilogie gespielt hat. Falls nein, gibt es eine glasklare Kaufempfehlung.
Warum? Weil: Ihr baut Euren Commander Shepard über drei Videospiele auf. Konsequenzen getroffener Entscheidungen sind ebenfalls über drei Spiele zu spüren. Ihr lernt Charaktere lieben und hassen und jeder/jede Einzelne hat eine fesselnde Hintergrundstory.
Und apropos Story: Die Hauptstory von ME ist mit das Beste, was ihr jemals erleben werdet. Die Trilogie gleicht einem atemberaubenden Film (Filmlänge 150+ Stunden!) und die Story wird Euch an bestimmten Punkten den Atem verschlagen, Euch fast zu Tränen rühren und euch die Kinnlade in den Keller donnern lassen. Zumal es Bioware schafft, folgenschwere Entscheidungen von euch zu erzwingen, bei denen ich, bevor ich sie treffen konnte, erst mal pausieren und mit dem Hund gehen musste, um eine Weile darüber nachzudenken. Also Entscheidungen weit weg von schwarz und weiß, von richtig und falsch. Kurzum: Solltet ihr dieses Meisterwerk noch nie gespielt haben, unbedingt nachholen und genießen. Jede Minute davon.
 
Nun aber zu der Frage, ob und inwiefern sich Shepards Abenteuer für diejenigen lohnt, die es bereits kennen. Leute wie mich, also. Zuerst einmal sei zu erwähnen, dass ich das erste Mal in den Genuss des ersten Teils kommen durfte. Ich habe mich damals als heranwachsender Schlumpf in Sonys erste Generation der Playstation verliebt und bin ihr bis heute treu geblieben. Da ME 1 PC- und Xbox-exklusiv released wurde, hatte ich also keine Chance. Umso schöner also nun die erste Gelegenheit, Shepard von Anfang an zu begleiten (oder zu lenken?). Die erste Neuerung direkt zum Spart: Man kann nun Shepard gendergerecht als Männchen oder Weibchen spielen. Nach etlichen kurzen Nächten und zahllosen Spielstunden kann hier resümiert werden, dass der erste Teil sehr gut recycelt wurde. Ich habe mir sagen lassen, dass unter anderem das HUD überarbeitet wurde, es gleicht nun mehr der beiden Nachfolgern. Die Grafik wurde ordentlich hochgeschraubt und die Steuerung wurde überarbeitet. Viele werden sich freuen zu lesen, dass vor allem die Steuerung des Mako (Shepards Fahrzeug für gemütliche Touren auf allerlei Planeten) nun deutlich leichter, vor allem aber intuitiver funktioniert. Wem das zu neumodisch ist, kann per Optionen die Originalsteuerung wiederherstellen. Unter dem Strich hat Teil 1 die meisten Änderungen spendiert bekommen, aber aller Änderungen zum Trotz merkt man aber dann doch das originale Alter (Release 2007) des Spiels: Es spielt sich teils hölzern, die Animationen sind veraltet und die KI ist phasenweise dämlicher als eine Tüte Kartoffelchips.
 
Bei den anderen beiden Teilen fallen die Überarbeitungen dann etwas spärlicher aus, hier wurde zwar an Grafik und Auflösung (4K!) geschraubt und die Effekte (Licht, Schatten, Explosionen etc.) sehen viel „schöner“ aus, aus rein spielerischer Sicht kann man hier schon fast von einem 1:1- Recycling sprechen. Gerade beim dritten Teil fällt bis auf die Texturenschärfe nicht sonderlich viel auf.
Der Umfang der Legendary Edition ist mehr als ordentlich: Über 40 DLCs kommen mit daher. Wem die Auswahlmöglichkeiten im Finale zu gering waren, dem hat BioWare sogar eine vierte Möglichkeit spendiert. Einziger Wermutstropfen für mich: Der Online-Multiplayer des dritten Teils ist gestrichen worden... Schade, Schade, Schokolade, so war der Multiplayer doch recht gut gemacht und sehr spaßig für zwischendurch.
 
Fazit: Nun also zu der Frage, ob sich diese legendäre Edition rund um den legendären „Shepard- Commander“ (Danke, Legion!) lohnt. Es muss halt klar sein, was man da eigentlich kauft. Wer ein vollständig neues Spiel - also ein Remake - a la Resident Evil 2 und 3 erwartet, wird enttäuscht sein, das ist diese Edition schlichtweg nicht. Wenn man sich aber darüber im Klaren ist, dass man hier ein 8sehr gutes Remaster eines Meisterwerks - das fragwürdige Ende des dritten Teils hin oder her - in den Händen hält und man diese grandiose Reise nach all der Zeit noch einmal erleben will, so kann und sollte man bedenkenlos zuschlagen.
Mich hat die Trilogie von Teil 1 bis Teil 3 wieder in ihren Bann bezogen und ich habe Entscheidungen anders als beim ersten Durchspielen vor zig Jahren getroffen, um das Spiel auf eine andere Weise zu erleben. Das heißt, sofern ich mich an die Entscheidungen erinnern konnte.
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Electronic Arts für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
B. Rosic

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