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Titanic: A Space Between - Review (Meta Quest 3)

| Marc Heiland | Sonstiges

TitanicZeitreisen sind ein Thema, welches die Menschen seit Jahrhunderten begeistert und fasziniert. Einfach von einem Jahrhundert ins andere zu springen, dabei Persönlichkeiten kennenzulernen oder zu schauen, wie die Menschen damals gelebt haben. Diese Idee ist die Grundlage von „Titanic: A Space Between“, die das damals als unsinkbar geltende Schiff zum Mittelpunkt eines Horrortitels macht. Ob der von einem Zwei-Mann-Team entwickelte Spiel uns in VR überzeugen konnte, klären wir im Test.

Schwach an allen Ecken und Enden
Entwickler von PC- und Videospielen bestehen heutzutage in der Regel aus mehreren Dutzend bis zu mehreren Hundert Personen, die sich mit den verschiedenen Bereichen des Spiels wie Grafik, KI, Sounddesign etc. befassen. Ganz wenige Entwicklerstudios kommen mit weniger menpower aus. Und dann gibt es noch einige Indistudios und Kleinst-Entwickler, die nur aus einem Entwickler oder einer Handvoll Personen bestehen. Selten kommen da jedoch brauchbare Spiele heraus, weil es sowohl an Erfahrung und Ressourcen als auch an zur Verfügung stehenden Geldmitteln mangelt. In diese Kategorie fällt auch „Titanic: A Space Between“. Auf diesen Titel habe ich mich als Fan der Titanic ganz besonders gefreut, bin aber vom für die Meta Quest erschienenen Endprodukt mehr als enttäuscht. Woran das liegt ist weniger die Story, die im Grunde genommen mit dem Zeitreise-Element eine ganz brauchbare Basis bildet. Vielmehr ist es der Rest des Spiels, der den Spielspaß zerstört.

Dies beginnt bei der grauenhaften Physik, die kaum richtig funktioniert. Dann kommt hinzu, dass es permanente Glitches gibt, die das Spiel nahezu unspielbar machen. Wenn ich etwas greifen soll, mir das Spiel es jedoch verweigert, dann ist dies auf Dauer einfach nur nervtötend. Hinzu kommt die teilweise wenig ansprechende Grafik, die durch viele dunkle Abschnitte im Innern der Titanic kaschiert wird. Und dann sind da all die anderen Unzulänglichkeiten: Permanent muss ich irgendwelche Zellen für meine nur wenige Sekunden leuchtende Taschenlampe finden, um dann mit einer Ladung maximal 20% der Leuchtdauer aufladen zu können. Dann habe ich Personen, die anscheinend panisch von der Kollision mit dem Eisberg an mir vorbeirennen, nur, um in der nächsten Ecke vor einer vergitterten Tür hängen zu bleiben. Außer diesen wenigen Personen sehe ich weit und breit keine Menschenseele. Dies hat nicht einmal ansatzweise mit der damaligen Situation auf dem Luxusschiff zu tun. Entweder entscheide ich mich als Designer dazu, auf echte Panik zu setzen und hunderte von Personen auf den Bildschirm zu bahnen. Oder aber ich erkläre dies innerhalb der Story und lasse dann alle Personen außen vor!
Der nächste Punkt betrifft ein spinnenartiges Wesen, welches uns mit seinen langen Beinen durch die dunklen Gänge relativ am Anfang des Spiels jagt. Zwar ist es sehr ekelig und macht sich recht früh akustisch bemerkbar. Doch wenn es einfach durch Wände glitscht, dann ist dies ebenso unschön, wie die Tatsache, dass es uns durch Wände angreifen konnte. Solche Fehler dürfen auch bei kleinen Projekten einfach nicht passieren.

Dass wir uns auf der Titanic befinden, wird auch nur angedeutet. Denn viele der markanten Stellen des Schiffes bekommen wir nicht zu Gesicht, was ebenfalls an der Immersion zehrt. Für uns deutsche Fans gibt es (ebenfalls aus Budget-Gründen) weder lokalisierte Untertitel noch eine deutsche Sprachausgabe. Wer da nicht über einen guten englischen Wortschatz verfügt, der wird sich nicht selten fragen, was denn in dieser oder jener Situation überhaupt zu tun ist. Ich würde mich auch nicht wundern, wenn viele Spielerinnen und Spieler versuchen, den Titel innerhalb der ersten zwei Spielstunden wieder zurückzugeben.

Fazit: Ich habe mir wirklich so einiges von „Titanic: A Space Between“ versprochen. Doch war ich bereits im Vorfeld skeptisch, da es kaum bewegtes Material oder neugierig machende 5Screenshots gab. Was ich nun gesehen habe (ich habe das Spiel tatsächlich nicht durchgespielt, da es mir einfach keinen Spaß mehr gemacht hat), entspricht leider in keinster Weise dem, was ich erhofft habe. Auch wenn hier nur zwei Personen dran gesessen haben, ist das Endergebnis alles andere als gelungen, sodass ich sagen muss: Spart euch das Geld und hofft, dass der Titel in einigen Monaten im Sale ist!

Die inn-joy Redaktion vergibt 5 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei den Entwicklern für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

L. Zimmermann

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