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Avatar: Frontiers of Pandora - Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen

AvaUbisoft und Open World-Spiele. Keine andere Entwickler- und Publisherschmiede steht so für offene Spielewelten, wie das französische Unternehmen Ubisoft. Stets mit dabei, die legendäre „Ubisoft-Formel“, die eine riesige Map mit viel „beschäftigungstherapeutischen Angeboten“, dem immer gleichen Spielprinzip und mehr vom Selben. Egal ob „Far Cry“, „Assassin’s Creed“ oder andere Reihen, welche das Unternehmen in den vergangenen Jahren herausgebracht hat – sie alle funktionieren nach diesem Schema und faszinieren und ärgern Fans damit gleichermaßen. Ob auch mit „Avatar: Frontiers of Pandora“ die „Ubisoft-Formel“ nach diesem Schema aufgebaut ist oder ob man hier wirklich mal neue Wege beschreitet, klären wir im Test, den wir auf Basis der PS5-Version verfasst haben.

Far Cry: Pandora?!

Die erste Frage, die sich stellt ist natürlich, ob man die Avatar-Filme gesehen haben muss. Die Antwort ist: Ja! Denn hier wir viel zu wenig zum Einstieg erzählt, um Neulinge im Universum der James Cameron-Filme einzuführen. Zwar wird die rudimentäre Story auch so verständlich. Doch um alles wirklich verstehen zu können, hilft es ungemein, „im Thema“ zu sein. Dennoch wollen wir es kurz mit einer Einleitung versuchen:

In „Avatar: Frontiers of Pandora“ schlüpft ihr in die Rolle eines Na'vi, die auch in den beiden bislang erschienenen Filmen die Protagonisten sind. Das Abenteuer erlebt ihr in der Ego-Perspektive, um so noch intensiver ins Geschehen gezogen zu werden. Ob diese Wahl klug war – dazu später mehr. Euer Alter Ego ist ein Waisenkind und wurde von der bereits aus den Filmen bekannten RDA (Resources Development Administration) aufgezogen. So lernte er nicht nur die Welt der Menschen kennen, sondern wurde auch als Soldat ausgebildet. Währenddessen kommt es zu einem Zwischenfall und ihr könnt nur durch einen Sprung in eine Kryoschlaf-Kammer entkommen. Knapp sechszehn Jahre später werdet ihr geweckt und müsst feststellen, dass sich alles um euch herum verändert hat. Die Einrichtung der RDA ist verlassen und verwüstet und auch so ist fast nichts mehr wie gewohnt. Aus einem euch zunächst unbekannten Grund sollt ihr euch mit anderen Na’vi-Stämmen auf dem Planeten Pandora, der Heimat der blauen Riesen, zusammenschließen und gegen die RDA und ihren Anführer, John Mercer, welche nach den Ressourcen auf Pandora und dem Leben der Navi trachtet, kämpfen. So weit, so belanglos. Denn die Figuren werden allesamt sehr oberflächlich ausgearbeitet, ohne, dass hier auch nur ansatzweise in die Tiefe gegangen wird. Auch das ist typisch für Ubisoft. Bevor ihr ins Spiel startet, könnt ihr euch im recht rudimentären Editor euren Charakter anpassen und festlegen, ob ihr mit einem männlichen, weiblichen oder diversen Na’vi starten wollt. Dass die Stämme der Bewohner von Pandora nicht nur optisch anders sind, als die Menschen, wird auch beim Gameplay deutlich. Denn als fast drei Meter große Spielfigur müsst ihr nicht nur alle paar Sekunden den Kopf einziehen, ihr seid auch stärker. Dennoch wird in den allermeisten Auseinandersetzungen gegen eure Feinde auf Fernkampf mit Pfeil und Bogen sowie verschiedene Waffen der Menschen gesetzt. Um Pfeile und Verbesserungen herzustellen, sammelt ihr Ressourcen, müsst Pflanzen vorsichtig abzupfen, um eine bestmögliche Rohstoffqualität zu erlangen und craften. Neben den Storymissionen gibt es Nebenaufträge zu erledigen. Zwischen diesen Aufgaben lauft ihr gefühlt stundenlang durch die verschiedenen Regionen Pandoras. Dabei werdet ihr euch zwar häufiger verlaufen, da die Übersicht nicht allzu gelungen ist. Dafür bekommt ihr aber eine absolut fantastische Welt geboten, die die Vorlage der Filme perfekt einfängt und aufgrund der unbekannten Flora und Fauna auch nach Stunden noch neue Elemente zu entdecken bietet. Hinzu kommt, dass es auf Pandora nicht nur eine enorm dichte Flora gibt, sondern auch überall ganz unterschiedliche Geräusche zu hören gibt. Der audiovisuelle Detailreichtum ist einfach atemberaubend! Doch immer wieder wird diese malerische Kulisse durch fragwürdige Elemente unterbrochen. Warum muss man immer wieder mühevoll Pflanzen scannen, um zu wissen, ob sie Nutzen oder Schaden bringen? Warum dieses umständliche Pflücken von Pflanzen, auch wenn man das Minispiel abschalten kann? Dies bricht die Immersion und hätte elegant umgangen werden können. Immerhin ist die Karte nicht mehr so stark mit Symbolen und Aktivitäten übersät und zwingt nicht zum Abarbeiten.

Mit dem Na’vi-Sinn können Gegner und ihre Schwachstellen, Laufwege aber auch wichtige Rohstoffe kenntlichgemacht werden. Ein Wort zu den Kämpfen: Diese sind oftmals knackig, da gerade mehrere Spieler euch schneller den virtuellen Tod bringen, als ihr „Pandora“ sagen könnt. Immerhin ist es möglich, eure Speere, Pfeile und Waffen der Menschen zu verbessern und auch Rüstungsteile zu erhalten. Dies macht euch nicht nur stärker, es hilft auch beispielsweise, eure Energie zu optimieren, die ihr benötigt, falls ihr gerade mal keine Heilpflanzen oder Nahrung mit euch führt.

Eine Besonderheit, die die Reise auf Pandora von anderen Open World-Titeln aus dem Hause Ubisoft abhebt, ist das auf Pandora ansässige Flugtier, der Ikran. Dieses Wesen muss von euch zunächst einmal gezähmt werden, steht euch dann aber dauerhaft zur Verfügung. Auch euer fliegender Begleiter kann verbessert werden. Die Steuerung ist ordentlich und kann schnell erlernt werden. Auf der PS5 verfügt das Spiel über eine optimale Einbindung des DualSense-Controllers. Diese bietet einen echten Mehrwert, da ihr viele Aktionen fühlen könnt.

7Fazit: Mit „Avatar: Frontiers of Pandora“ entfernt sich Ubisoft ein wenig von seiner alten Formel, was auch dem zuletzt erschienenen „Assassin’s Creed: Mirage“ gut zu Gesicht steht. Die Spielwelt ist unglaublich toll und bietet etliche audiovisuelle Höhepunkte. Dafür ist die Geschichte leider nur Durchschnitt von der Stange, sind die Charaktere zu austauschbar, sodass eine Identifikation mit ihnen schwerer möglich ist und wirken die Quests stellenweise lieblos umgesetzt. Trotzdem ist es ein überwiegend recht gelungener Start in die Umsetzung des Franchises auf PC und Konsolen.

Wir bedanken uns bei Ubisoft für die freundliche Unterstützung mit einem Testexemplar.

U. Sperling

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