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Zurück auf dem Thron? Sony WF-1000XM5 im Test

| Marc Heiland | Sonstiges

SonyWF1000XM5In den vergangenen Jahren gehörten die In-Ear-Kopfhörer von Sony in Sachen ANC, Bedienkomfort und Klang mit zum Besten, was die Branche zu bieten hatte. Dann kamen Bose und Apple und zogen mit Sony gleich bzw. überholten die Japaner. Zeit also für Sony, sich mit dem neusten Modell, den „WF-1000XM5“, den Thron zurückzuholen. Wir haben sie getestet und geben im Test die Antwort, ob Sony dies gelungen ist.

Lieferumfang, Verarbeitung und Technik

Die neuen In-Ear-Kopfhörer von Sony sind wahre Fliegengewichte. Mit gerade mal fünf Gramm pro Hörer gehören sie mit zu den absoluten Leichtgewichten. Platziert sind sie in einem grauen oder wahlweise schwarzen Case, das für den Transport und das Laden der beiden Ohrhörer genutzt wird. Wie schon beim Vorgängermodell, so passt auch das Case des neuen Kopfhörers bequem in die Hosentasche. Um in jedem Ohrtyp perfekten Halt zu garantieren, haben die Entwickler bei Sony gleich vier Aufsätze in den Größen SS, S, M und L dabei gelegt. Die Aufsätze für den Gehörgang sind aus Memory Foam. Der Tragekomfort erweist sich im Test als äußerst angenehm. Bis die In-Ear-Ohrhörer geladen werden müssen, sollen sie ohne ANC rund 10-12 Stunden, mit ANC etwa 7-8 Stunden – je nach Lautstärke – durchhalten. Die Zahlen konnten wir auch in unserem Test bestätigen. Dank des Case kann sogar ein ganzer Tag realisiert werden, da die Ladung via USB-C Kabel sehr schnell vonstattengeht. Etwa 1:20 Stunden werden zum Vollladen benötigt. Auch ist das Laden ohne Kabel möglich.

Zur Verbindung arbeitet das Set über Bluetooth 5.3. Zwar gibt Sony eine Reichweitenentfernung zum verbundenen Gerät von 10m. an. Je nachdem, wie dick eure Wände sind oder ob es andere Hindernisse gibt, kann die Distanz jedoch kürzer sein. Bei uns brach die Verbindung nur zweimal ab, was jedoch an den Wänden zwischen dem Gartenbereich und dem Innern liegt. Ein positiver Aspekt ist die Möglichkeit, zwei Geräte parallel mit dem Kopfhörer zu verbinden. Die kostenlose App von Sony ermöglicht es euch, das Set optimal einzurichten. Zunächst werden hierfür eure Ohren fotografiert. Dann werden Testtöne eingespielt, sodass ihr euch den für eure Hörverhältnisse optimalen Equalizer zusammenstellen könnt.

Für die fünfte Iteration des In-Ear-Headset hat Sony seinem Produkt einen 3D-Klang mit einer Erkennung eurer Kopfbewegungen spendiert. Dies kennen wir von den aktuellen AirPods Pro. Dieses Feature spaltet allerdings die Lager, da es schon mal irritiert.

Kommen wir, bevor wir uns dem Klangerlebnis widmen, zu dem Punkt, der uns im Test wirklich gestört hat: Der Bedienung. Diese wird über leichtes Drücken und Tippen auf dem rechten bzw. linken Ohrhörer umgesetzt und ist in seiner Intensität leider nicht variabel. Dadurch kam es mehrfach vor, dass die Ohrhörer einfach nur ein wenig weiter ins Ohr gedrückt wurden, der Kopfhörer dies allerdings als aktive Betätigung des Bedienfelds interpretierte und so Songs übersprungen, das ANC angeschaltet oder deaktiviert wurde etc. Auch beim entspannten Liegen kam dies häufiger vor und nervte wirklich. Und warum man den Ohrhörer mehrfach antippen muss, um die Lautstärke zu verändern, ist absolut unerklärlich und ebenfalls störend.

Der Klang in Theorie und Praxis

Für sein neustes Modell hat Sony den Klang wieder einmal verbessert. Dies erkennt man schon auf dem Papier, da hier größere Treiber zum Einsatz kommen. (Durchmesser von 8,4 mm statt 6mm). Angetrieben werden sie von einem ebenfalls verbesserten Chip.

Um uns ein ausgiebiges Bild von der Klangqualität des „Sony WF-1000XM5“ machen zu können, haben wir den Kopfhörer in verschiedenen Genres getestet.

Pop:

Im Pop-Genre bietet der Kopfhörer eine beeindruckende Wiedergabe. Beispielsweise kommt "Shape of You" von Ed Sheeran mit den klaren Stimmen und den präsenten Bässen lebendig zur Geltung. Die Balance zwischen den verschiedenen Elementen der Musik ermöglicht ein angenehmes Hörerlebnis, das die eingängigen Melodien und den Rhythmus betont.

Rock:

Wenn man Rock-Musik hört, kann man mit den WF-1000XM5 die kraftvollen Gitarren von "Bohemian Rhapsody" von Queen in ihrer ganzen Pracht erleben. Die Gitarrenriffs haben Durchschlagskraft, während die Stimme von Freddie Mercury klar heraussticht. Die Kopfhörer erfassen auch die subtilen Nuancen in Songs wie "Hotel California" von den Eagles, wobei sowohl die akustischen Gitarren als auch die elektrischen Soli gut zur Geltung kommen.

Elektronische Musik:

Die Kopfhörer entfalten ihre Stärken in der Welt der elektronischen Musik, wie bei "Strobe" von Deadmau5. Die tiefen Bässe erzeugen eine pulsierende Atmosphäre, während die hochfrequenten Synthesizer-Klänge klar und präzise sind. Die Kopfhörer erfassen die subtilen Details in den Schichten elektronischer Musik, was zu einem immersiven und fesselnden Hörerlebnis führt. Klassik: Bei klassischer Musik zeigen die WF-1000XM5 ihre Vielseitigkeit, etwa bei "Eine kleine Nachtmusik" von Mozart. Die Streicher klingen warm und detailreich, während die Holzbläser eine klare Präsenz haben. Selbst in komplexen Orchesterpassagen bleiben die Instrumente gut differenziert, was zu einer realistischen und beeindruckenden Klangbühne führt.

Hip-Hop:

Die Kopfhörer überzeugen auch im Hip-Hop-Genre, wie bei "Sicko Mode" von Travis Scott. Die tiefen Bässe verleihen den Beats eine spürbare Tiefe und Intensität, während die schnellen Rap-Verse dennoch klar und verständlich sind. Der WF-1000XM5 sorgt dafür, dass die Energie und das Groove des Hip-Hop perfekt zur Geltung kommen.

Hervorragendes ANC

Dass Sony bei der aktiven Geräuschunterdrückung seit der ersten Generation seines Kopfhörers ganz vorne mitspielt, ist bekannt. Auch die neuste Version enttäuscht hier nicht. Zwar dürft ihr hier keinen Quantensprung erwarten. Dennoch ist hier abermals ein verbessertes ANC zu erkennen. So blendete im Test der Kopfhörer zwar nicht komplett alles aus. Die Schalldämpfung ist jedoch absolut gelungen. Im Transparenzmodus werden Stimmen und Umgebungsgeräusche gut wahrgenommen bzw. verstärkt. Hier ist jedoch auch ein wenig Kritik anzubringen, da es eine KI-unterstützte Variante über die App gibt, welche euren Aufenthaltsort analysiert und dementsprechend eingreifen kann, um Umgebungsgeräusche effektiv zu filtern. Im Test kam es aber einige Male vor, dass die KI hier falsch filterte.

Fazit: Im Vergleich zum ebenfalls hervorragenden Vorgänger ist in Punkto ANC und Klang der WF-1000XM5 eine kleinere Evolution. Aber seien wir ehrlich: Was soll da auch noch großartig verbessert werden? Was für uns allerdings ein echtes Manko ist, ist die Bedienung per Druck auf die Ohrhörer. Warum muss die Lautstärke über mehrfaches Drücken verändert werden? Warum interpretiert das System einfaches ins Ohr drücken der Ohrhörer als Bestätigung von Befehlen? Hier sollte Sony dringend nachbessern. Ob all das einen Preis jenseits der 300 Euro 9rechtfertigt, soll dahingestellt sein. Wir raten euch, mit dem Kauf zu warten, bis der Preis sinkt.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Sony für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

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