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Immortals of Aveum - Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen

Immortals of Aveum Bild1Wofür sind Spiele-Entwickler heutzutage bekannt? Genau! Dafür, dass sie in den allermeisten Fällen auf bekannte und etablierte Spiele-Reihen setzen, bei denen sie sich sicher sein können, die Fans mit ein paar Veränderungen beim nächsten Teil nicht zu verschrecken. Veränderungen? Aber nur so stark, dass die Fans auch bereit sind, ihr Geld erneut zu investieren! Ganz vorne mit dabei ist natürlich Electronic Arts mit seinen Sportspielen. Kein anderer Entwickler und Publisher setzt Jahr für Jahr so stark auf Evolution statt auf Revolution – auch wenn die PR alljährlich vollmundig etwas anderes verspricht – und findet dennoch genügend Fans, die bereit sind, die Titel zum Vollpreis zu erwerben.

Umso erstaunter ist man dann, wenn EA Entwicklerstudios mit einer neuen Marke oder einem neuen Spieluniversum betreut oder von einem Entwickler eine neue Marke angeboten bekommt und diese dann auch supported. So geschehen mit dem gerade erschienenen Magie-Ego-Shooter „Immortals of Aveum“, für den die Ascendant Studios verantwortlich zeichnen. Wir waren bereits bei der ersten Ankündigung neugierig und durften uns nun die finale PS5-Version schnappen, um euch zu erklären, was hinter dem Magie-Shooter steckt, wie er sich spielt und ob sich der Kauf lohnt.

Harry Potter als Ego-Shooter?

Unsere ersten Gedanken, die wir bei der Vorstellung des Spieles hatten, waren: „Ist das jetzt eine Mischung aus „Harry Potter“ und „Doom“? Denn Magie gemischt mit einem Shooter aus der First-Person-Perspektive hat es in dieser Form bislang noch nicht gegeben. Schön, dass es auch mal etwas vollkommen anderes im ewigen Einerlei der PC- und Videospiele gibt!

Nachdem wir das Spiel auf unsere PS5-Festplatte geladen hatten, konnten wir noch einige Einstellungen vornehmen, um dann auch gleich mit recht kurzen Ladezeiten ins unmittelbare Spielgeschehen einsteigen zu können. Da ihr hier mit einem festen Charakter startet und wir kein RPG spielen, gibt es auch keinen Editor. Stattdessen schlüpft ihr in die Haut von Jak, der gemeinsam mit seiner Freundin in Lucium, einem von Magie und einem König dominierten Reich lebt. Dort, genauer gesagt in der Stadt Seren, die relativ unwohnlich ausschaut, geht er gemeinsam mit seiner Begleiterin kleinen Diebstahl-Aktionen nach. Als er eines Tages dabei in einem kleinen Theater erwischt wird, müssen er und seine Begleiterin das Weite suchen. Im Laufe der folgenden Minuten erfahrt ihr mehr über die Hintergrundgeschichte und werdet vom Spiel durch ein kleines Tutorial geleitet.

So erfahrt ihr, dass es eine Bedrohung durch eine nicht näher bekannte Magie gibt, die alles und jeden vernichten will. Darüber hinaus gibt es im Königreich Menschen, die mit einer eher kleinen Magie bereits bei ihrer Geburt ausgestattet sind und andere wiederum, die keine Magie haben. Und dann gibt es noch die Meister der Magie, die viele Arten von Zauberei beherrschen. Welche Rolle diese „Obermagier“ spielen und ob es möglich ist, die unbekannte Bedrohung zu vertreiben, werdet ihr in 15-20 Spielstunden herausfinden.

Zunächst wissen wir noch nichts über die Magie, die Jak bewirken kann, lernen aber schon im Tutorial, wie wir diese auf Hindernisse abfeuern. Dies geht recht gut von der Hand und erinnert eben daran, dass wir es hier mit einem waschechten Shooter zu tun haben, bei dem die Entwickler einfach Waffen durch Magie (ohne magische Sprüche!) ersetzt haben. Unsere Magie unterteilt sich in drei Gattungen: Während die blaue Magie für mächtige Attacken steht, geht es bei der grünen Magie um Todesstöße, welche von automatischen Projektilen ausgeht. Die rote Magie schließlich sorgt für allerhand Chaos, die sich über einen großen Angriffsbereich erstreckt. Die Magie wird über unterschiedliche Handschuhe (kennen wir das mit magischen Immortals2Handschuhen nicht irgendwo her?) umgesetzt, die wir im Kampf austauschen können. Verschiedene Techniken werden nach und nach im Spiel freigeschaltet. Das Ganze sieht recht ansehnlich aus und geht gut von der Hand. Was jedoch den Spielspaß schmälert ist die Tatsache, dass wir mit unserer Handschuh-Magie recht schnell den Gegnern überlegen sind, auch wenn sich mehrere Widersacher gleichzeitig auf dem Bildschirm tummeln. Richtig fordernd wird das Spiel nur selten – zumindest bis ungefähr zur Mitte des Spiels. Denn dann können wir endlich taktisch vorgehen und müssen Gegner genau studieren, um sie in die virtuellen ewigen Jagdgründe schicken zu können. Urplötzlich bekommt man das Gefühl, dass ein vollkommen anderes Entwicklerteam an „Immortals“ gesessen hat, das mit der Ansage, mal richtig aufs Spieltempo und den Schwierigkeitsgrad zu drücken, sich an die Entwicklung begeben hat. Warum, so fragt man sich dann, werden über derart viele Spielstunden so viele Chancen vertan? Gleich von vornherein auf Taktik und Vorausschau bei den Feinden zu setzen, hätte dem Spiel gut zu Gesicht gestanden. Schade!

Apropos, vertane Chance: Auch bei der Atmosphäre leisten sich die Entwickler einige Schnitzer. Das beginnt bei der deutschen Synchro, bei der die Sprecher teilweise krampfhaft versuchen, lässig und modern zu wirken, geht über den nicht immer passend abgemischten Score und endet beim stellenweise etwas klanglich schwachbrüstigen Zaubern. Wer nämlich „Immortals of Aveum“ auf seiner heimischen Surround-Anlage spielt, wird sich über das etwas sparsame Drumherum in Sachen Klangkulisse und Feindetailwiedergabe wundern. Auch der Subwoofer hätte deutlich mehr zu tun haben können. Besser, aber ebenfalls nicht allzu überragende, klingt das Ganze über ein Headset.

Ebenfalls mehr hätten die Entwickler aus der Grafikengine herausholen können. Gerade dann, wenn viel auf dem Bildschirm los ist, kommt es stellenweise zu kleineren Rucklern und nicht immer sind die Texturen hochaufgelöst. Bei der Leistungsfähigkeit der PS5 wäre da mehr drin gewesen. Und warum die Entwickler nicht von sämtlichen Features des DualSense-Controllers Gebrauch machen, lässt sich wohl nur damit erklären, dass es sich um ein Multiplattformspiel handelt und es zu aufwendig war, sich auf den Sony-Controller zu fokussieren, ohne dabei anderes zu vernachlässigen. Schade, dass noch immer so viele Entwickler so wenig auf den DualSense-Controller einlassen.

Fazit: Insgesamt haben wir uns von „Immortals of Aveum“ doch mehr erhofft. Keine Frage: Das Spiel ist per se nicht schlecht und der Ansatz, einen Ego-Shooter mit Magie zu erschaffen, kann nicht hoch genug gelobt werden. Was dann allerdings unterm Strich herausgekommen ist, ist wie eine Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen in allen Bereichen. Dennoch solltet ihr dem Titel 7eine Chance geben, wenn euch Ego-Shooter im Fantasysetting Spaß machen können. Vielleicht noch nicht zum Vollpreis, aber wir sind uns ganz sicher, dass der Titel schon bald günstiger angeboten wird. Und dann könnt ihr zuschlagen!

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Electronic Arts für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

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